Schlussspurt im Wahlkampf: Bei den Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg könnten die Parlamente ganz schön durcheinandergewirbelt werden. In Rheinland-Pfalz kündigt sich ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen an. In Sachsen-Anhalt könnte eine Regierungsbildung für Schwarz-Rot schwierig werden. In Baden-Württemberg sieht alles nach einer Sensation aus.

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Wenige Tage vor den Landtagswahlen gibt eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL einen Vorgeschmack auf den "Super Sonntag".

Drei Landtagswahlen, drei heiße Eisen für Angela Merkel

Besonders mit Blick auf Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz scheint es richtig spannend zu werden, und in Baden-Württemberg droht der CDU in einem historischen Kernland eine historische Pleite.

Dort könnten die Grünen unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann die CDU nach jahrzehntelanger Dominanz tatsächlich als stärkste Partei im "Ländle" entthronen. Es wäre ein Paukenschlag, der bis nach Berlin zu hören wäre.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, das lässt sich jetzt schon vorhersagen, dürfte parteiintern aufgrund ihres Kurses in der Flüchtlingskrise für negative Wahlergebnisse der Union verantwortlich gemacht werden.

Bereits im Vorfeld hatten sich die Wahlkämpfer Julia Klöckner in Rheinland-Pfalz sowie Guido Wolf in Baden-Württemberg argumentativ gegen Merkel gestellt, was zur kuriosen Situation geführt hatte, dass sich mit Sigmar Gabriel der SPD-Parteichef genötigt sah, die Kanzlerin gegen Angriffe aus den eigenen Reihen zu verteidigen.

Die Landtagswahlen am "Super Sonntag" versprechen also jede Menge Brisanz. Hier noch einmal die Ausgangslagen in den drei Ländern im Überblick. Für Unentschlossene bieten der Wahl-O-Mat mögliche Entscheidungshilfen:

Landtagswahl 2016 in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt könnten sich nach der Wahl viele in Deutschland die Augen reiben. Denn den Umfrageergebnissen nach hätten CDU und SPD zusammen keine Mehrheit mehr hinter sich.

Der Grund: Die Linke sind mit 20 Prozent und die AfD mit 18 Prozent besonders stark. Selbst eine rot-rot-grüne Regierung hätte nach aktuellem Stand keine solide Mehrheit.

Landtagswahl 2016 in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz läuft alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Malu Dreyer (SPD) und Julia Klöckner (CDU) hinaus. Laut Forsa-Umfrage liegen beide Parteien bei 35 Prozent.

Weder die regierende rot-grüne Koalition noch eine schwarz-gelbe hätten derzeit eine Mehrheit – weil die AfD mit neun Prozent als fünfte Partei in den Landtag in Mainz einziehen würde.

Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg

Die Grünen dürften in Baden-Württemberg stärkste Kraft werden. Der Forsa-Umfrage zufolge kommt die Partei auf 32 Prozent. Bestätigt sich dies am Sonntag, dann wäre das eine grüne Sensation.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann würde damit beweisen, dass sein Höhenflug nach der Atomkatastrophe von Fukushima keine Eintagsfliege war.

Den Ergebnissen zufolge könnte er mit der SPD eine Koalition schließen. Eine schwarz-rote Koalition hätte nach aktuellem Stand keine Mehrheit. Sowohl die FDP mit sieben Prozent als auch die AfD mit elf Prozent dürften in den Landtag einziehen.

Wann wird gewählt?

  • Wie bei jeder Wahl in Deutschland öffnen am kommenden Sonntag in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt um 8:00 Uhr die Wahllokale. Um 18:00 Uhr schließen sie.

Wann gibt es erste Ergebnisse?

  • Zwischenstände sollen in Sachsen-Anhalt gegen 12:30 Uhr, 14:30 Uhr und 16:30 Uhr verkündet werden; in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz jeweils um 14:00 Uhr.

Wann steht das vorläufige Endergebnis?

  • Der Landeswahlleiter in Baden-Württemberg strebt wie vor fünf Jahren eine Veröffentlichung gegen 21:30 Uhr an; in Rheinland-Pfalz wird 22:00 Uhr anvisiert, in Sachsen-Anhalt kurz nach Mitternacht.
Mit Agenturmaterial von dpa
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