Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm hat sich erneut für eine Änderung des Führungsstils von Bundestrainer Joachim Löw nach dem frühen WM-Aus des DFB-Teams ausgesprochen. Zudem beantwortete er die Frage, ob er sich mit seiner Kritik für einen Job beim DFB in Stellung bringen will.
Am Tag vor dem WM-Finale (ab 17:00 Uhr live im ZDF und bei uns im Live-Ticker) äußerte sich Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm noch einmal zum frühen und peinlichen Aus der DFB-Elf in der Vorrunde.
Löw erklärt Forderung nach neuem Führungsstil
Lahm wiederholte die Kritik am Führungsstil von Bundestrainer Joachim Löw. "Ich denke, dass man mit der neuen Generation und den neuen Leuten nach so einem Ereignis die Ansprache auch verändern sollte", sagte der 34 Jahre alte frühere Fußballer des FC Bayern München am Samstag in der ARD.
Er habe mit seinen Aussagen eine Diskussion eröffnet. "Wir wollen, dass Deutschland wieder erfolgreich Fußball spielt. Da sollten wir alle nach Lösungen suchen." So wie jetzt könne es nicht weitergehen.
Lahm forderte zudem erneut, dass einige Spieler mehr Verantwortung für das Nationalteam übernehmen sollten. Ihm fehle, "dass man seine Fähigkeiten der Mannschaft zur Verfügung stellt. Nicht, dass man selbst gut ausschaut, sondern dass die Mannschaft im Gesamten gut aussieht und daran muss man arbeiten."
Lahm hätte sich Erklärung zu Erdogan-Fotos gewünscht
In der Debatte um die umstrittenen Fotos von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hätte sich Lahm eine andere Kommunikation gewünscht.
"Ich glaube, es ist schon wichtig, dass man Stellung dazu bezieht als Spieler", sagte er. "Das betrifft natürlich die einzelnen Spieler und ihr Umfeld, aber natürlich auch die Verantwortlichen des Verbandes, dass sie darauf hinarbeiten, dass man eine klare Kommunikation eben auch fordert, um dann Ruhe in das Thema zu bekommen."
Wie sich die Spieler dazu äußern, sei "dann wieder ganz etwas anderes. Aber eine Erklärung hätte ich mir definitiv gewünscht."
Will Philipp Lahm einen Job beim DFB?
Der Weltmeister von 2014 sagte abschließend auf die Frage, ob er sich mit seinen aktuellen Statements für einen Job beim DFB in Stellung bringe: "Das kann man definitiv so sehen."
Dann relativierte er aber: "Aber mein Ansatz ist ein ganz anderer. Ich bin ja im Team des DFB, als Botschafter für die EM-Bewerbung 2024. Ich bin im DFB. Ich will auch, dass wir wieder ein Turnier und unseren Fußball genießen können. Dass wir wieder eine Diskussion führen, in verschiedene Richtungen, an der jeder teilhaben kann." (cai/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.