- Beim FC Chelsea und in der Nationalmannschaft ist Antonio Rüdiger gesetzt.
- Der Innenverteidiger wird gebraucht – seine Trainer wissen, was sie an ihm haben.
- Zum Saisonende läuft sein Vertrag aus.
- Das bringt den 28-Jährigen in eine komfortable Position und stellt ihn gleichzeitig vor die "wichtigste Entscheidung" seiner Karriere, wie er selbst sagt.
Es war sein persönlicher Gipfel, der Höhepunkt seiner Karriere, als
Dass dieser Tag Wirklichkeit werden würde, konnte Rüdiger selbst vier Monate vor dem Triumph Chelseas in der Champions League über Manchester City nicht ahnen. Zu diesem Zeitpunkt wurde gerade Vereinslegende Frank Lampard als Trainer entlassen. Lampard ging, Thomas Tuchel kam – und Rüdiger blühte auf.
Inzwischen ist der 28-Jährige - auch in der Nationalmannschaft Stammkraft - in einer komfortablen Situation: Der FC Chelsea bemüht sich, seinen Leistungsträger zu halten. Hochkarätige Interessenten gibt es mehrere.
Antonio Rüdiger: Vom Bankdrücker zum Dauerbrenner
Ganze zwei Einsätze hatte Antonio Rüdiger in der vorigen Premier-League-Hinrunde auf dem Konto. Lampard setzte auf andere Innenverteidiger – für den gebürtigen Berliner, der seit 2017 an der Stamford Bridge spielt, eine frustrierende Situation. "Ich stand wirklich kurz davor zu gehen", offenbarte er im Mai dem "Kicker", die bevorstehende Europameisterschaft im Hinterkopf.
Auf Lampard folgte
In London zum Topverdiener?
Rüdigers Vertrag läuft zum Saisonende aus, Verhandlungen mit den "Blues" seien "noch nicht mal zwei Monate her", sagte er vor ein paar Tagen dem Sportinformationsdienst (SID). "Für mich wird das jetzt die wichtigste Entscheidung meiner Profikarriere, von daher werde ich nichts überstürzen."
Mit 28 Jahren hat der Nationalspieler die Chance, noch einmal zu einem Topverein zu gehen und dort ein paar Jahre auf höchstem Niveau zu spielen. Ab Januar darf der 28-Jährige offenbar mit anderen Vereinen verhandeln. Bei Chelsea, aktuell Tabellendritter in der Premier League, kann Rüdiger noch wichtiger werden – und vor allem im Gehaltsgefüge aufsteigen. Aktuell verdient er rund sechs Millionen Euro. Seine Nationalmannschaftskollegen Kai Havertz und Timo Werner in der Offensive der "Blues" sollen rund 15 Millionen Euro verdienen, berichtet "Sport 1".
Noch konnten sich der Verteidiger und sein Verein nicht einigen. Für eine Vertragsverlängerung spricht, wie wohl sich Rüdiger bei Chelsea aktuell fühlt. Ein erstes Angebot über acht Millionen Euro im Jahr soll er abgelehnt haben, berichtet der "Telegraph". Er fordert demnach über zehn Millionen.
Rüdigers Reiseziele: Real, Bayern oder PSG?
Doch für den finanziellen Leckerbissen könnten andere Vereine sprechen: Auch Real Madrid und der FC Bayern sollen interessiert sein, berichtet der stets gut informierte Journalist Fabrizio Romano.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann schwärmte kürzlich, er habe eine "super Entwicklung genommen". Laut "Sky" soll es losen Kontakt zwischen Rüdiger und dem FC Bayern geben. Der deutsche Rekordmeister könnte sich nach einer Alternative für Niklas Süle umsehen, dessen Vertrag ebenfalls am Saisonende ausläuft.
Eine ähnliche Motivation treibt auch Real Madrid an, sich mit Rüdiger zu beschäftigen: Wie die spanischen Zeitungen "Marca" und "AS" berichten, sei er als ablösefreier Transfer besonders attraktiv – zumal die "Königlichen" im Sommer mit Sergio Ramos und Raphael Varane zwei hochkarätige Innenverteidiger verloren und mit Ex-Bayern-Star David Alaba nur einen neuen erhalten haben. Finanziell sollten die "Königlichen" zumindest keine Mühe haben, sein bisheriges Gehalt aufzustocken. Auch PSG und Juventus Turin sollen laut goal.com Interesse zeigen, Details gibt es allerdings bisher keine.
Poker bei Chelsea? Der DFB ist Trumpf für den Verteidiger
Rüdiger, der im Sommer zum zweiten Mal Vater geworden ist, könnte Gespräche mit anderen Klubs aber auch nutzen, um den Druck auf Chelsea zu erhöhen. Seine wichtige Rolle im DFB-Team, mit dem er kommende Woche gegen Rumänien in der WM-Qualifikation antritt, spielt ihm ebenso in die Karten.
Ein paar Monate Zeit haben Rüdiger und Chelsea noch, um zueinander zu finden. Doch ab Januar darf der Umworbene mit anderen Vereinen verhandeln. Und er weiß, was die neue Realität ist.
Verwendete Quellen:
- Sky Sport: Erst Meister, dann zum FCB?
Nagelsmann äußert sich zu Gerücht - ran.de: Antonio Rüdiger will nichts überstürzen – Nagelsmann schwärmt
- Sport1: Der Rüdiger-Poker ist in vollem Gange
- Kicker.de: Rüdiger im Interview: "Ich stand wirklich kurz davor zu gehen"
- Spiegel.de: Mister Selbstbewusstsein
- Goal.com: PSG und Real Madrid signalisieren Interesse an Antonio Rüdiger
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