Als C-Jugendspieler hatte sich Julian Brandt nach Dortmunds Pleite in der Champions League bei Inter Mailand titulieren lassen müssen. Im DFB-Pokal gegen Gladbach schlägt der Nationalspieler mit zwei entscheidenden Toren zurück.
Julian Brandts Start bei Borussia Dortmund war alles andere als einfach. Der Neuzugang aus Leverkusen galt, gemeinsam mit den ebenfalls im Sommer geholten
Adduktorenbeschwerden aber setzten den 23-Jährigen in den ersten beiden Pflichtspielen (Supercup und DFB-Pokal) außer Gefecht.
Zum Bundesliga-Auftakt gegen den FC Augsburg kam Brandt erst in der 68. Minute für
Trotzdem vertraute Trainer
Julian Brandt wird zum Matchwinner gegen Mönchengladbach
In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen Borussia Mönchengladbach war dies der Fall. Und Brandt rechtfertigte das Vertrauen. Seine Tore zum 1:1 und 2:1 drehten die spannende Auseinandersetzung mit dem Tabellenführer der Bundesliga zugunsten der gastgebenden Borussia. Brandt brauchte dafür nur drei Minuten.
"Ich freue mich für 'Jule', dass er zwei Tore gemacht hat", lobte anschließend BVB-Routinier
Dieser Ansicht ist Michael Rummenigge, als Spieler und ehemaliger Kapitän eine Legende der Dortmunder, nicht.
Zumindest sparte der Bruder des Vorstandschefs des FC Bayern München nach dem 0:2 der Borussia in der Champions League bei Inter Mailand nicht mit Kritik. Speziell gegen Brandt fiel sie sehr persönlich aus.
"Normalerweise suche ich mir keinen einzelnen Spieler raus, aber
Brandt kostete seinen Triumph gegen Gladbach diesbezüglich nicht aus. Zumindest vor der Kamera thematisierte einer der Hoffnungsträger Deutschlands für die EM 2020 dieses Etikett, auf dem Platz wie ein C-Jugendlicher aufzutreten, nicht. Der "Man of the Match" hatte seine Antwort mit dem Fuß und mit dem Kopf gegeben, auf dem Rasen.
Viel wichtiger war es Brandt, nach dem aufregenden Abend auf die Leistung der Mannschaft und deren Langzeitwirkung zu verweisen. "Solche Spiele, schwierige Spiele, geben einem besonders viel Selbstvertrauen. Wir sind eine junge Mannschaft und müssen definitiv noch viel lernen und machen auch nicht alles richtig, auch nicht heute. Wenn man es dann trotzdem schafft, ist es Balsam für die Seele und tut der Mannschaft gut. Und wenn du gewinnst, dann wird der Druck natürlich auch weniger."
Lucien Favre vergisst beim Torjubel seine Verletzung
Diesen Druck hatte vor der Partie gegen seinen Ex-Klub vor allem auch Dortmunds Coach Lucien Favre gespürt. Brandt nutzte den freudigen Anlass, um eine Lanze für seinen Trainer zu brechen.
Favre habe aufgrund des nicht verstummen wollenden Vergleichs mit Dortmunds Meistertrainer Jürgen Klopp "einen schweren Stand. Viele wünschen sich hier einen Trainer, der mehr macht. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass man es bei der Lautstärke, die 80.000 Menschen im Stadion machen, eh nicht hört."
Favres eher ruhiges Coaching von der Seitenlinie, das auf übertriebene Gesten und Mimiken verzichtet, sei für ihn, so Brandt, kein Problem. "Ich komme damit gut klar."
Favre kommt auch mit Brandts aufsteigender Formkurve klar, empfand trotzdem Schmerz nach Brandts Kopfball zum 2:1-Sieg über Gladbach: Ihm riss beim Jubeln eine Muskelfaser im Oberschenkel.
Wie der Schweizer anschließend erklärte, sei er bereits angeschlagen ins Spiel gegangen: "Ich war schon vor dem Spiel verletzt, es ist eine Muskelverletzung. Ich habe mir vor zwei Tagen einen Faserriss im Training geholt, das hatte ich beim Jubel total vergessen."
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