Orkan "Niklas" wirbelt Deutschland durcheinander. Heute Morgen war zuerst der Süden und Westen betroffen, jetzt zieht das Wetterphänomen weiter Richtung Nordosten. Mittlerweile forderte "Niklas" bereits drei Todesopfer in Deutschland und eines in Österreich. Die aktuellen Entwicklungen im Liveticker.
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+++19:28 Uhr+++ Feuerwehr im Dauer-Einsatz
In Hamburg ist die Feuerwehr bereits zu 592 Einsätzen ausgerückt. Insgesamt sind 2900 Retter in Bereitschaft. Für die Münchner Feuerwehr stehen heute fast 2000 Einsätze insgesamt an.
+++18:23 Uhr+++ Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen wird schrittweise wieder angefahren
Die Deutsche Bahn will den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen am Abend schrittweise wieder anlaufen lassen. Das teilte eine Sprecherin in Düsseldorf mit. Regionalzüge und S-Bahnen sollten nach und nach wieder fahren. Vorerst sei aber noch mit Verspätungen und Zugausfällen zu rechnen. "Wir hoffen, dass wir mit Betriebsbeginn am Mittwoch wieder im Takt sind." Die Bahn hatte wegen des Sturmtiefs "Niklas" den gesamten Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen am Dienstagvormittag eingestellt.
+++18:16 Uhr+++ Österreicher stürzt von Leiter und stirbt
Im österreichischen Mauthausen ist ein Mann ums Leben gekommen, als er während des Sturms seine Terrassenüberdachung sichern wollte. Dabei stürzte er von der Leiter und zog sich tödliche Kopfverletzungen zu, wie die Nachrichtenagentur APA berichtete.
+++17:51 Uhr+++ Bahn stellt Regionalverkehr in Niedersachsen ein
Die Deutsche Bahn hat den Regionalverkehr in Niedersachsen wegen des schweren Sturms komplett eingestellt. Damit solle die Sicherheit der Fahrgäste gewährleistet werden, teilte die Bahn am frühen Dienstagabend mit.
+++17:49 Uhr+++ Umstürzender Baum erschlägt zwei Menschen
Ein vom Sturm "Niklas" umgestürzter Baum hat in Rheinland-Pfalz zwei Menschen erschlagen. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, fiel der Baum bei Montabaur im Westerwald auf ein Dienstfahrzeug der Straßenmeisterei. Rettungskräfte konnten die beiden Männer nur noch tot aus dem Wrack auf einer Landstraße bergen. Damit stieg die Zahl der Sturmtoten auf drei.
+++17:46 Uhr+++ Windkraftanlagen in vielen Bundesländern wegen Sturms ausgeschaltet
Wegen des schweren Sturms sind in mehreren Bundesländern Windkraftanlagen ausgeschaltet worden. Dadurch werde verhindert, dass zu viel Strom produziert werde, sagte ein Sprecher des überregionalen Stromtrassenbetreibers 50Hertz am Dienstag in Berlin. Seit Montag seien die Verteilnetzbetreiber aufgefordert worden, Windräder vorerst zu stoppen. Das Gebiet von 50Hertz erstreckt sich über Berlin, Hamburg, Brandenburg, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
Wie viele Windräder es dort gibt und welche ausgeschaltet worden sind, konnte der Sprecher nicht sagen. Bis voraussichtlich Donnerstag sollten die betroffenen Anlagen außer Betrieb bleiben, das hänge aber von der Wetterlage ab. Zuerst hatte der RBB-Sender Antenne Brandenburg über die ausgeschalteten Windkraftanlagen berichtet.
+++17:28 Uhr+++ Erste Entwarnungen im Westen
Während Orkantief "Niklas" noch vielerorts tobt, wird in einigen Regionen Entwarnung gegeben. "Im nördlichen Nordrhein-Westfalen wurden die Unwetterwarnungen aufgehoben", sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. "Von Westen her lässt das Ganze nach." "Niklas" ist laut dem DWD einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre. Er soll in der Nacht über den Nord-Osten abziehen. Auch am Mittwoch werde es windig bis stürmig - "das Gröbste ist dann aber vorbei", sagte Kirchhübel.
+++17:13 Uhr+++ Baum stürzt auf Kajakfahrer
Wie "bild.de" berichtet, wurden zwei Kajakfahrer (19 und 49 Jahre alt) im oberbayerischen Grainau von einem in die Loisach stürzenden Baum getroffen worden. Ein Mann wurde schwer verletzt.
+++16:44 Uhr+++ Stadt Duisburg schickt Mitarbeiter nach Hause
Die Stadt Duisburg hat seine Mitarbeiter wegen des Sturms nach Hause geschickt. In einer Pressemitteilung hieß es: "Der Deutsche Wetterdienst hat seine Sturmwarnung für heute verschärft. Bis 23 Uhr soll es zu Windböen mit über 100 Kilometer pro Stunde kommen. Die Stadt Duisburg befreit deswegen ab 15 Uhr alle städtischen Mitarbeiter vom Dienst, damit diese ohne weitere Gefahr nach Hause kommen können."
+++16:23 Uhr+++ Münchner Hauptbahnhof wird evakuiert
Die Haupthalle des Münchner Hauptbahnhofs ist am Dienstagnachmittag wegen Orkanschäden geräumt worden. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte einen entsprechenden Bericht des Bayerischen Rundfunks. Dachfenster hätten sich durch den Sturm verschoben und drohten herabzustürzen.
Es finde kein Zugverkehr mehr statt.
+++16:16 Uhr+++ Gedenkstätte Hohenschönhausen wegen Sturms geschlossen
Wegen des Sturms ist die Berliner Stasi-Opfer-Gedenkstätte in Hohenschönhausen am Dienstagnachmittag geschlossen worden. Kleinere Dachteile des früheren Stasi-Dienstsitzes seien durch die Luft geflogen, sagte eine Sprecherin. Verletzt worden sei niemand.
Die Feuerwehr wurde in der Hauptstadt seit dem Mittag verstärkt zu wetterbedingten Einsätzen gerufen, wie eine Sprecherin sagte. Mehrmals seien Notrufe wegen umgestürzter Bäume eingegangen. Der Deutsche Wetterdienst gab für Berlin und Teile Brandenburgs eine Unwetterwarnung heraus, die zunächst bis 22:00 Uhr gelten sollte.
+++15:45 Uhr+++ Bahn stellt Fernverkehr auch in Bayern ein
Die Deutsche Bahn hat den Fernverkehr in Bayern wegen des Sturmtiefs "Niklas" komplett eingestellt. Zudem komme es im Regionalverkehr zu massiven Einschränkungen, teilte die Bahn am Dienstagnachmittag mit.
Mehrere Verbindungen seien wegen umgestürzter Bäume vorübergehend gesperrt. Im gesamten Regionalverkehr gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen, wie es weiter hieß. Die Münchner S-Bahn verkehrt derzeit nur noch auf zwei Linien.
+++15:30 Uhr+++ Mann in Sachsen-Anhalt von Mauer erschlagen
Wie "Focus Online" berichtet, wurde ein Mann in Groß Santersleben im Börde-Kreis in Sachsen-Anhalt von einer umstürzenden Betonmauer erschlagen.
Laut Polizei habe der Hausbesitzer noch bemerkt, wie eine zwei mal zwei Meter breite Mauer durch den Sturm zu kippen drohte. Der Mann soll noch versucht haben, die Mauer zu halten und wurde dabei offenbar erschlagen.
+++15:20 Uhr+++ Baum stürzt bei Osnabrück auf Intercity-Zug
Drei umstürzende Bäume haben einen mit rund 350 Passagieren besetzten Intercity von Köln nach Bremen bei Osnabrück gestoppt.
Die Bäume stürzten am Dienstag auf den letzten Waggon des Zuges. Es sei niemand verletzt worden. Der IC sollte am Nachmittag zurück in den Osnabrücker Hauptbahnhof gezogen werden, wo die Reisenden in andere Züge umsteigen sollten.
+++14:45 Uhr+++ In Nordrhein-Westfalen steht der Bahnverkehr still
Nichts geht zum Beispiel mehr am Kölner Hauptbahnhof. Hunderte Menschen drängen sich in der Eingangshalle, von Minute zu Minute werden es mehr. Bange Blicke auf die Anzeigetafeln. Neben den Abfahrtzeiten rollen weißen Balken mit Warnhinweisen über die Bildschirme. Keine gute Zeichen für die Reisenden: "Zug endet hier", "Zug fährt später", "Zug fällt aus", heißt es da monoton und gleichmütig.
"Niklas": Das ereignete sich am Vormittag
Mit zum Teil extremen Orkanböen erreichte das Tief "Niklas" Bayern. Wegen Sturmschäden wurde die ICE-Strecke zwischen München und Augsburg gesperrt. Es stand nach Angaben eines Bahnsprechers zunächst nicht fest, wann der Verkehr wieder freigegeben werden würde.
Viele Einschränkungen im Bahnverkehr
Auch beim regionalen Bahnverkehr in Niedersachen und Bremen gibt es viele Behinderungen. Besonders betroffen waren hier die Strecken Minden - Rheine, Hannover - Bremen und die S-Bahn-Linie von Hameln in Richtung Paderborn.
Auf den Strecken Kiel-Hamburg, Kiel-Husum sowie Lübeck-Lüneburg hat die deutsche Bahn (DB) in Schleswig-Holstein Probleme. In Nordrhein-Westfalen stellte die DB den Regionalverkehr wegen des Sturmtiefs sogar komplett ein.
Aufgrund von Oberleitungsschäden kommt es auch im gesamten Saarland und in Rheinland-Pfalz zu großen Verspätungen. In Baden-Württemberg waren von "Niklas" die Schwarzwaldbahn, die Höllentalbahn, die Dreiseenbahn sowie die Nagoldbahn in ihrem Betrieb beeinträchtigt.
In Bayern waren neben der ICE-Strecke zwischen München und Augsburg auch speziell S-Bahnen in Franken und im Raum München betroffen. Doch insgesamt mussten Reisende in ganz Bayern mit Einschränkungen rechnen. In Sachsen hatte die DB wegen eines umgestürzten Baumes Schwierigkeiten auf der Strecke Zwickau-Chemnitz-Dresden.
Ausfälle am Frankfurter Flughafen
Am Frankfurter Flughafen kam es wegen des Sturms zu vereinzelten Verspätungen, wie der Betreiber Fraport mitteilte. Eine von drei Startbahnen konnte am Morgen wegen des starken Windes nicht genutzt werden. Deswegen ist es für Passagiere wichtig, sich aktuell über die eigene Reise zu informieren.
In Baden-Württemberg fegte Niklas mit Böen von rund 140 Stundenkilometern über die Hochlagen des Schwarzwalds und der Alpen. Der deutsche Wetterdienst warnte im "Schwarzwälder Boten": "Autos sollten heute nicht in der Nähe von Bäumen geparkt werden." Außerdem solle man bei Fahrten über Brücken vorsichtig sein, seine Gartenmöbel befestigen und lockere Ziegelsteine auf dem Dach entfernen.
Auch in den Höhenlagen von Eifel und Hunsrück wütete "Niklas" am Morgen. Zahlreiche Straßen seien wegen umgestürzter Bäume gesperrt, sagte ein Polizeisprecher in Trier. In Bitburg in Rheinland-Pfalz verursachte der Sturm einen vorübergehenden Stromausfall.
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