Leon Goretzka scheint unter Thomas Tuchel kein Stammspieler mehr zu sein. Bei den Testspielen der Asienreise stand er nicht in der Startelf. Neuzugang Konrad Laimer hat ihm offenbar den Rang abgelaufen. Wie wird der deutsche Nationalspieler mit dieser Situation umgehen?
Leon Goretzka dürfte mit einem unguten Gefühl nach Deutschland zurückkehren. Der Mittelfeldspieler scheint der große Verlierer der Saisonvorbereitung in Singapur und Japan zu sein. Am Mittwochabend wurde der 28-Jährige beim 4:3-Testspielerfolg gegen den FC Liverpool erst nach 62 Minuten eingewechselt.
Auch bei den vorherigen Testspielen gegen Kawasaki Frontale und Manchester City stand
"Ich denke, das ist ein Hinweis darauf, dass es für Leon schwer wird, in die Startelf zu kommen", sagt der ehemalige Fußballprofi Felix Kroos, der das Spiel des FC Bayern gegen den FC Liverpool auf RTL kommentierte.
Goretzka war nach seiner Einwechslung anzumerken, dass er momentan nicht vor Selbstvertrauen strotzt. Er war zwar kämpferisch engagiert, gewann einen wichtigen Ball im eigenen Strafraum und schmiss sich auch im Mittelfeld in die Zweikämpfe. Spielerisch allerdings agierte er limitiert.
"Als Spieler hast du natürlich ein Gefühl dafür, wie die Situation ist", weiß Kroos. "So etwas zeichnet sich in der Vorbereitung ab – und auch schon im Saisonendspurt der vergangenen Saison. Er weiß selber, dass er keine gute Saison gespielt hat, dass es zwischen Anspruch und Wirklichkeit eine zu große Lücke gegeben hat."
Tuchel plant seine Stammelf – offenbar ohne Goretzka
Dies scheint auf Goretzka zuzutreffen. Tuchel sagte zwar nach dem Spiel gegen Liverpool, dass Goretzka seine Sache "gut gemacht" habe. Zudem verwies er darauf, dass es am Montag gegen AS Monaco noch ein weiteres Testspiel gebe. Gleichwohl gehe es für ihn vorrangig darum, eine Stammelf zu bilden.
"Es gibt auch viele andere Spieler, die ebenfalls nicht immer in der Startelf waren. Ich muss diese Entscheidungen treffen. Ich versuche schnell, eine erste Stammelf zu finden. Ich möchte einen Mannschaftskern haben, den ich versuche zu verbessern", sagte Tuchel.
Goretzka bekennt sich zum FC Bayern
Was bedeutet das für die Zukunft von Goretzka, der seit Sommer 2018 beim deutschen Rekordmeister aktiv und noch bis Sommer 2026 vertraglich gebunden ist? Erst kürzlich hatte er nach der Team-Präsentation in der Allianz Arena klargestellt, den FC Bayern nicht verlassen zu wollen. "Ich kann nur sagen: Ich liebe den Verein, ich liebe die Stadt, ich liebe die Fans, und ich möchte hier einfach weitermachen. Da gibt es keine Gedanken, den Verein zu verlassen", stellte er klar.
Doch welche Perspektive hat der deutsche Nationalspieler in München? Die Konkurrenzsituation im Mittelfeld könnte sich noch weiter verschärfen, sollte der FC Bayern noch einen defensivstarken Abräumer verpflichten. Tuchel hat öffentlich klargestellt, dass ein solcher Spielertyp im Mittelfeld fehlt. Es ist also davon auszugehen, dass nach einem passenden Mann gesucht wird.
"Er ist nun in der Position des Herausforderers. So etwas kennt er aus den letzten Jahren nicht", weiß Kroos. "An diese Situation muss er sich erst einmal gewöhnen. Er muss den besten Weg finden, um sich hinein zu kämpfen." Goretzka könne für die Mannschaft weiterhin wichtig sein, "wenn er seine Qualitäten perfekt abruft."
Auch sein Mitspieler
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Matthäus glaubt an Goretzka: "Ein wichtiger Spieler"
Der frühere Bayern-Spieler
Die zuletzt schwache Form von Goretzka führt Matthäus auf die allgemeine Entwicklung im Verein zurück: "In den vergangenen Jahren hat beim FC Bayern vieles nicht gestimmt, und dadurch hat auch bei Goretzka nicht mehr das funktioniert, was man über Jahre von ihm gesehen hat. Es ist wichtig, dass er die Möglichkeit bekommt, seine Qualitäten auf den Platz zu bringen."
Die Frage ist nur, ob Tuchel ihm diese Möglichkeit geben wird.
Verwendete Quellen:
- Pressekonferenz nach dem Spiel FC Bayern München – FC Liverpool
- RTL-Übertragung des Spiels FC Bayern München – FC Liverpool
- sport.sky.de: Gehe noch von weiteren Bayern-Abgängen aus
- bild.de: Kimmich-Klartext über Goretzka
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