Bagger rollen, Lastwagen fahren, es entstehen planierte Flächen und Dämme zwischen Erft und der Grubenrandstraße: Die Arbeiten am großen Baugebiet für rund 2500 Menschen auf dem früheren Gelände der Bedburger Zuckerfabrik haben begonnen - fünf Jahre nach dem Beschluss des Stadtrats für das neue Viertel.

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"In den vergangenen Monaten ist schon viel passiert auf dem Gelände", sagte Florian Funken, Vorstand der Firma Domus Immobilien, bei seinem Bericht am Dienstagabend im Bedburger Stadtrat. Derzeit würden die Dämme angelegt, auf denen die Baustraßen entstehen sollen. Bereits im nächsten Monat soll laut Funken der Verkauf von Reihenhäusern beginnen.

Einzug ins Bedburger Baugebiet schon in anderthalb Jahren

Der Baubeginn für die Häuser sei für das erste oder zweite Quartal des nächsten Jahres angepeilt, sagt Funken. "Die ersten Bewohner können in anderthalb bis zwei Jahren einziehen." Dabei sei der Baufortschritt so geplant, dass Bewohner in den bereits bezogenen Häusern möglichst wenig von den weiter andauernden Arbeiten, etwa für Geschosswohnungsbau, Hotel, Schule oder Kino mitbekommen.

In guten Verhandlungen sei man weiterhin mit dem Unternehmen Achat, einem potenziellen Betreiber des geplanten Hotels. "Wir würden das gerne mit denen machen - wenn sie sich noch ein bisschen bewegen", gab Funken einen Einblick in die Verhandlungen.

Nach einem Betreiber für das geplante Kino suche man noch. Und der Bau der Grundschule als Ersatz für die in die Jahre gekommene Wilhelm-Busch-Schule werde vermutlich 2026 begonnen. Neues Detail in der Planung: Regenwasser aus der Siedlung soll, nachdem es teils geklärt wurde, in Richtung der früheren Klärteiche abgeleitet werden. So soll geholfen werden, die wertvollen Biotope vor dem Austrocknen zu bewahren.

Seit Jahrzehnten gibt es schon Überlegungen, ein Baugebiet auf dem schwierigen Untergrund des einstigen Zuckerfabrikgeländes zu schaffen. Der Boden ist als Baugrund nicht zu gebrauchen. Das Areal war einst Überschwemmungsgebiet der Erft, und die Zuckerfabrik lud einst in der Aue Reste aus der Rübenschnitzelwäsche ab. Tragfähiger Grund sieht anders aus.

Bedburger Baugebiet soll auf Tausenden Säulen stehen

Die Domus Immobilien lässt Straßen und Häuser daher nun, nachdem der Plan mit dem Abtransport riesiger Mengen nicht tragfähigen Erdreichs gescheitert ist, auf Säulen errichten, die bis auf den Kies in mehreren Metern Tiefe gebohrt werden. Allein für die Straßen soll ein Netz von 11.000 Säulen entstehen.

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Probleme mit Grundwasseranstieg oder andere Widrigkeiten seien aufgrund dieser Bauweise nicht zu erwarten, versicherte ein weiterer Vertreter des Unternehmens auf kritische Nachfragen etwa der CDU. "Es wird keine Setzungen geben."  © Kölner Stadt-Anzeiger

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