• Ex-Mainz-Trainer Hjulmand will mit Dänemark überraschen
  • Achse aus Kjaer, Eriksen & Poulsen: Dänemark hat Qualität
  • Belgien, Finnland, Russland: Die Gruppengegner sind machbar

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Der dänischen Mannschaft gelang 1992 die Sensation, als man die Europameisterschaft völlig überraschend gewinnen konnte. Das ist 2021 zwar unrealistisch, doch der dänische Fußball durchlief zuletzt eine positive Entwicklung und im Kader stehen immer mehr bekannte Spieler, die teilweise auch bei europäischen Topklubs eine gute Rolle spielen. Unterschätzen sollte man diese Mannschaft also keinesfalls.

So lief die EM-Quali für Dänemark

Als Gruppenzweiter machte Dänemark die EM-Qualifikation erst am letzten Spieltag klar. Zwar verlor das Team kein einziges Spiel, aber mit vier Remis war das 1:1 in Dublin gegen Irland entscheidend. Hätten die Iren gewonnen, wäre Dänemark nicht dabei gewesen. Immerhin: Mit 23 geschossenen Toren hatte man in der Gruppe den besten Angriff - auch weil die Dänen zweimal Gibraltar sechs Tore einschenkten.

Stars und Talente: Eriksen, Delaney, Poulsen und Schmeichel bilden eine Achse

Dass der Trainer einer dänischen Nationalmannschaft die Qual der Wahl hat, welche hochkarätigen Spieler er nominiert, ist nicht üblich. Im Fall von Kasper Hjulmand, der Bundesliga-Fans noch aus seiner Zeit in Mainz bekannt sein dürfte, ist es aber so. Alleine die erfahrene Achse um Torhüter Schmeichel, Verteidiger Kjaer, die Mittelfeldspieler Delaney und Eriksen und Angreifer Poulsen spielt bei Topteams in Europa. Leicester City, Milan, Atalanta, Tottenham, Inter, Dortmund, Leipzig: Dänemark kann auf Spieler von absoluten Topklubs zählen.

Auch der Start in die WM-Qualifikation gelang sehr gut, unter anderem gewann Dänemark mit 8:0 gegen Moldawien. Dass es auch im Nachwuchs stimmt, zeigte eine giftige und technisch beschlagene Mannschaft aus Dänemark bei der U21-Europameister, als Topfavorit Frankreich geschlagen wurde. Die auffälligsten und besten Spieler dieser Auswahl könnten auch mit zum Turnier im Sommer fahren.

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Dänemark: Vor allem in der Breite sehr gut besetzt

Auffällig ist, dass Dänemark nicht nur in der mutmaßlich ersten Elf über einige Ausnahmekönner verfügt, sondern auch in der Breite des Kaders nicht abfällt. Mit Schalke-Torhüter Rönnow haben die Dänen beispielsweise eine starke Nummer zwei im Tor, neben Kjaer stehen mit den Ex-Bundesliga-Spielern Vestergaard und Christensen noch zwei starke Innenverteidiger im Kader und im Mittelfeld hat vor allem der bisher noch nicht erwähnte Pierre-Emile Höjbjerg bei Tottenham, ehemals Bayern München, einen Entwicklungsschritt par excellence hinter sich.

Der Trainer von Dänemark: Kaspar Hjulmand rotiert häufig

Es gibt also im Kader der Dänen einige schwer zu ersetzende Spieler, die die Mannschaft führen, eine klare Stammelf existiert aber nicht. Trainer Kasper Hjulmand, bisher mit sechs Siegen, einem Remis (gegen England) und zwei Niederlagen (gegen Belgien) gut gestartet, rotiert häufig. Nicht nur in Sachen Personal, sondern auch bei der Formation. Das macht es dem Gegner schwer, sich auf diese Mannschaft einzustellen. Vor allem beim 1:0-Sieg in England im Oktober in der Nations League zeigten die Skandinavier ihre Qualitäten und ließen den Favoriten verzweifeln.

Zweifelsohne gibt es Nationen, die individuell besser besetzt sind als Dänemark. Doch das ist nicht der alles entscheidende Punkt. Eine homogen zusammengestellte Mannschaft, die über die wichtigsten Charaktere verfügt, ist immer in der Lage, auch vermeintlich überlegene Teams zu schlagen. Und die Gruppe ist mit Belgien, Finnland und Russland zwar nicht einfach, aber machbar.

Die Fähigkeit, mehrere Systeme auf hohem Niveau spielen zu können, macht diese Mannschaft nur schwer ausrechenbar und kann ein Vorteil sein. Überdies ist Dänemark insbesondere offensiv in der Lage, verschiedenste Spielertypen auf das Feld zu schicken. Dolberg ist ein dynamischer Stürmer, Poulsen ein Arbeiter, der Akzente im Pressing setzt, Braithwaite ein klassischer Neuner mit viel Zug zum Tor. Die Flexibilität im Spiel der Dänen kann in jedem Fall zum alles entscheidenden Trumpf in engen Spielen werden.

EM 2021: Das ist der Kader von Dänemark

Torhüter:

  • Jonas Lössl (1989), FC Midtjylland
  • Frederik Rönnow (1992), FC Schalke 04
  • Kasper Schmeichel (1986), Leicester City

Abwehr:

  • Joachim Andersen (1996), FC Fulham
  • Nicolai Boilesen (1992), FC Kopenhagen
  • Andreas Christensen (1996), FC Chelsea
  • Zanka (1990), FC Kopenhagen
  • Simon Kjaer (1989), AC Mailand
  • Jens Stryger Larsen (1991), Udinese Calcio
  • Joakim Maehle (1997), Atalanta Bergamo
  • Jannik Vestergaard (1992), FC Southampton
  • Daniel Wass (1989), FC Valencia

Mittelfeld:

  • Anders Christiansen (1990), FC Malmö
  • Mikkel Damsgaard (2000), Sampdoria Genua
  • Thomas Delaney (1991), Borussia Dortmund
  • Christian Eriksen (1992), Inter Mailand
  • Pierre-Emile Højbjerg (1995), Tottenham Hotspur
  • Mathias Jensen (1996), FC Brentford
  • Christian Nörgaard (1994), FC Brentford

Sturm:

  • Martin Braithwaite (1991), FC Barcelona
  • Andreas Cornelius (1993), Parma Calcio
  • Kasper Dolberg (1997), OGC Nizza
  • Yussuf Poulsen (1994), RB Leipzig
  • Robert Skov (1996), TSG Hoffenheim
  • Jonas Wind (1999), FC Kopenhagen
  • Andreas Skov Olsen (1999), FC Bologna

Trainer:

  • Kasper Hjulmand (1972)

Die Gegner von Dänemark in der Gruppe B:

Verwendete Quellen:

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