Die große Frage vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris ist geklärt. Ein Basketballer und eine Judoka tragen bei der Eröffnungsfeier der Spiele am Freitag die deutsche Fahne.
Für
Dabei hatte der Verband die Verkündung ganz anders geplant. Doch schon von der Pressekonferenz am Mittwoch im Deutschen Haus sickerten die Nachrichten durch. Schröder (30) wird der zweite Basketballer nach
Premiere für Judo
Wagner (28) sorgt für die Randsportart Judo für eine Premiere, sie setzte sich als Außenseiterin knapp gegen Fußballerin
"Das bedeutet mir auf jeden Fall alles. Deutschland mit meiner Herkunft, meine Mama ist aus Gambia, repräsentieren zu dürfen, würde ein Statement setzen - als Dunkelhäutiger die Fahne zu tragen", sagte Schröder noch kurz vor der Entscheidung. Im vergangenen Jahr hatte er die Basketballer als Kapitän zum Titel in Manila geführt und ihnen damit auch die Olympia-Qualifikation gesichert.
Für die stimmungsvolle Schiffsfahrt am Freitagabend auf der Seine vor 500.000 Zuschauern am Ufer, auf den Brücken und den Balkonen der angrenzenden Wohnhäuser nimmt Schröder viel in Kauf. Immerhin steht das erste deutsche Spiel gegen Japan schon am Samstag um 13.30 Uhr auf dem Programm - und das nicht einmal in Paris. Die Vorrunde findet im 220 Kilometer entfernten Lille statt.
Wagner will später studieren
Einfacher hat es Wagner, die erst am 1. August in ihren Wettkampf der Klasse bis 78kg startet. Für die amtierende Weltmeisterin werden die Spiele in Paris zum Höhepunkt ihrer Karriere, in Tokio hatte sie zweimal Bronze gewonnen und war danach in ein Loch gefallen. "Ich hatte die Freude am Judo verloren, konnte mich nicht mehr so für den Sport motivieren", sagte sie dem Münchner Merkur und der tz.
Der Kampfgeist kehrte zurück, nach der Eröffnungsfeier geht es um Gold. Und danach? Dann nimmt die Sportsoldatin ihr 2016 begonnenes Hotel- und Tourismusmanagement-Studium wieder auf. Sie wird viel zu erzählen haben an der Uni, eine Zeremonie, wie sie Paris plant, hat es zuvor noch nie gegeben.
Unvergleichlich war auch das Interesse an der Fahnenträger-Wahl. "Wir hatten noch nie so einen großen Zuspruch", sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Insgesamt wurden bei der Wahl der Öffentlichkeit mehr als 500.000 Stimmen abgegeben. Vor Tokio waren es 189.000 gewesen. Auch die Athletinnen und Athleten waren aufgerufen, für ihre Fahnenträger zu stimmen.
Wagner siegte mit aus den beiden Abstimmungen addierten 80,01 Punkten vor Popp (74,01) und von Bredow-Werndl (45,98). Schröder (103,54) lag klar vor Zverev (57,57) und Reitz (38,89). (sid/jum)
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