• Der FC Bayern München hat noch keine Verstärkung für die kommende Saison bekanntgegeben.
  • Sicher ist nur, dass einige Leihspieler im Sommer zum Rekordmeister zurückkehren dürften.
  • Doch der einzige Rückkehrer, der dem FC Bayern wohl wirklich helfen könnte, will offenbar gar nicht mehr zurück.

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Gerüchte gibt es viele, doch bislang hat der FC Bayern München keinen Neuzugang für die kommende Saison bestätigt. Sicher ist nur, dass einige Leihspieler im bevorstehenden Sommer zum Rekordmeister zurückkehren dürften.

Doch sind diese dazu in der Lage, in München zukünftig eine größere Rolle einzunehmen?

Zirkzee möchte nicht zurück zum FC Bayern

Am ehesten zuzutrauen wäre das Joshua Zirkzee. Der 21-jährige Stürmer hat in Belgien beim RSC Anderlecht voll überzeugt. 15 Tore und acht Vorlagen gelangen ihm in der laufenden Saison. Im Sommer müsste er eigentlich nach München zurückkehren, wo er noch ein Jahr lang unter Vertrag steht.

Das Problem ist nur: Er will offenbar gar nicht zurück.

"Ich bekomme hier Einsatzminuten, das war mein Ziel. Ich glaube nicht, dass es viel Sinn ergibt, nach einer Saison, in der ich viel gespielt habe, zu Bayern zurückzukehren", sagte er Ende März gegenüber dem niederländischen TV- und Radio-Sender "NOS Nieuws".

Offenbar sieht er keine Chance, als Backup von Robert Lewandowski oder einem möglichen Nachfolger regelmäßig auf dem Platz zu stehen. Einige Wochen zuvor hatte er noch angekündigt, beim FC Bayern zukünftig ein wichtiger Spieler sein zu wollen. Der Auslöser für den Sinneswandel ist nicht bekannt.

Arp hat bei Holstein Kiel nicht überzeugt

Fiete Arp ist ein weiterer Mittelstürmer, der vom FC Bayern München verliehen wurde. Der 22-Jährige war einmal ein gefeiertes Talent. 2017 gewann er die Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler im U 17-Bereich und war somit der Nachfolger von Superstars wie Leon Goretzka und Mario Götze.

Arp konnte sich beim Zweitligisten Holstein Kiel allerdings nicht für höhere Aufgaben empfehlen. In bislang 30 Saisonspielen stand er lediglich neun Mal in der Startelf, schoss zwei Tore und bereitete zwei Treffer vor.

Uwe Stöver, der Geschäftsführer Sport von Holstein Kiel, stärkt Arp in der "Bild" den Rücken: "Fiete entwickelt sich und ist auf dem Weg, sich stetig zu verbessern und zu stabilisieren. Das ist genau der Weg, den wir damals beim Transfer besprochen und von ihm erwartet haben."

Es ist allerdings kaum genug, um sich für eine Zukunft in München zu empfehlen. Eine weitere Ausleihe, eine Vertragsauflösung (läuft bis 2024) oder eine Saison in der 2. Mannschaft des FC Bayern in der Regionalliga dürften die Optionen von Arp sein.

Besser lief die Saison für Sarpreet Singh, der in der 2. Liga beim SSV Jahn Regensburg immerhin auf fünf Tore und acht Vorlagen kam. Doch der Flügelspieler hätte beim FC Bayern eine solch starke Konkurrenz, dass er dort trotz Vertrags bis Sommer 2023 vermutlich kaum eine Perspektive haben wird.

Fein erlebte Katastrophen-Saison bei zwei Vereinen

Katastrophal verlief die Saison für Adrian Fein. Der 23-jährige Mittelfeldspieler wurde in der Hinrunde an Bundesliga-Schlusslicht SpVgg Greuther Fürth verliehen, wo er lediglich drei Kurzeinsätze über insgesamt 29 Minuten bekam.

In der Rückrunde ging es eine Liga tiefer zu Dynamo Dresden. Verletzungsgeplagt wartet er dort auf seinen ersten Einsatz. Sein Vertrag beim FC Bayern läuft noch bis Sommer 2023. Kaum vorstellbar, dass er nach dieser Saison dort eine Rolle spielen könnte.

Hoffmann möchte in England bleiben

Ron-Thorben Hoffmann hingegen nahm in England eine gute Entwicklung. Der 23-Jährige ist Stammtorwart beim AFC Sunderland in der drittklassigen League One. Auch er hätte noch ein Jahr Vertrag in München.

Eine Rückkehr scheint für ihn allerdings keine Option zu sein. "Ich will, wie jeder Profi, spielen. Und ich will das hier, ganz oben im Nordosten Englands, bei diesem legendären und im positiven Sinne verrückten Verein tun", schreibt er in einer "kicker"-Kolumne.

Mai oder Richards als Ersatz für Süle?

Zwei Innenverteidiger könnten nach ihrer Ausleihe zum FC Bayern zurückkehren: Lars Lukas Mai und Chris Richards. Auf dieser Position hat der FC Bayern tatsächlich Bedarf, verlässt doch Niklas Süle den Verein und wechselt zu Borussia Dortmund. Doch steckt in einem der beiden Abwehrspieler ein potenzieller Süle-Nachfolger?

Mai durchlebt beim SV Werder Bremen in der 2. Liga eine schwierige Zeit. War der 22-Jährige in der Hinrunde unter Ex-Trainer Markus Anfang noch Leistungsträger, spielt er unter dem aktuellen Coach Ole Werner kaum noch eine Rolle. In den vergangenen acht Spielen kam er lediglich einmal zum Einsatz und wurde in der Halbzeit ausgewechselt.

Während der Vertrag von Mai beim FC Bayern bis Sommer 2023 läuft, gilt das Arbeitsverhältnis mit Chris Richards sogar bis zum Jahre 2025. Immerhin: Der 22-jährige US-Amerikaner zählt bei der TSG Hoffenheim zum Stammpersonal. Doch genügt das für den FC Bayern?

Im Interview mit "spox" äußert Richards sich zurückhaltend: "Es ist schwer zu sagen, was im Sommer passieren wird. Im Moment liegt meine volle Konzentration darauf, Hoffenheim dabei zu helfen, sich für Europa zu qualifizieren."

Es lässt sich also festhalten: Keiner der Rückkehrer scheint sich wirklich zuzutrauen, beim FC Bayern in der kommenden Saison eine wichtige Rolle einzunehmen. Verstärkungen müssen also anderweitig beschafft werden.

Verwendete Quellen:

  • bild.de: Für Arp war Kiel das Richtige!
  • kicker.de: Eine brutale Erfahrung - die Kaufoption kurz vor Augen
  • Spox: Bayern-Leihgabe Chris Richards exklusiv: "Millionen von Dollars zu spenden, ist nicht der einzige Weg, zu helfen"
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