• Dortmunds Kader kostet einiges und liefert zu wenig, Veränderungen sind die logische Konsequenz.
  • Auf der möglichen Streichliste des Klubs könnten sich unter anderem Emre Can, Julian Brandt oder die Leihgabe aus Madrid Reinier befinden.
  • Ein Überblick darüber, welche Spieler zur Diskussion stehen und warum.

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Das Leipzig-Spiel hätte es wohl nicht mehr gebraucht, um den Dortmunder Verantwortlichen ein paar Anpassungen im aktuellen Kader ans Herz zu legen. Aber der Nachdruck, den diese erneute Demontage hinterlassen haben dürfte, bestärkt die Entscheidungsträger vielleicht in der einen oder anderen Einschätzung.

Borussia Dortmund hat einen Kader beisammen, der viel kostet und zu wenig dafür liefert. Also hat der Klub längst beschlossen, in der kommenden Transferperiode einen Umbruch in die Wege zu leiten. Neben umworbenen Spielern wie Erling Haaland oder Manuel Akanji, die wegwollen und wohl auch bald weg sein werden, sollen aber noch eine ganze Reihe anderer Akteure bald nicht mehr auf der Gehaltsliste stehen - weil sie den höchsten Ansprüchen, die der Klub an sein Personal stellt, seit Jahren allenfalls punktuell gerecht werden konnten.

Welche Spieler stehen zur Diskussion - und warum? Ein Überblick.

Nico Schulz

Spielt seit fast drei Jahren für den BVB und läuft der Musik im Prinzip seitdem hinterher. Schulz hat 25 Millionen Euro Ablöse gekostet, sollte auf Sicht die Nachfolge von Marcel Schmelzer antreten. Tatsächlich hat er sich nie durchgesetzt, war oft auch verletzt und deshalb nie mehr als ein Ergänzungsspieler. Und wenn Schulz dann mal randurfte, so wie in dieser Saison mit den vielen verletzten Kollegen, konnte er das erforderliche Niveau nicht unter Beweis stellen.

Emre Can

Der nächste deutsche Nationalspieler, der beim BVB nicht so recht glücklich wird. Can könnte ein Anführer sein, ein Spieler, der dem Gegner auch mal wehtun kann, der Emotionalität reinbringt und Willensstärke. Das Problem: Dabei überdreht er deutlich zu oft auch, steht sich mit schwer nachvollziehbaren Aktionen selbst im Weg und schadet damit in letzter Konsequenz der Mannschaft. Auch Can hat 25 Millionen Euro gekostet und dürfte im Unterhalt auch zu teuer sein.

Thorgan Hazard

Um den Belgier gibt es immer wieder Gerüchte. Hazard soll angeblich bei einem geeigneten Angebot abgegeben werden - was mittlerweile auch der Spieler selbst begrüßen würde, wenn man einigen Medienberichten der letzten Wochen Glauben schenken mag. Jedenfalls ist auch Hazard allenfalls ein Rollenspieler. Einer, der zwar immer mal wieder Impulse setzen und bisweilen sogar Spiele entscheiden kann. Aber auch zu unzuverlässig bleibt in seinen Leistungen. Nach drei durchwachsenen Jahren muss sich aber erstmal ein Klub finden lassen, der auch nur annähernd so viel Geld für Hazard bezahlt wie der BVB 2019 an Borussia Mönchengladbach: Auch Hazard kam für rund 25 Millionen Euro nach Dortmund.

Julian Brandt

Das schlampige Genie - beim Einkauf überraschenderweise auch rund 25 Millionen Euro schwer - schien in der Hinserie endlich auf dem richtigen Weg zu sein, spielte sich mit guten Leistungen und wichtigen Toren in Abwesenheit einiger anderer Spieler in die Startformation und sogar zurück in den Kreis der Nationalmannschaft. Zwölf Scorerpunkte in 25 Bundesligaspielen sind auch ein guter Wert. Aber seit einigen Wochen stagniert Brandts Entwicklung wieder, der Hochbegabte fabriziert längst abgestellt geglaubte Fehler, wirkt teilweise fahrig und unkonzentriert und dürfte die Geduld der Verantwortlichen langsam überstrapaziert haben.

Dan-Axel Zagadou

Der Franzose ist ein sehr spezieller Fall. Eigentlich bescheinigen ihm alle im Klub großes Potenzial, aber unerklärliche Aussetzer und eine ganze Reihe an Verletzungen in den letzten Jahren bremsen seine Entwicklung immer wieder fast komplett aus. Es wirkt fast so, als müsste Zagadou in jeder Halbserie wieder von vorne anfangen. Die schwierige Verletzungshistorie und die Anfälligkeit dürften ein schwerwiegendes Argument gegen eine Weiterbeschäftigung sein.

Axel Witsel

Der Routinier aus Belgien soll einer der Spitzenverdiener im Kader sein und auch deshalb einer der Verkaufskandidaten im Sommer. Witsel wurde einst als Anführer im Mittelfeld geholt, musste in dieser Saison wegen der vielen Verletzten aber überall in der Defensive aushelfen und hatte auf der einen oder anderen Position erhebliche Probleme. Und auch als alleiniger Sechser oder auf der Doppel-Sechs ist das Spiel für den mittlerweile 33-Jährigen zu schnell und anspruchsvoll geworden. Witsel hat gewiss immer noch einige Vorzüge - für Borussia Dortmund reicht das in der Form aber nicht mehr.

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Marin Pongracic

Der Innenverteidiger ist vom VfL Wolfsburg bis zum Ende der laufenden Saison ausgeliehen und wird definitiv wieder nach Wolfsburg zurückkehren. Zumindest auf dem Papier, denn mit dem VfL hat sich der Kroate nach einigen verbalen Aussetzern ziemlich überworfen. In Dortmund konnte Pongracic zu keinem Zeitpunkt zeigen, warum der BVB in ihm eine echte Alternative zu Mats Hummels und Akanji sah.

Reinier

Die Leihgabe von Real Madrid spielt in den Planungen der Borussia keine Rolle mehr. 66 Spielminuten in der gesamten Bundesliga-Saison, null Tore und null Vorlagen machen den 20-Jährigen zu einer der großen Enttäuschungen der Saison.

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