In Berlin rast am Montagabend ein Lkw in einen Weihnachtsmarkt. Zwölf Menschen sterben, 48 sind verletzt. Während die Hintergründe noch unklar sind, reagieren Politiker aus Deutschland und Europa bestürzt.

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Bundespräsident Joachim Gauck hat sich tief betroffen über das "schreckliche Geschehen" auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin geäußert. "Das ist ein schlimmer Abend für Berlin und unser Land, der mich wie zahllose Menschen sehr bestürzt", teilte Gauck am Montagabend mit.

"Auch wenn wir noch nicht viel über die Hintergründe des schrecklichen Geschehens auf dem Berliner Weihnachtsmarkt wissen: Ich bin in Gedanken bei den Opfern, bei ihren Angehörigen, bei allen Menschen, die um Familienangehörige oder Freunde fürchten." Er danke den Helfern und Sicherheitskräften für ihren Einsatz, ergänzte das Staatsoberhaupt.

NRW-Innenminister Ralf Jäger spricht von "Terroranschlag"

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) geht nach seinem bisherigen Informationsstand von einem "Terroranschlag" auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin aus. "Nach allem, was wir wissen, müssen wir von einem Terroranschlag ausgehen", erklärte Jäger am frühen Dienstagmorgen. Ein Sprecher Jägers sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Die Informationen, die wir bisher haben, lassen uns zu dieser Bewertung kommen."

Jäger erklärte: "Deshalb verstärkt die NRW-Polizei abermals ihre Präsenz und Wachsamkeit." Wo erforderlich, trügen die Beamten Schutzwesten und Maschinenpistolen.

Steinmeier: "Mein tief empfundenes Mitgefühl"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich ebenfalls bestürzt gezeigt. "Wir trauern um die Toten und hoffen, dass den vielen Verletzten geholfen werden kann", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt über den möglichen Anschlag in Berlin gezeigt. Während ihres Besuchs im westafrikanischen Mali sprach sie am Montagabend von "bestürzenden Nachrichten" aus Deutschland. "Wir wissen auch nur das, was wir über die frei zugänglichen Medien in der Kürze erfahren konnten", sagte sie auf einem Empfang in der deutschen Botschaft in Bamako.

Die Gäste bat von der Leyen um einen Moment des Gedenkens für die Opfer. Die Ministerin hatte zuvor die deutschen Soldaten im nordmalischen Gao besucht, die dort an einer UN-Friedensmission teilnehmen.

Die SPD-Spitze hat sich tief betroffen über den möglichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Herzen Berlins geäußert. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte zu den "schrecklichen Ereignissen" an der Gedächtniskirche in Berlin: "Mein tief empfundenes Mitgefühl ist mit Familien und Angehörigen der Opfer."

Europa spricht Berlin Mut zu

EU-Ratspräsident Donald Tusk hat Deutschland die Hilfe der Europäischen Union angeboten. "Tief ergriffen von den Neuigkeiten von Weihnachtsmarkt #Breitscheidplatz. Meine Gedanken sind mit den Opfern. Europa ist bereit zu helfen.", erklärte Tusk am Montagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter. Mit Breitscheidplatz ist der Ort des Weihnachtsmarktes gemeint.

Frankreichs Präsident François Hollande hat sich nach dem Vorfall auf einem Weihnachtsmarkt in Berlin betroffen gezeigt. "Die Franzosen teilen die Trauer der Deutschen angesichts dieser Tragödie, die ganz Europa trifft", teilte der Élysée-Palast am Montagabend mit. Premierminister Bernard Cazeneuve erklärte auf seinem Twitteraccount auf Deutsch: "Ganz Frankreich steht an Deutschlands Seite."

Trump: "Schrecklicher Terrorangriff"

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den tödlichen Zwischenfall als einen "schrecklichen Terrorangriff" bezeichnet. "Unschuldige Zivilisten wurden auf der Straße ermordet, als sie sich gerade anschickten, die Weihnachtsferien zu feiern", erklärte Trump am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung. Diese Terroristen, ihre regionalen und weltweiten Netzwerke müssten vom Erdboden getilgt werden: "Ein Auftrag, den wir gemeinsam mit allen freiheitsliebenden Partnern durchführen werden."

Mit Entsetzen haben Österreichs Spitzenpolitiker auf den möglichen Anschlag in Berlin reagiert. Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) erklärte via Twitter, seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen: "Nach genauer Analyse brauchen wir besonnene, konsequente Antworten."

Auch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Außenminister Sebastian Kurz (beide ÖVP) äußerten auf Twitter ihr Entsetzen und kondolierten den Familien der Opfer. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sagte: "Europa wird mehr denn je zusammenhalten, um Angriffe auf unsere Gesellschaft zu verhindern."

Dänemark steht "fest an Deutschlands Seite"

Der dänische Außenminister Anders Samuelsen hat den mutmaßlichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin "auf das Schärfste" verurteilt. Dänemark stehe fest an Deutschlands Seite, sagte der liberale Politiker laut einer Mitteilung vom Dienstag. Er sei "zutiefst berührt" und wolle den unschuldigen Opfern nach dieser "abscheulichen Tat" sein Mitgefühl aussprechen.

"Der Angriff in Berlin ist ein Angriff auf alle, die eine friedliche, freie und demokratische Welt wollen. Wir sind vereint in unserer Abscheu über die Taten und unserer Entschlossenheit, unsere Bürger so gut wie möglich zu schützen", erklärte Samuelsen.

Norwegens Regierungschefin Erna Solberg äußerte ihr Mitgefühl auf Twitter: "Schreckliche Neuigkeiten vom Angriff auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin. Ich fühle mit allen Betroffenen."

Auch in den sozialen Netzwerken äußern sich Politiker:

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