Die WM 2024 im US-amerikanischen Utica ist der Jahreshöhepunkt im Frauen-Eishockey. Mit dabei ist auch die deutsche Nationalmannschaft, die darauf hofft, mit einem Einzug ins Viertelfinale den Abstieg in die Division I zu vermeiden. Hier gibt es die wichigsten Informationen zum Turnier.
Mit der Partie gegen Dänemark starten die Eishockey-Frauen im US-amerikanischen Utica am Donnerstagabend (4. April) in die Weltmeisterschaft 2024. Wie weit kann es für das DEB-Team gehen? Und wie funktioniert eigentlich der Modus bei der Weltmeisterschaft? Diese und weitere Fragen werden hier beantwortet:
Wann und wo findet die Eishockey-WM der Frauen statt?
Für die Weltmeisterschaft reist die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft der Frauen in diesem Jahr in die Stadt Utica im Bundestaat New York in den USA. Etwa vier Autostunden von New York City entfernt wird dort vom 3. bis zum 14. April 2024 um den Titel gespielt. Für das deutsche Team kann die Reise aber auch schon nach dem letzten Spiel in der Gruppenphase am 9. April vorbei sein.
Spiele des DEB-Teams:
- Donnerstag, 4. April, 21 Uhr MESZ: Deutschland - Dänemark
- Samstag, 6. April, 21 Uhr MESZ: Deutschland - Japan
- Montag, 8. April, 17 Uhr MESZ: Deutschland - Schweden
- Dienstag, 9. April, 17 Uhr MESZ: Deutschland - China
Wie ist der Modus bei der Eishockey-WM der Frauen?
Zehn Teams haben sich für die Top-Division der Eishockey-WM qualifiziert. Diese sind in zwei Gruppen eingeteilt, die sich nach der Stärke der jeweiligen Teams richten.
Gruppe A:
Gruppe B
- Deutschland
- Schweden
- Japan
- China
- Dänemark
In Gruppe A, wo sich die Favoritenteams um Gastgeber USA und die Kanadierinnen sammeln, sind bereits alle fünf Teams sicher für das Viertelfinale qualifiziert. Deutschland muss hingegen in Gruppe B mit Schweden, Japan, China und Dänemark mindestens unter die ersten drei Teams kommen, um beim Turnier weiter dabei zu sein. Schafft das DEB-Team das nicht, droht wie bei den Männern der Abstieg in die Division I, quasi die zweite Liga der Nationalteams. Ab dem Viertelfinale wird das Turnier dann ganz klassisch in K.-o.-Duellen bis zum Finale ausgetragen.
Wer sind die Favoritinnen?
Noch deutlicher als bei den Männern führt im Eishockey der Frauen kein Weg an den USA und Kanada vorbei. Von den bisher ausgetragenen 22 Weltmeisterschaften ging jede einzelne an eines der beiden Länder (zwölf an Kanada, zehn an die USA), überhaupt schaffte es mit Finnland 2019 erst einmal ein anderes Team ins Finale. Auch die Olympia-Goldmedaillen teilten die Nordamerikanerinnen bislang unter sich auf. Während die USA mit einigen Spielerinnen, die noch am College spielen, auflaufen, spielen fast alle Kanadierinnen bereits professionell Eishockey.
Wer sind die Stars im deutschen Team?
Die beste Spielerin im Kader von Bundestrainer Jeff MacLeod ist wohl Torhüterin Sandra Abstreiter. Als einzige deutsche Spielerin ist sie in der erst 2023 gegründeten nordamerikanischen Eishockey-Profiliga PWHL für Ottawa aktiv. Damit hat sie einen großen Vorteil zu den anderen Spielerinnen, die den Sport in der heimischen Liga nicht professionell ausüben können. Abstreiter weiß deshalb über ihre wichtige Rolle beim DEB: "Ich werde alles daran setzen, der Mannschaft zu helfen, dass wir jedes Spiel gewinnen können", erklärte die Torhüterin vor dem Turnier. Sie ist sich sicher: "Wir haben ein gutes Team."
Im Angriff setzen die deutschen Eishockey-Frauen auf ein Zwillingspaar, das ebenfalls bereits in den USA spielt. Luisa und Lilli Welcke, aktiv für das College-Team der Boston-University, zeigten ihr kongeniales Zusammenspiel erst im letzten Test gegen die Schweiz, wo Lilli nach Vorlage ihrer Schwester Luisa den einzigen Treffer der Deutschen erzielte.
Wie stehen die Chancen für das DEB-Team?
"Unser Mindestziel ist das Viertelfinale", erklärte Sandra Abstreiter die Ziele der deutschen Eishockey-Frauen. Man wolle besser abschneiden als bei der WM 2023, als man auf Platz acht landete, und in jedem Fall einen Abstieg verhindern. Eine Medaillenplatzierung wäre hingegen schon eine Riesen-Überraschung, die Konkurrenz scheint noch zu stark. Denn hinter den Medaillenabonnenten USA und Kanada schielen mit Finnland oder Schweden noch einige weitere große Eishockey-Nationen auf die Podestplätze.
Wo werden die Spiele übertragen?
Der Sender Magenta Sport überträgt alle Spiele der deutschen Frauen sowie das WM-Finale kostenlos per Stream auf der eigenen Webseite. Als Expertinnen fungieren dabei Ex-Nationalspielerin Tanja Eisenschmid, deren Schwester Nicola bei der WM im deutschen Kader steht und Marie Delarbre, die aufgrund einer Verletzung nicht am Turnier teilnehmen kann.
Was läuft anders als beim Eishockey der Männer?
In der NHL sorgte bei der Partie der New York Rangers gegen die New Jersey Devils eine Massenschlägerei kurz nach Spielstart für Aufsehen. Solche Prügeleien passieren hin und wieder auch bei den Frauen, etwa 2023 in der WM-Partie der Division III zwischen Rumänien und Bulgarien. Grundsätzlich ist das Spiel bei den Frauen jedoch deutlich weniger körperbetont, was auch an den Regeln liegt. Body-Checks, wie sie bei den Männern häufig vorkommen, sind in vielen Wettbewerben und auch bei der WM nicht erlaubt. Diese Einschränkungen wurden in der Vergangenheit kritisiert.
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