Die Niederlage in München hat den BVB verunsichert, Trainer Thomas Tuchel ging hart mit seiner Mannschaft ins Gericht. Mit dem AS Monaco geht es nun erneut gegen eine echte Offensivmaschine - der die Borussia aber ganz anders begegnen muss als den Bayern.

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Es war im Sommer, als die Erfolgsgeschichte des AS Monaco fast schon wieder vorbei war, ehe sie überhaupt begonnen hatte.

In der Qualifikation zur Champions League standen die Monegassen gegen Fenerbahce vor dem Aus, ein Tor von Valere Germain sicherte dann doch noch die Teilnahme an der Königsklasse.

Seitdem ist eine Menge passiert, Monaco hat sich von der grauen Maus zu einer der aufregendsten Mannschaften des Kontinents entwickelt.

Die Kicker aus dem Fürstentum spielen einen unglaublich spektakulären Offensivfußball, führen die Tabelle der Ligue 1 vor dem haushohen Favoriten Paris an und haben in der Champions League zuletzt Manchester City hochkant rausgeworfen.

Man übertreibt wohl nicht, wenn man den AS Monaco als eine heikle Aufgabe für Borussia Dortmund im Viertelfinale der Champions League bezeichnet.

Die Mannschaft von Trainer Leonardo Jardim hat in der Liga in 31 Spielen schon sagenhafte 88 Tore erzielt - 24 mehr als PSG.

Monacos aufregende Offensive

Die Offensive ist gespickt mit prosperierenden Nachwuchstalenten: Linksaußen Thomas Lemar, Rechtsaußen Germain und natürlich das neue Mittelstürmer-Wunderkind Kylian Mbappe, der mit seinen erst 18 Jahren halb Europa kirre macht und drauf und dran sein soll, den Transferrekord von Paul Pogba zu pulverisieren.

Und wenn es die Jungen mal nicht richten können, gibt es ja immer noch Routinier Radamel Falcao, der nach einem erfolglosen Abstecher nach England wieder in Monaco gelandet ist und mit 17 Toren die interne Torschützenliste anführt.

Für Borussia Dortmund wird das Spiel gegen den Geheimfavoriten eine Herausforderung der ganz besonderen Art.

Es ist gerade mal ein paar Tage her, da hat der BVB unliebsame Bekanntschaft mit einer anderen Super-Offensive gemacht und Auch sechs oder sieben Gegentore lagen im Bereich des Möglichen.

Tuchel tadelt seine Mannschaft

Die Defensivbewegung der Mannschaft genügte in diesem Bundesligaspiel nicht höchsten Ansprüchen, Trainer Thomas Tuchel sprach von einer "lehrreichen, sehr bitteren Erfahrung".

Überhaupt machte Tuchel mal wieder deutlich, dass mit dieser Mannschaft im Umbruch auf Topniveau Ergebnisse wie das in München durchaus passieren könnten - zumal, wenn eine halbe Mannschaft an Stammspielern verletzungsbedingt nicht dabei ist.

Ein paar zu viele Ausfälle hat die Borussia auch gegen Monaco zu beklagen, dazu kommen die Schwächen im Spiel gegen den Ball, die in dieser Saison schon zu manch böser Überraschung geführt haben.

Die Wankelmütigkeit seines Teams ist Tuchel auch vor dem ersten Vergleich mit Monaco ein Dorn im Auge.

Am Montag erwähnte er in seiner ihm eigenen Art, warum die ansonsten übliche Spielanalyse nach der Partie gegen die Bayern ausgefallen ist.

"Es macht keinen Sinn, 20 Szenen zu zeigen - wenn es in Wirklichkeit 120 waren", legte Tuchel die Naivität seiner jungen Truppe schonungslos blank.

Noch in der Allianz Arena ging Tuchel hart mit den Spielern ins Gericht. "Die Bayern sind in der Phase der Saison das höchste Niveau. Das ist wie ein Auswärtsspiel bei Real Madrid. Und diese Aufgabe ist zu schwer, wenn sie A-Jugendliche lösen sollen oder Spieler wie Sebastian Rode, der sein erstes Spiel seit einem halben Jahr macht", meinte der Trainer.

Mehr Männer-, weniger Jugendfußball beim BVB

Gegen Monaco kann er immerhin wieder auf Julian Weigl, Lukasz Piszczek und Shinji Kagawa zurückgreifen, unter Umständen schafft es sogar Marco Reus in den Kader. Das verspricht deutlich mehr Erfahrung - und die ging der Mannschaft in München nun definitiv völlig ab.

So ganz traut Tuchel seinem Team aber wohl nicht über den Weg. Die Borussia hat gezeigt, dass sie in wichtigen Spielen da sein kann, um dann bei nächstbester Gelegenheit in eine unerklärliche Schieflage zu geraten.

Das sollte angesichts der Umstände - AS Monaco, Champions-League-Viertelfinale, Chance aufs Halbfinale - eigentlich nicht schon wieder der Fall sein. Aber man weiß ja nie.

Deshalb reden die Verantwortlichen den Spielern noch einmal eindringlich ins Gewissen. Der BVB benötige gegen Monaco "vier Top-Halbzeiten". Und geht es nach Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dann sollte gegen Monaco Schluss sein mit dem Kuschelkurs für den Gegner.

Dann darf es in den Zweikämpfen auch mal ordentlich rauchen. Elf brave Jungs werden es jedenfalls nicht ins Halbfinale der Königsklasse schaffen.

In Dortmund muss der BVB den Grundstein legen für das Weiterkommen, darin sind sich wohl alle Experten einig. Die Heimstärke macht Hoffnung und die Tatsache, dass auch dem Gegner zwei, drei wichtige Spieler fehlen.

Borussia Dortmund benötigt mal wieder einen großen Abend, eine gesunde Spielhärte und die nötige Effizienz vor dem gegnerischen Tor.

Dafür ist in erster Linie Pierre-Emerick Aubameyang zuständig. Und der ist, Lemar, Falcao, Mbappe hin oder her, ja auch kein ganz Schlechter.


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