Der Traum vom fünften Olympia-Sieg platzt für die deutschen Hockey-Männer in einem dramatischen Endspiel gegen den Erzrivalen Niederlande. Auch hoher Besuch aus Berlin nutzt am Ende nichts.

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Drama im Shootout, der Kampf um Gold ist verloren: Die deutschen Hockey-Männer sind bei den Olympischen Spielen kurz vor ihrem großen Ziel in einem Final-Krimi brutal gestoppt worden. Die Weltmeister unterlagen in einer Neuauflage des olympischen Endspiels von 2012 den Niederlanden mit 1:3 im Penaltyschießen. In London hatte sich Deutschland vor zwölf Jahren zum vierten und bislang letzten Mal zum Champion gekrönt - in Paris scheiterte das DHB-Team nun auf den letzten Metern, es blieb bei Silber.

Zwei erfolgreiche Paraden von Jean-Paul Danneberg genügen nicht

1:1 (0:0) hatte es nach 60 intensiven Minuten gestanden. Thies Prinz (50.) glich im Stade Olympique Yves-du-Manoir für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) noch aus, nachdem Thierry Brinkman (46.) Oranje in Führung gebracht hatte. Im Shootout hielt Jean-Paul Danneberg dann zwei Versuche, doch einzig Justus Weigand traf für das deutsche Team.

Damit starb die Hoffnung auf das fünfte deutsche Olympia-Gold nach 1972, 1992, 2008 und 2012. Immerhin: Deutschland fährt nach einem vierten Platz in Tokio 2021 wieder mit Edelmetall im Gepäck nach Hause.

Die erste Olympia-Medaille seit 2016 glänzt silbern

Die erste Medaille seit Bronze 2016 in Rio war der Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) schon mit dem Finaleinzug in Paris sicher, doch Kapitän Mats Grambusch und Co. verfolgten von Anfang an das Maximalziel. Silber zu haben sei "ein ganz, ganz großartiges Gefühl" hatte der 31-Jährige erklärt: "Aber wir wollen Gold."

Die hohen Ambitionen hatte Deutschland schon vor dem finalen Showdown um den Titel mit sechs Siegen aus sieben Spielen untermauert und dabei auch die Niederlande in der Vorrunde bezwungen (1:0).

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Bundeskanzler Olaf Scholz drückte die Daumen

Vor den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz und DOSB-Präsident Thomas Weikert, die sich unter den rund 15.000 Zuschauern befanden, war die Mannschaft von Bundestrainer Andre Henning von Beginn an präsent in den Zweikämpfen. Es entwickelte sich eine intensive Partie auf Augenhöhe, in der beide Teams wenig zuließen.

Deutschland fand kaum Lücken, Christopher Rühr fasste sich schließlich ein Herz und startete durch. Der Stürmer wurde jedoch zu Fall gebracht, aus der anschließenden Strafecke konnte das DHB-Team kein Kapital schlagen (25.).

Ein Endspiel auf Augenhöhe

Auch nach der Halbzeitpause neutralisierten sich die Mannschaften über weite Strecken, Danneberg zeigte sich bei den wenigen Schüssen auf sein Tor zunächst hellwach. Auf der anderen Seite scheiterte auch Niklas Wellen an dem niederländischen Keeper Pirmin Blaak (42.). So ging es torlos ins letzte Viertel, dann gingen die Niederlande jedoch gleich in Führung.

Prinz brachte das DHB-Team nach einer eigentlich verunglückten Strafecke mit einem platzierten Schuss zurück ins Spiel - doch im Shootout bewies Oranje die stärkeren Nerven. (sid/bearbeitet von hau)

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