Eintracht Frankfurt soll Interesse an Mike Tullberg haben, der bei Borussia Dortmund seit Jahren hervorragende Arbeit im Nachwuchsbereich leistet. Aber wer ist dieser Däne überhaupt?
Wie schnell das manchmal gehen kann mit einem Job in der Bundesliga, das haben der letzte und der aktuelle Trainer des FC Bayern München am eigenen Leib erfahren. Sowohl
Ähnliche Karrieren gibt und gab es auch bei Borussia Dortmund. Hannes Wolf nahm den Sprung von Dortmunds U19 zum VfB Stuttgart in die zweite Liga, auch Peter Hyballa, Marc-Patrick Meister und Heiko Herrlich nahmen die A-Jugend der Borussia als Sprungbrett.
Tullberg: Der Nächste in der Bundesliga?
Früher war das nahezu undenkbar, dass ein Trainer aus dem Jugendbereich einfach bei den Profis übernimmt. Mittlerweile sind zwei Drittel der Stellen in der Bundesliga mit ehemaligen Jugendtrainern besetzt: Neben Tuchel,
Gute Arbeit und Erfolge sprechen sich schnell herum. Und deshalb ist nun offenbar auch Mike Tullberg ein Kandidat für höchste Aufgaben in der Bundesliga. Neulich war vom angeblichen Interesse Eintracht Frankfurts an Tullberg zu lesen; der 37-Jährige käme als Nachfolger von Oliver Glasner infrage, sollte der sich nicht zu einer Vertragsverlängerung in Frankfurt durchringen können.
Tullberg: Lieber U19 als U23
Aktuell trainiert Tullberg die U19 von Borussia Dortmund und das - auf mehreren Ebenen - mit sehr großem Erfolg. Schon wieder hat der BVB die Staffel der Bundesliga West gewonnen, mit Tullberg als Trainer ist die Mannschaft seit 35 Ligaspielen ungeschlagen. Die Chance auf die Titelverteidigung ist damit weiter gegeben. In der Youth League schaffte es Tullberg mit seiner Mannschaft bis ins Viertelfinale, schaltetet davor unter anderem Paris Saint-Germain aus und scheiterte in der Runde der letzten Acht nach Elfmeterschießen an Hajduk Split.
Noch viel wichtiger aber: Der Däne scheint ein sehr gutes Händchen in der Ausbildung der Dortmunder Top-Talente zu haben. Ansgar Knauff, Chris Führich, Youssoufa Moukoko und zuletzt Jamie Bynoe-Gittens formte Tullberg zu Bundesligaspielern – und die nächste Generation steht schon bereit.
Tullberg war vor Enrico Maaßen auch schon Trainer der Dortmunder U23, sah darin aber nicht sein optimales Betätigungsfeld: In der zweiten Mannschaft werden gerne Talente geparkt, die noch nicht reif genug sind für den Sprung in die Bundesliga. In der U19 dagegen ist die reine Ansammlung an Top-Spielern noch etwas größer, der Ausbildungscharakter mit dem neuralgischen Punkt des Übergangs in den Herrenbereich eine etwas andere Herausforderung.
"Die Möglichkeit bei der U19 wollte ich mir nicht nehmen lassen. Du darfst die besten Spieler trainieren. Das hast du so in der U23 nicht, weil die Toptalente diese Altersklasse schon oft überspringen. Ich wollte die Erfahrung sammeln, wie es ist, englische Wochen zu haben, den Rhythmus kennenzulernen", erklärte Tullberg seinen angeblichen "Rückschritt" von der U23 zur U19 im Sommer 2020 in einem Interview mit "spox".
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Frühes Karriereende als Aktiver
Wie beim einen oder anderen Kollegen auch, hat es bei Tullberg nicht für die ganz große aktive Karriere gereicht. Tullberg spielte in seiner Heimat für Aarhus, danach ein paar Spiele in der Serie A für Reggina Calcio und den schottischen Klub Heart of Midlothian, ehe es ihn nach Deutschland und zum damaligen Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen verschlug. Nach zahlreichen Verletzungen beendete Tullberg seine aktive Karriere schon mit 27 Jahren und sattelte in den Trainerbereich um.
Zuerst als Co-Trainer in der Kreisliga, dann über Nachwuchsmannschaften in Oberhausen und Aarhus und in der dänischen Provinz bei Vendsyssel FF. Im Sommer 2019 holte ihn die Borussia dann als Cheftrainer der U23 nach Deutschland zurück und seitdem macht sich Tullberg im Dortmunder Nachwuchs einen Namen.
Bei der Borussia hat Tullberg noch einen Vertrag bis 2026. Aber wie dehnbar diese Übereinkünfte sind, haben nicht erst die letzten Tage in München gezeigt.
Verwendete Quellen:
- Spox: BVB-U19-Coach Mike Tullberg im Interview: "Die Bühne ist groß - aber sie bleibt unser Spielplatz!"
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