- Max Verstappen wurde bereits 2010 von Red Bull Racing entdeckt und 2014 endgültig unter Vertrag genommen.
- Beinahe hätte sich aber Mercedes das Toptalent geschnappt.
- Am Ende gab die schnelle Aussicht auf ein Formel-1-Cockpit den Ausschlag.
Manchmal muss man schnell sein. Entscheidungsfreudig. Dann gilt es, nicht zu zögern oder zu zaudern, sondern Nägel mit Köpfen zu machen. Wie Red Bull Racing bei
Denn als der Niederländer 2014 im Alter von 16 Jahren in der Formel 3 durchstartete, "hat Gerhard Berger den Lauda bei Mercedes aufmerksam gemacht. Niki ist sofort auf den Karren aufgesprungen", erzählte Marko in der "auto motor und sport". Mercedes wollte den Niederländer also auch.
Red Bull war der amtierende Weltmeister, die Silberpfeile wiederum starteten gerade als Siegerteam in die Hybrid-Ära. Marko und Co. fackelten nicht lange. Sie hatten Verstappen seit 2010 auf dem Schirm, ein erstes Angebot hatte die Familie damals abgelehnt. Vier Jahre später war der Rennstall erfolgreich. "Wir haben ihm dann beim Rennwochenende in Spielberg direkt ein Angebot gemacht und ihm gesagt, dass er sich schnell entscheiden muss", sagte Marko.
Schnelles Cockpit für Verstappen
Das ausschlaggebende Argument, das letztendlich für Red Bull sprach: Über das Ausbildungsteam Toro Rosso (heute AlphaTauri) konnte man dem aufstrebenden Jungstar mit dem überehrgeizigen Vater ein Formel-1-Cockpit bieten. Etwas, das Mercedes zumindest kurzfristig nicht hatte, da waren die Sitze mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg hochkarätig besetzt. Mercedes hätte ihm nur den Aufstieg in die Nachwuchsserie Formel 2 und ein paar Tests in der Formel 1 anbieten können, hin und wieder einen Trainingseinsatz in der Motorsport-Königsklasse. Mehr erstmal nicht. Die Trainingseinsätze bekam er schließlich bei Toro Rosso und für 2015 dann den Stammplatz.
Natürlich war für Verstappen eher früher als später der Aufstieg zum A-Team Red Bull vorgesehen, doch manchmal braucht eine Karriere trotz des vorhandenen Könnens eine glückliche Fügung. Denn Red Bull war eigentlich gut aufgestellt mit dem Russen Daniil Kvyat und dem Australier
"Kvyat war 2015 in seinem ersten Jahr bei Red Bull schneller als Ricciardo", erzählt Marko. Doch dann wurde es problematisch. "Im zweiten Jahr hat er sich dann vom ersten Testtag in den Kopf gesetzt, dass es ein Problem mit den Bremsen gibt. Er ist erst vom Speed zurückgefallen, dann sind Unfälle gekommen. Plötzlich hat man eine Unsicherheit gespürt. Da mussten wir reagieren."
"Kein gesundes Verhältnis" bei Toro Rosso
Bei Toro Rosso wiederum fuhr Verstappen gemeinsam mit Carlos Sainz - ebenfalls ein aufstrebendes Topptalent, der Sohn der spanischen Rallye-Legende Carlos Sainz Senior. "Das war bei Toro Rosso kein gesundes Verhältnis", so Marko: "Auf der einen Seite der gewiefte Politiker Carlos Sainz Senior, auf der anderen Seite der emotionale Dreinprescher Jos Verstappen. Da ist es manchmal richtig zur Sache gegangen."
In der Formel 1 entscheiden dann manchmal nur Nuancen, so auch im Duell Verstappen gegen Sainz. "Dass er auf Anhieb sauschnell ist, haben wir schon beim ersten Test in Silverstone gesehen", sagte Marko Anfang des Jahres in der "Autorevue" über Sainz. "Er war fast auf dem gleichen Niveau wie Verstappen." Aber eben nur fast. "Als wir dann die Wahl zwischen Verstappen und Sainz hatten, war es klar", sagte Marko.
Mit der Beförderung von Verstappen wurden dann auch die atmosphärischen Störungen bei Toro Rosso "mit einem Schlag entschärft. Der Vater Sainz war natürlich zu Tode beleidigt und hat die Welt nicht mehr verstanden. Intern mussten wir manchmal hart durchgreifen, auch wenn es nach außen immer harmonisch aussah", so Marko.
Bedeutete: Verstappen übernahm ab dem Rennen in Barcelona 2016 nach 23 Läufen im Toro Rosso das Red-Bull-Cockpit – und gewann dann auch auf Anhieb das Rennen. Der Rest ist Geschichte, inzwischen verziert mit zwei WM-Titeln.
Verwendete Quellen:
- Auto Motor Sport: So kam Verstappen zu Red Bull
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