Der Motor des Seriensiegers stottert, Sebastian Vettel kämpft in dieser Saison mit ungewohnten Problemen bei seinem Red Bull. Schon vor dem zweiten WM-Rennen in Malaysia steht fest, dass seine Chancen auf den fünften Formel-1-Titel gering sind. Zum Favoriten ist hingegen ein anderer Deutscher aufgestiegen: Nico Rosberg.
Das erlebte
Die begleiteten ihn bereits in der Vorbereitung auf die neue Saison. Red Bull konnte lediglich 1.710 Kilometer fahren. Nur Marussia und Lotus testeten noch weniger. Das Mercedes-Team, das in Australien auch das Sieger-Auto stellte, konnte fast dreimal so viele Kilometer fahren, rechnet "Motorsport-total.com" vor.
Ist die Ära von Sebastian Vettel jetzt vorbei?
Red Bull kommt mit den vielen Neurungen in der Formel 1 nicht so gut zurecht wie die Konkurrenz. Vor allem beim Antrieb hat sich viel getan: Sechs- statt Achtzylinder-Motoren, ein neues Hybridsystem für elektronische Zusatzpower und neue Beschränkungen beim Spritverbrauch.
Der Übergang ist Mercedes deutlich besser gelungen. Im ersten Saison-Rennen landeten sechs Autos mit Mercedes-Motoren in den Top-10. Der beste Fahrer mit einem Renault-Motor war Jean Eric Vergne im Toro Rosso auf Platz acht.
Jetzt schon vom Ende der Vettel-Ära zu sprechen, ist dennoch verfrüht - auch weil Vettels Teamkollege
Red Bull: Schwacher Motor, starke Aerodynamik
Dass Ingenieur Adrian Newey wieder einmal einen aerodynamisch einwandfreien Red Bull gebaut hat, bezweifelt niemand. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams und RTL-Experte Niki Lauda sagte nach dem Auftakt-Rennen, dass Mercedes und auch Ferrari zwar einen besseren Motor gebaut hätten - aber der Red Bull sei gerade bei der Kurvengeschwindigkeit immer noch das Maß aller Dinge.
Gerade auf dem engen GP-Kurs in Sepang ist das ein Plus, erklärt "Sky"-Experte Marc Surer im Gespräch mit "Motorsport-total.com": "Das Auto ist wieder da schnell, wo sie immer schnell waren - im Mittelsektor in den Kurven."
Doch reicht das, um in Malaysia gegen Mercedes anzukommen? Nach den Eindrücken aus den ersten Trainingssitzungen nicht. Hier dominierten erneut die Silberpfeil-Piloten. Lewis Hamilton drehte in der ersten Trainingssession die schnellste Runde, der Gewinner des Auftaktrennens in Melbourne,
Nico Rosberg hat endlich eine Siegmaschine
Überhaupt versprüht Vettel aktuell Optimismus und spricht immer wieder von Fortschritten im Vergleich zu den schwachen Testfahrten und dem Saison-Start in Melbourne. Gleichzeitig wird aber auch klar, dass die Seriensieger der vergangenen Jahre noch weit von der Spitze entfernt sind.
"Die Probleme, die wir hatten, sind verstanden und soweit gelöst. Das heißt nicht, dass sie nicht wieder auftreten können", sagte Vettel nach dem Training zum GP von Malaysia im Interview mit "Motorsport-total.com". Doch es kämen immer wieder neue Schwierigkeiten dazu: "Es ist sehr viel Elektronik an Bord. Wie es eben so ist: Wenn man die neue Software lädt, dann zickt es vielleicht noch ein bisschen. Die Probleme, mit denen wir es heute zu tun hatten, waren mehrheitlich wieder softwarebezogen - neue, andere Probleme." Am Ende steht für Vettel fest: "Wir sind sicher nicht die Favoriten für das Rennen." Nur wenn es regnet, sei alles möglich.
Anders ist das beim Mercedes-Team, das in dieser Saison von Beginn an ein Top-Paket hat. Nach seinem Sieg in Melbourne jubelte Nico Rosberg: "Unglaublich, was ihr mir für ein Auto hingestellt habt." Und das dürfte in dieser Saison bei jedem Wetter und auf jedem Kurs ein Sieg-Kandidat sein.
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