Die Weltmeisterschaft 2018 ist bisher das Turnier des Cristiano Ronaldo. Mit vier Toren führt er die WM-Torschützenliste an, sein Ziel ist natürlich der Titel. Der Portugiese ist auf dem besten Wege, sich zum größten Fußballer der Welt zu machen. Sein Dauerrivale Lionel Messi hingegen enttäuscht?
Es ist die 4. Minute in der Partie Portugal gegen Marokko. Nach einem Eckball kommt der Ball vor das Tor,
Zweites Gruppenspiel bei der WM 2018, vierter Treffer für den Portugiesen.
Cristiano Ronaldo vs. Lionel Messi: Wer ist der GOAT?
Zuvor schoss CR7 im ersten Gruppenspiel beim spektakulären 3:3 gegen Spanien alle drei Tore für Portugal.
Sein Jubel damals: Er kratzte sich am Kinn, wo er sich einen kleinen (Ziegen-)Bart wachsen ließ. Ein Seitenhieb gegen den Dauerrivalen
Messi hatte sich davor bei einem Fotoshooting mit einer Ziege ablichten lassen, als Zeichen dafür, dass er der Beste aller Zeiten sei.
Denn der englische Ausdruck "Goat" bedeutet einerseits Ziege, ist aber auch die Abkürzung für "Greatest of all time". Der Beste aller Zeiten.
Aber auch Ronaldo erhebt Ansprüche auf den Thron. Und die Leistungen im Nationalteam sprechen derzeit für den Portugiesen.
2016 hat der 32-Jährige Portugal fast im Alleingang zum Europameister gemacht - auch wenn nicht spielte. Seine Coaching-Einlagen im Finale gegen Frankreich, in dem er verletzt ausgewechselt werden musste, sind unvergessen.
Der Erfolg der portugiesischen Mannschaft ist entscheidend von ihm abhängig, nach seinem Treffer gegen Marokko stieg er mit 85 Toren zum erfolgreichsten europäischen Länderspieltorschützen auf.
Andere erfahrene Spieler wie Ricardo Quaresma, Pepe und Bruno Alves tragen ebenso nur einen kleinen Teil zum Erfolg des Teams bei wie die jungen und talentierten Spieler, beispielsweise Gelson Martins und Bernardo Silva von Manchester City.
Auch Messi träumt vom großen Titel
Ronaldo ist 33, Lionel Messi zwei Jahre jünger, er wird während der WM 31 Jahre alt. Auch der Argentinier wünscht sich einen großen Titel mit der Nationalmannschaft. Ein Wunsch, der nach der Niederlage gegen Kroatien nun mehr denn je in weite Ferne gerückt ist.
"Sein Ziel ist es, die Trophäe nach Hause zu bringen. Das ist einer seiner größten Wünsche", verriet Messis Mutter Celia Cuccittini dem argentinischen TV-Sender El Trece. Ein Ziel, das nach der Niederlage gegen Kroatien nun mehr denn je in weite Ferne gerückt ist.
Messis bisherige Bilanz: Bei der WM 2014 setzte es eine schmerzliche Final-Niederlage gegen Deutschland und bei der Copa America haben verlorene Endspiele fast Tradition, zuletzt geschah das 2015 und 2016 gegen Chile.
Seinem Nationalteam entscheidend helfen konnte der Superstar des FC Barcelona bisher auch noch nicht. Im ersten WM-Gruppenspiel gegen Island verschoss Messi gar einen Elfmeter, gegen Kroatien war er fast völlig aus dem Spiel genommen..
Ronaldo hat die besseren Nerven
Er hat momentan - wie häufiger in der Vergangenheit - offenbar nicht die mentale Stärke, um für Argentinien alleiniger Held und Matchwinner zu sein.
Sein Team, das mit Spielern wie Gonzalo Higuain, Paulo Dybala oder Angel di Maria bedeutend mehr Stars hat als Portugal, baut dennoch weiterhin voll auf "La Pulga" (der Floh), so Messis Spitzname.
"Wir alle wissen, was Messi für unser Team und unser Land bedeutet. Er ist nicht nur der beste Spieler der Welt auf dem Platz, sondern auch daneben. Er ist gut drauf, und das ist gut für uns", sagt Verteidiger Cristian Ansaldi.
Argentiniens Trainer Jorge Sampaoli stellte sich auch nach der Kroatien-Blamage schützend vor seinen Superstar: "Leo wird davon beeinträchtigt, dass wir nicht die Mannschaft finden, die besser zu ihm passt."
Von solchen Nebensächlichkeiten wie Mitspielern lässt sich Ronaldo freilich nicht zurückhalten. er macht es einfach selbst. Freistoß in der Schlussphase der Partie gegen Spanien: CR7 tritt an – und verwandelt spektakulär zum 3:3.
Messi wurde zwar zuletzt mit Barca erneut spanischer Meister und mit großem Abstand Torschützenkönig in der spanischen Primera Division. Ronaldo aber, der sich früher im Nationaldress auch oft schwertat, beweist in den letzten Jahren, dass er nicht nur ein sehr guter Vereinsfußballer ist.
Auch wenn sich die Frage nach dem Besten aller Zeiten nicht objektiv beantworten lässt: Derzeit Ronaldo eindeutig die Nase vorne.
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