Magdeburg - Die AfD-Landtagsfraktion hat ihren Abgeordneten Daniel Roi ausgeschlossen. Das Vertrauensverhältnis zwischen der Fraktion und Roi sei "unwiderruflich zerstört", teilte die Fraktion mit.
Der Beschluss wurde den Angaben zufolge mit 21 Ja-Stimmen gefasst. Eine Person stimmte mit Nein, eine Stimme war ungültig. Die Hintergründe der Entscheidung sind bisher unklar. Ein Sprecher der Landtagsfraktion wollte auf Nachfrage keine weiteren Angaben dazu machen.
Roi ist Kreisvorsitzender der AfD in Anhalt-Bitterfeld und war in der Landtagsfraktion bisher Sprecher für Umweltpolitik sowie Zivil- und Katastrophenschutz. Zwischen Roi und anderen Vertretern der Fraktion und der Partei hatte es in der Vergangenheit immer wieder Spannungen gegeben.
Im August hatte Roi versucht, ein Spitzenamt in der AfD zu erringen und war dabei nur knapp gescheitert. Auf einem Landesparteitag kandidierte Roi gegen den amtierenden Generalsekretär Jan Wenzel Schmidt. Schmidt konnte sich mit rund 53 Prozent der Stimmen knapp behaupten, Roi war auf rund 47 Prozent gekommen.
Roi erklärte in einem Video bei Youtube, er könne dazu nicht viel sagen. Er habe jedoch erfahren, dass der Landesvorstand ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn beantragen wolle. Ihm liege dazu bisher nichts vor. Roi geht davon aus, "dass das Parteiausschlussverfahren sich in Luft auflösen wird und ich demzufolge auch wieder in die Landtagsfraktion aufgenommen werde". © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.