Frankreichs Topstar Kylian Mbappé hat sich beim EM-Auftakt der Équipe tricolore gegen Österreich (1:0) die Nase gebrochen. Sein Einsatz gegen die Niederlande ist fraglich. Und von deutscher und österreichischer Seite gibt es Kritik am Superstar.

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Kylian Mbappé hielt sich immer wieder die blutverschmierte Nase, sein Trainer Didier Deschamps und die Mitspieler durften zumindest über das Ergebnis jubeln – doch sie sind in Sorge um den Superstar.

Gegen Ralf Rangnicks tapfere Österreicher erzwang Mbappé das siegbringende Eigentor des Gladbacher Unglücksraben Maximilian Wöber (38.) mit einem seiner fulminanten Antritte, kurz vor Spielschluss kollidierte er aber mit Kevin Danso, ließ sich lange behandeln und musste vom Platz.

Mbappé soll bei der EM mit Gesichtsmaske spielen

In der Nacht auf Dienstag bestätigte der französische Verband dann die Befürchtungen: Kylian Mbappé hat tatsächlich einen Nasenbeinbruch erlitten. Das ergab eine Untersuchung in der Uniklinik Düsseldorf.

Eine Operation sei aber vorerst nicht geplant. Der französische Kapitän werde sich "in den nächsten Tagen" behandeln lassen und es werde eine Gesichtsmaske angefertigt, damit der 25-Jährige schnell wieder spielen könne.

Mbappé-Einsatz gegen die Niederlande fraglich

Mbappé selbst nimmt die Verletzung offenbar mit Humor. "Irgendjemand eine Idee für eine Maske?", schrieb er bei X, versehen mit einem lachenden Smiley.

Ob er bei der nächsten Partie der Franzosen schon wieder dabei sein wird, steht noch nicht fest. Frankreichs nächster Gegner ist am Freitag in Leipzig im Topspiel der Gruppe D die Auswahl der Niederlande.

Dass sein Superstar für das Spiel gegen die Niederlande ausfallen könnte, schmeckt vor allem Nationaltrainer Deschamps gar nicht. "Bei Kylian müssen wir mal schauen. Das ist für uns schon schwierig", sagte Deschamps mit finsterer Miene. Mit dem Österreich-Spiel an sich sei er "zufrieden", erklärte der Weltmeistertrainer von 2018: "Kollektiv war das gut. Wir hätten nur das zweite Tor schießen müssen."

TV-Experten kritisieren Mbappé-Aktion

In sein nächstes Spiel geht Mbappé in jedem Fall gelb-vorbelastet. Denn der Stürmer hatte sich nach seiner Behandlung absichtlich wieder auf den Rasen begeben und sich dort hingesetzt, um Frankreichs Trainer Deschamps eine Auswechslung zu ermöglichen. Für die Aktion zeigte ihm der Schiedsrichter die Gelbe Karte.

"Nicht clever gemacht, dass er da aufs Spielfeld geht. Die Gelbe Karte war unnötig", kritisierte Bastian Schweinsteiger Mbappé danach in der ARD. Auch Michael Ballack sah bei MagentaTV eine Unsportlichkeit beim Franzosen: "Das ist ein Unding, dass er da reingeht. Völlig korrekt, dass es da Gelb gibt. Macht man nicht."

Noch deutlicher wurder Österreichs Torhüter Patrick Pentz. "Nachdem ich das Blut gesehen habe, da habe ich mich fair verhalten – nicht so wie er!", erklärte Pentz nach dem Spiel laut "bild.de". "Das ist ein Wahnsinn. Solche Situationen will man in solch einem Turnier eigentlich nicht sehen." (sid/dpa/ska/jum)

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