Freiburg - Am Hardtwald von Sandhausen ließ Nils Petersen noch einmal sein Können aufblitzen. Aus über 18 Metern versenkte er den Ball sehenswert im Tor und entschied so das Achtelfinale im DFB-Pokal endgültig.
Knapp zwei Monate nach dem Erfolgserlebnis gegen den Fußball-Zweitligisten verkündete der Publikumsliebling des SC Freiburg das Ende seiner Karriere nach dieser Saison.
"Es waren schwierige Wochen, die dazu geführt haben, dass ich mit meiner Frau und meiner Familie entschieden habe, dem Fußball goodbye zu sagen", erklärte der 34 Jahre alte Petersen in einem vereinseigenen Interview am Mittwoch.
In knapp 16 Jahren lief er für fünf verschiedene Clubs auf - darunter auch für Werder Bremen und Bayern München. Die Liste der Erfolge ist lang. Petersen sicherte sich die Torjägerkanone in der 2. Bundesliga, bejubelte mit der deutschen Olympia-Auswahl die Silbermedaille bei den Sommerspielen 2016, reifte zum Nationalspieler und machte als bester Joker der Bundesliga-Historie auf sich aufmerksam. Auch thront er an der Spitze der Freiburger Torjägerliste.
Petersen ist mitverantwortlich dafür, dass die Freiburger gerade die erfolgreichste Zeit seit Bestehen erleben. "Man soll gehen, wenn es am schönsten ist und gerade ist es wunderschön", sagte Petersen, der auch weiterhin in der Gegend wohnen wird. "Ich muss wohl nur meinen Spind räumen." Bevor sich der Angreifer aber verabschieden wird, möchte er mit dem SC eine schon jetzt beachtliche Saison krönen, obwohl er nicht mehr zum Stammpersonal gehört.
Pläne für die Zeit nach seiner Karriere hat Petersen noch nicht. "Ich bin gespannt", sagte er. Erst am vergangenen Wochenende leitete er als Schiedsrichter das Bezirksliga-Spiel zwischen dem VfR Nierstein und TSV Mommenheim. "Das hat Spaß gemacht. Ich habe gemerkt, man kann auch in andere Sachen eintauchen und darin aufgehen", sagte Petersen, der dem Fußball in einer anderen Form verbunden bleiben möchte.
Schon mehrfach hatte sich Petersen Gedanken über seine Zukunft gemacht. Erst im Dezember 2022 stand neben dem Karriereende eine Fortsetzung der Laufbahn in Freiburg oder bei einem anderen Verein im Raum.
Drei Monate später herrscht Klarheit: Das Tor, das Petersen beim 2:0-Erfolg in Sandhausen erzielt hatte, könnte eines der letzten in seiner Profi-Laufbahn gewesen sein.
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