Mit Lionel Messi, Cristiano Ronaldo und Neymar kämpfen drei Weltklassefußballer um den Fifa Ballon d'Or 2016, den Titel des Weltfußballers. Spieler wie Thomas Müller sind per se chancenlos. Und so ist der Ausgang auch dieses Mal wieder vorhersehbar.
Seit 1991 wird der weltbeste Fußballer ausgezeichnet. Nur Fabio Cannavaro war es dabei 2006 gelungen als Verteidiger die Phalanx der Offensivspieler zu durchbrechen.
Und seit 2008 gibt es bei diesem prestigeträchtigen Individual-Titel auch unter diesen Offensivspielern immer nur zwei Gewinner:
Bei der FIFA könnte man sich überlegen, den dritten Platz hinter den beiden gesondert zu beehren. Mit dem Titel "Drittes Rad am Wagen 2016", so etwas in die Richtung.
Der Argentinier dominierte die Wahl von 2009 bis 2012, sein portugiesischer Dauerrivale wurde in den Jahren 2008, 2013 und 2014 als Bester der Besten ausgezeichnet.
Auch ein
Mit seiner unorthodoxen Spielweise und dieser Qualität, Torgefahr in Räumen zu erzeugen, von denen der Gegner noch nicht einmal weiß, dass diese Räume existieren, hat er seinen Marktwerk aufs höchste Niveau gehoben.
Vermarktung spielt eine Rolle
Weil er neben seinen sportlichen Qualitäten aber auch diesen unbezahlbaren Marktwert als Identifikation stiftende Image-Ikone für die Münchner Bayern hat, wurde selbst ein Ablöseangebot über 120 Millionen Euro von Manchester United abgebügelt.
Es sind mitunter wohl auch diese Indikatoren, die bei der Wahl zum Weltfußballer gerade auch für die einflussreiche und millionenschwere Markenindustrie eine Rolle spielen.
Doch in die Endauswahl schaffte es Müller nicht - und wird es wohl auch nie schaffen. Auf diesem Gebiet haben Spieler wie Ronaldo, Messi und auch
Ein Thomas Müller passt trotz seines Charmes und Charismas einfach nicht so gut ins Schema einer Veranstaltung, bei der hochveranlagte Posterboys wie Ronaldo und Neymar eher die Erwartungen erfüllen - und Messi mit seiner Klasse ohnehin alle überragt.
Es liegt nicht an den Spielertypen wie Thomas Müller selbst, dass deren Aussichten auf den Ballon d'Or gen Null tendieren. Neben der gewichtigen Vermarktungsrelevanz gibt es dafür in erster Linie zwei Gründe: Messi und Ronaldo.
Unfassbare Leistungsdaten
Langeweile hin, Vorhersehbarkeit her – die Leistungsdaten sowohl des Argentiniers wie auch des Portugiesen sind atemberaubend konkurrenzlos. Selbst Neymar reicht trotz fantastischen 57 Pflichtspieltoren und 26 Vorlagen in 74 Einsätzen nicht an diese Marken heran.
Saisonübergreifend erzielte Ronaldo in 78 Pflichtspielen für Real Madrid 76 Tore bei 39 Torvorlagen. Messi legte sogar noch einen oben drauf und traf in 79 Pflichtspielen für den FC Barcelona unfassbare 86 Mal und legte 32 weitere Tore auf.
Was beide Spieler seit Jahren verbindet und von der hochkarätigen und namhaften Konkurrenz trennt, ist ihre sagenhafte Konstanz.
Messi und Ronaldo sind Ausnahmekünstler, deren aberwitzige Offensivbilanzen keine Ausnahmen, sondern die Regel sind – Saison für Saison.
Lionel Messi holte in der vergangenen Saison mit dem FC Barcelona die spanische Meisterschaft, den spanischen Pokal und krönte das Double mit dem Gewinn der Champions League. Neymar gelang das Gleiche, doch Messis Einfluss auf den FC Barcelona ist unbestritten tiefgreifender.
Europas Fußballer des Jahres ist der 28-Jährige bereits. Alles deutet darauf hin, dass Messi an diesem 11. Januar 2016 in Zürich vor Cristiano Ronaldo und Teamkollege Neymar auch zum Weltfußballer gekürt werden wird und seinen Dauerrivalen somit erneut beerbt.
Neymar könnte es schaffen - doch jetzt noch nicht
Neymar bleibt wohl lachender Dritter. Es ist keine Schande, als einer der Weltbesten zwei Typen zu unterliegen, deren Fußball nicht von dieser Welt zu sein scheint. Es ist eine Ehre.
Dass es Toni Kroos, Philipp Lahm und vor allem auch Thomas Müller nicht aus der Nominierung der letzten 23 ins Finale der letzten Drei schafften, ändert nichts an der echten Wertschätzung für ihre Leistungen.
Wenn von drei Plätzen zwei von Dauerreservierungen geblockt werden, wird's in der Weltspitze eben einfach verdammt eng.
Und mit Neymar mischt zumindest ein Spieler mit, der tatsächlich als aussichtsreicher Kandidat gehandelt werden kann, um die doppelte D(u)ominanz im Weltfußball endlich einmal zu durchbrechen.
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