Das Auto für die zehnte Mercedes-Saison seit dem Comeback als Werksteam ist da. Mit dem neuen Silberpfeil will das Formel-1-Team zum sechsten Mal nacheinander die Titel abräumen. Doch Vorsicht: Red Bull ist einer der Herausforderer und auch schon in Fahrt.
Die Motoren laufen: Titelverteidiger Mercedes und Herausforderer Red Bull haben ihre neuen Formel-1-Autos erstmals auf die Strecke geschickt. 32 Tage vor dem Erlöschen der Roten Ampeln im Albert Park von Melbourne begann für Mercedes die nächste Titel-Mission mit den ersten Kilometern des schnittig aussehenden W10 auf dem Grand-Prix-Kurs in Silverstone.
"Ein neues Auto zu fahren ist wie jemanden zum ersten Mal kennenzulernen – du möchtest so schnell wie möglich alles darüber erfahren, bevor ihr euch auf die gemeinsame Reise begebt", sagte Fünffach-Weltmeister
Hier fallen die Frontflügel auf
Sein ehemaliger Teamkollege
Ultracool kam der neue Red Bull kurze Zeit später daher. Wie schon öfter zeigte das Team des österreichischen Milliardärs
Mercedes und Red Bull nutzten vor dem Testauftakt bei Barcelona am Montag die Gelegenheit, die Autos für Filmaufnahmen auf die Strecke zu schicken. Pikanterweise beide in Silverstone, weil es in der Nähe zu den jeweiligen Formel-1-Werken der Teams liegt.
Wie bei den bereits vorgestellten Autos fallen auch beim Silberpfeil W10 und dem RB15 die Frontflügel auf. Den Regeln entsprechend sind sie breiter und wurden vereinfacht. Sie sollen das Überholen erleichtern. Daran müssen sich alle gewöhnen, Hamilton inklusive.
Das Team beginnt wieder bei "Null"
Der 34 Jahre alte Brite durfte am Nachmittag den Silberpfeil übernehmen, die Jungfernfahrt blieb dem im vergangenen Jahr sieglosen Valtteri Bottas vorbehalten.
Der 29 Jahre alte Finne startet in seine dritte Saison bei Mercedes, Hamilton in seine siebte. 2014, 2015, 2017 und 2018 gewann der Engländer die WM. 2016 hatte Rosberg gesiegt. In all den Jahren holte Mercedes auch den Titel in der Konstrukteurswertung.
"Fünf Doppel-Meisterschaften sind weit mehr, als wir jemals gedacht hätten", betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Wie vor jeder neuen Saison wies der Österreicher nachdrücklich daraufhin, dass sein Team trotz der Erfolge wieder bei null beginne.
"Deshalb dürfen wir nichts als selbstverständlich ansehen und es gibt absolut keinen Grund dafür, automatisch anzunehmen, dass wir erneut vorne liegen werden", betonte Wolff. Durch die Regeländerungen habe jedes Team eine Chance auf den Titel "und wir sehen jeden als einen möglichen Konkurrenten an", sagte er.
Japaner kommen nur langsam auf Touren
Zu den Mitbewerbern gehört Red Bull.
Verstappens bisheriger Teamkollege Daniel Ricciardo (29) wechselte zu Renault. "Ich denke nicht, dass es ein Vorteil ist, aber es ist auch kein Nachteil", kommentierte der gewohnt selbstbewusste Verstappen die junge Red-Bull-Fahrerpaarung.
Spannender ist ohnehin die Frage, wie sich der Wechsel vom langjährigen Motorenpartner Renault zu Honda auswirkt. Seit dem Wiedereinstieg kommen die Japaner nur sehr langsam mit ihren Triebwerken auf Touren. "Wir erwarten sehr viel. Es braucht aber sicher auch Zeit, wir können nicht erwarten, dass es vom ersten Rennen an sofort perfekt läuft", sagte Verstappen. Kurzum: "Ich bin optimistisch, aber auch realistisch."
Red Bull wartet seit der Erfolgsära mit Sebastian Vettel auf den nächsten Titel. Von 2010 bis einschließlich 2013 hatten der gebürtige Heppenheimer, der zur Saison 2015 zu Ferrari wechselte, und Red Bull jeweils die Fahrer- und Konstrukteurswertung gewonnen. Vettel wird seinen neuen Wagen am Freitag vorstellen. Am 17. März wird es ernst, wenn in Melbourne der Große Preis von Australien gestartet wird. © dpa
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