Brunsbüttel - Bei der nächtlichen Kollision eines Frachtschiffs mit einem Schleusentor auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in Brunsbüttel ist erheblicher Schaden entstanden.

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Das gerammte Schleusentor kann nach einer Inspektion aber wieder in Betrieb genommen werden, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Nord-Ostsee-Kanal (WSA NOK). Verletzt wurde bei dem Vorfall in der Nacht niemand.

Das Binnentor der großen Nordkammer wurde beim Aufprall stark verformt und war zunächst nicht mehr benutzbar. Am Nachmittag entschieden die Verantwortlichen nach einer Inspektion, das Tor bis zu einem Kanalwasserstand von einem Meter über normal wieder zu betreiben. Bis das Ersatztor, das sich derzeit in einer Werft befinde, in Brunsbüttel ankomme, werde einige Zeit vergehen, sagte der Sprecher. Zur Höhe des Schadens gab es zunächst keine Informationen.

Nach Angaben der Polizei war ein unter zyprischer Flagge fahrender Frachter auf der Reise von Hamburg nach Klaipeda in Litauen als zweites Schiff in die Schleusenkammer eingelaufen. Dabei setzte die Maschine aus und das Schiff rammte das geschlossene Schleusentor. Das Tor sei auf 8 bis 10 Metern Breite etwa 2 Meter tief eingedrückt worden. Am Frachter sei vermutlich nur leichter Schaden am Bug entstanden. Das zweite Schiff blieb unbeschädigt. Als Notmaßnahme hatte das havarierte Schiff seinen Anker zu Wasser gelassen. Ob dieser Schäden am Boden der Schleusenkammer verursacht hat, wird untersucht.

Havarierter Frachter wird untersucht

Das Schiff muss nach Angaben der Polizei zunächst in der Schleusenkammer liegen bleiben. Die Seetauglichkeit des Frachters werde überprüft.

In Brunsbüttel stehen zwei kleine und zwei große Schleusenkammern zur Verfügung, sodass der Ausfall einer Kammer den Verkehr nicht wesentlich behindert. Eine fünfte Schleusenkammer ist im Bau.

Der knapp 99 Kilometer lange Nord-Ostsee-Kanal gilt als die meistbefahrene künstliche Seeschifffahrtsstraße der Welt. Rund 27.000 Schiffe pro Jahr nutzen ihn, um den rund 450 Kilometer längeren Weg um das dänische Festland herum zu sparen.  © Deutsche Presse-Agentur

Frachtschiff rammt Schleusentor in Brunsbüttel
Nach der Havarie ist das Schleusentor in Brunsbüttel nicht mehr funktionsfähig. © dpa / Christian Charisius/dpa
Frachtschiff rammt Schleusentor in Brunsbüttel
Vom Aufprall eines Frachters ist ein Schleusentor beschädigt © dpa / Christian Charisius/dpa
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