Dortmunds Angreifer lieferten eine wechselhafte Hinserie. Von Hoffnungsträgern bis zu Problemkindern war alles dabei, ein nahezu unbekannter Youngster könnte im neuen Jahr seine Chance nutzen.

Eine Analyse
Dieser Text enthält eine Einordnung aktueller Ereignisse, in die neben Daten und Fakten auch die Einschätzungen von Stefan Rommel sowie ggf. von Expertinnen oder Experten einfließen. Informieren Sie sich über die verschiedenen journalistischen Textarten.

Einen wie Julien Duranville hätten sie ganz gut gebrauchen können bei Borussia Dortmund. Der 17-Jährige gilt als einer der besten Flügelspieler weltweit in seiner Altersklasse und als Investition in die Zukunft beim BVB.

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Aber Duranville hat wegen diverser Muskelverletzungen keine einzige Minute bei den Profis spielen können, arbeitet im Hintergrund weiter fleißig an seinem Comeback und soll dann im Verlauf der Rückserie endlich für die Borussia wichtig werden.

Dass einige der Dortmunder Hoffnungen auf einem Teenager liegen, der bisher exakt 28 Minuten Bundesligaerfahrung mitbringt, fasst den Zustand der restlichen Offensivspieler ganz gut zusammen. Der Dortmunder Angriff ließ in der ersten Saisonhälfte jedenfalls einiges zu wünschen übrig...

Karim Adeyemi

Der Nationalspieler fand nach seiner starken Rückrunde überhaupt nicht in die Saison, war in den ersten Wochen eine große Enttäuschung. Erst nach und nach kämpfte sich Adeyemi zurück in die Mannschaft und hatte bei seinen Einsätzen auch einige starke Momente.

Nur konnte er diese nie dauerhaft bestätigen. Stattdessen haftet ihm seit der zum Teil öffentlich vorgetragenen Kritik seiner Trainer das Image des Luftikus an - dabei wollte Adeyemi in seiner zweiten Saison in Dortmund eigentlich so richtig durchstarten.

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Niclas Füllkrug

Füllkrug hat sich nach seinem Wechsel auf den letzten Drücker schnell eingelebt und zu einem heimlichen Führungsspieler entwickelt. Zwar funktioniert auch beim Nationalspieler längst nicht alles, bringt aber in jedem Spiel Einsatzbereitschaft und Leidenschaft ein und erzielt auch das eine oder andere Tor.

Zuletzt war er als Wandspieler sehr wertvoll. Auffällig, dass Füllkrug als Zugang einer der ersten war, der die Dortmunder Spielausrichtung öffentlich infrage stellte.

Jamie Bynoe-Gittens

Mit dem Ball am Fuß hat Bynoe-Gittens von allen Dortmunder Spielern am meisten Spaß gemacht. Mit seinen Dribblings und seiner unerschrockenen Art in die Zweikämpfe zu gehen riss Bynoe-Gittens das Publikum teilweise mit und war auch an einigen wichtigen Treffern entscheidend beteiligt.

Allerdings hat seine Arbeit gegen den Ball noch lange kein Bundesliganiveau. Will Bynoe-Gittens mehr als ein Teilzeitarbeiter oder ein Spieler für bestimmte Momente werden, muss er sich in der Defensivarbeit deutlich verbessern.

Donyell Malen

In den ersten Wochen der Saison hielt Malen seine Mannschaft gefühlt im Alleingang auf Kurs. Im Pokal und in der Liga war Malen der Garant für die ersten Siege und schien nahtlos an seine starke Rückserie in der letzten Saison anzuknüpfen.

Dann aber ließ der Niederländer sukzessive nach, wurde in seinem Spiel immer noch eigensinniger, verlor zuletzt sogar zeitweise seinen Stammplatz und wirkt auch nach zweieinhalb Jahren immer noch nicht richtig angekommen in Dortmund.

Youssoufa Moukoko

Den Youngster konnte der BVB mit der Aussicht auf mehr Spielzeit in dieser Saison halten - faktisch blieb Moukoko aber auch in dieser Halbserie nur die Rolle des Ergänzungsspielers. An Füllkrug war kein Vorbeikommen, die wenigen Einsätze im Klub wusste Moukoko auch kaum zu nutzen und am Ende warf ihn dann auch noch eine erneute Muskelverletzung komplett aus der Bahn. Moukoko bringt alles mit für einen Vollstrecker, kann oder darf das aber viel zu selten zeigen und bleibt deshalb ein Dortmunder Sorgenkind.

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Sebastien Haller

Wie viel Kraft die Rückkehr nach seiner Krebserkrankung tatsächlich gekostet hat, zeigte sich in den ersten Monaten dieser Saison. Haller hatte massive Probleme in den ersten Spielen, verlor schnell seinen Platz an Füllkrug und ist seitdem nur noch dritte Wahl. Nun weilt Haller, leicht angeschlagen, beim Afrika Cup. Auch das dürfte seine Chancen auf eine Verbesserung seiner Situation beim BVB nicht verbessern.

Samuel Bamba

Aus dem Nichts tauchte Bamba in den letzten Wochen auf und zeigte zumindest in Ansätzen, was für ein Spieler er sein kann. Offensiv mit einigen überraschenden Momenten und körperlich schon erstaunlich weit für einen 19-Jährigen - aber trotzdem noch mit sehr viel Steigerungspotenzial, vor allen Dingen bei der Defensivarbeit.

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