Lübeck - Weil er einen Molotow-Cocktail in eine Wohnung geworfen hat, ist ein 34 Jahre alter Mann vom Landgericht Lübeck wegen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und neun Monaten verurteilt worden.

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Außerdem ordnete das Gericht seine Unterbringung in einer Entziehungsklinik an. Der drogenabhängige Mann hatte im Prozess gestanden, im Juni 2024 einen Brandsatz in eine Wohnung geworfen zu haben, in der sich seine damals 15 Jahre alte Ex-Freundin und deren neuer Freund aufhielten. Sie blieben unverletzt.

Er habe niemanden verletzen oder gar töten wollen, hatte der Angeklagte vor Gericht ausgesagt. Er habe aber durch seine Tat "maximalen Schaden" anrichten wollen. Der Mann hatte sich laut Gericht am Tatabend mit der Ex-Freundin und ihrem neuen Lebensgefährten zu einem klärenden Gespräch auf einem Supermarktparkplatz in Lübeck verabredet. Doch statt zu einer Klärung habe die Aussprache zu einer Eskalation geführt, fasste die Vorsitzende Richterin Gesine Brunkow das Ergebnis der Beweisaufnahme zusammen.

Geringer Schaden nur durch Missgeschick

Die 15-Jährige und ihr neuer Freund hätten sich dann zu seiner Wohnung begeben, der Angeklagte sei ihnen gefolgt. Dort habe er ein Fenster der Erdgeschosswohnung mit einem Stein zertrümmert und einen selbst gebauten Brandsatz in das Zimmer geworfen, sagte Brunkow. Nur weil die Flasche mit der brennbaren Flüssigkeit nicht zerbrach, blieb der Schaden gering.

Mit dem Strafmaß blieb das Gericht unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die für den Angeklagten sechseinhalb Jahre Haft beantragt hatte. Die Verteidigung hatte dagegen vier Jahre und zwei Monate Haft wegen versuchter Brandstiftung mit gesundheitlichen Folgen gefordert.  © Deutsche Presse-Agentur

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