Joachim Löw und Thomas Müller beenden die Diskussion um EM-Teilnahme
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Bundestrainer Joachim Löw hat die Diskussion um ein mögliches Comeback Thomas Müllers in der deutschen Nationalmannschaft beendet. Dem Bayern-Star tut Löw damit nicht weh.
Thomas Müllers mögliche Rückkehr in die Reihen der Nationalmannschaft entpuppt sich als mehr oder minder rein mediales Thema. Zumindest legen das die Aussagen nahe, die Bundestrainer Joachim Löw und der Bayern-Star während und nach dem Bundesliga-Gipfel in München tätigten.
Löw sieht in Müller nach wie vor einen "außergewöhnlichen Spieler", hat aber nicht vor, an seinem im März 2019 gefassten Entschluss, den 100-maligen Nationalspieler nicht mehr zu berufen, etwas zu ändern.
Der Bundestrainer sagte in der Halbzeitpause des Bundesligaspiels zwischen Bayern München und RB Leipzig (0:0) bei Sky-Reporterin Esther Sedlaczek, er wolle den Weg mit den jungen Spielern weitergehen und diesen Beschluss "nicht so einfach über den Haufen werfen."
Joachim Löw warf auch Mats Hummels und Jerome Boateng raus
Löw hatte vor elf Monaten neben Müller auch den Weltmeistern Mats Hummels und Jerome Boateng mitgeteilt, dass sie in seinen Planungen hinsichtlich eines Neuaufbaus Richtung EM 2020 keine Rolle mehr spielten. Daran könnte nur übergroßes Verletzungspech der Kandidaten, die Löw für seinen Kader vorschweben, etwas ändern. Löw nannte "Serge Gnabry, Marco Reus, Julian Draxler und Julian Brandt", die alle Müllers Position spielen könnten.
Müller zeigte sich nach Spielschluss im Interview mit Sky-Moderator Sebastian Hellmann von der Aussage Löws nicht überrascht. "Der Bundestrainer hat eine Entscheidung getroffen", sagte der Torschützenkönig der WM 2010 und versicherte: "Diese Europameisterschaft interessiert mich aktuell überhaupt nicht." Er wolle sich auf den FC Bayern konzentrieren und mit den Münchnern in dieser Saison drei Titel gewinnen. Demonstrativ zog Müller dabei das Bayern-Wappen auf seinem Trikot Richtung TV-Kamera.
Hans-Dieter Flick mischt sich nicht ein
Flick, acht Jahre lang Löws Assistent bei der Nationalmannschaft und 2014 mit Löw und Müller Weltmeister in Brasilien, lobte Müllers Einsatz, hielt sich zum Thema Nationalmannschaft aber zurück: "Er gibt alles zu einhundert Prozent über 90 Minuten. Ich bin froh, dass er bei uns so performt, und alles andere ist Sache vom Bundestrainer." (dpa/hau)