Bayern gegen Dortmund, Arsenal gegen ManUnited oder Atletico gegen Real? Wer Fußballfan ist, hat am Sonntag ein Problem: zu viele Highlights. Wir treffen eine Vorauswahl der besten Partien.
Gerade vor dem Hintergrund derzeit so vieler brennender Themen sollte herausgestellt werden: Fußball ist eine Nebensache. Manche sagen sogar: die schönste, die es gibt. Am Sonntag aber kommen in puncto Fußball so viele schöne Nebensachen zusammen, dass die Nebensache für viele zur Hauptsache wird.
In der deutschen Bundesliga trifft der FC Bayern auf Borussia Dortmund, in England duelliert sich der FC Arsenal mit Manchester United sowie der FC Everton mit dem FC Liverpool; in Spanien trifft Atletico Madrid auf den Stadtrivalen Real Madrid und in Frankreich gastiert Olympique Marseille bei Paris Saint-Germain. Da geht fast schon unter, dass sich in Holland die beiden Spitzenteams Ajax Amsterdam und PSV Eindhoven gegenüberstehen.
Dieser Sonntag dürfte den gemeinen Fußballfan und Sofasportler etwas überfordern. Welches Spiel soll er sich ansehen, welchen Kanal auswählen? Wer die Spiele live im TV verfolgen will, muss sich wohl oder übel für drei der folgenden sechs Spiele entscheiden.
FC Everton – FC Liverpool (14:30 Uhr)
Diese Begegnung, bekannt als Merseyside-Derby, ist das härteste Spiel in der Premier League. Im Schnitt werden in Englands höchster Spielklasse nirgendwo mehr Rote Karten gezeigt als zwischen diesen beiden Teams aus Liverpool. Dabei hatte das Derby lange Zeit einen sehr freundschaftlichen Charakter, seit den 1980er Jahren aber entwickelte sich eine große Rivalität. Am Sonntag geht es auch sportlich um viel: Die beiden Mannschaften trennt nur ein Punkt, Liverpool-Trainer Brendan Rogers könnte bei einer Niederlage seinen Job los sein.
Ajax Amsterdam – PSV Eindhoven (14:30 Uhr)
Die Rivalität zwischen Ajax und PSV ist - ähnlich wie zwischen dem FC Liverpool und dem FC Everton - seit drei Jahrzenten ziemlich ausgeprägt und für die holländische Polizei mit viel Arbeit verbunden. Sportlich läuft es für Ajax in dieser Saison mit sechs Siegen aus sieben Spielen und Tabellenplatz eins besser als bei der PSV (vier Siege, zwei Unentschieden, eine Niederlage, Platz vier). Die Bilanz der vergangenen 40 Begegnungen spricht allerdings für Eindhoven, 19-mal gewann die PSV bei nur neun Niederlagen.
FC Arsenal – Manchester United (17:00 Uhr)
Die Begegnung in London ist auch das Aufeinandertreffen dreier deutscher Fußballweltmeister. Auf Seiten von Arsenal spielen Per Mertesacker und Mesut Özil, bei Manchester United steht seit dieser Saison bekanntlich Bastian Schweinsteiger unter Vertrag. In der Liga steht Manchester United nach sieben Spieltagen an erster Stelle, in der Champions League gelang unter der Woche ein Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Arsenal ist ebenfalls gut in die Premier League gestartet. Aber wie so oft in den vergangenen Jahren enttäuschten die Londoner in der Champions League, in der beide Partien verloren wurden. Vielleicht hilft der Mannschaft von Trainer Arsène Wenger ein Blick auf die Statistik: Zu Hause gewann Arsenal gegen ManUnited bei 24 Niederlage und 19 Unentschieden immerhin 44-mal.
FC Bayern München – Borussia Dortmund (17:30 Uhr)
Es ist die Begegnung in der Bundesliga, die seit vielen Jahren immer wieder am sehnlichsten erwartet wird. Ganz einfach deshalb, weil sich hier in der Regel die beiden besten Teams aus Deutschland gegenüberstehen. Das ist auch in dieser Spielzeit der Fall. Dortmund ist unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel famos in die Saison gestartet, zuletzt aber gab es zwei Unentschieden. Die Bayern dagegen zeigten bislang keinerlei Schwächen, mal wieder treten sie erschreckend dominant auf. Stürmer Robert Lewandowski traf in den letzten beiden Ligaspielen siebenmal. Auf der anderen Seite aber steht Pierre-Emerick Aubameyang, der in dieser Saison in der Liga bereits neunmal getroffen hat. Dortmund könnte die Münchner ärgern, ist jedoch der klare Außenseiter.
Atlético Madrid – Real Madrid (20:30 Uhr)
Ebenfalls sportlich hochwertig ging es in der jüngeren Vergangenheit zwischen Atlético Madrid und Real Madrid zu. In der Saison 2014/2015 trafen die beiden Mannschaften sage und schreibe achtmal aufeinander. Ein einziges Mal nur siegte Real. Unglücklicherweise tat die Niederlage Atlético besonders weh, bedeutete sie doch das Aus in der Champions League. Am Sonntag geht es für die beide Mannschaften um viel, da beide nicht exorbitant erfolgreich in die Liga gestartet sind. Atlético verlor in sechs Spiele schon zweimal, Real ließ mit zwei Unentschieden auch schon vier Punkte liegen.
Paris Saint Germain – Olympique Marseille (21:00 Uhr)
Ob einem der einstige Spitzenklub Olympique Marseille derzeit leidtun muss? Wohl eher nicht. Die Fans wünschen einem ehemaligen Olympique-Spieler den Tod, der Präsident pöbelt vor laufenden Kameras und die Mannschaft verliert selbst gegen Aufsteiger Angers SCO. Und gerade deshalb: Olympique könnte Paris Saint-Germain um Zlatan Ibrahimovic gefährlich werden. Die Südfranzosen sind dafür bekannt, gerade gegen Spitzenklubs ihr Potenzial auszuschöpfen – auch wenn das in diesen Tagen und Wochen kaum vorstellbar ist.
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