• 20:46 Uhr: ➤ Putin befiehlt Geheimdienst verstärkte Kontrolle über Krim-Brücke
  • 18:32 Uhr: Russische Besatzer in Cherson bereiten großflächige Evakuierung vor
  • 17:33 Uhr: Russland tauscht Kommandeur seiner Ukraine-Offensive aus
  • 16:51 Uhr: Mützenich: Atom-Drohungen von Putin ernst nehmen
  • 16:17 Uhr: AKW Saporischschja wieder ohne Strom - Notstrom zur Kühlung
  • 14:41 Uhr: Ukraine meldet über 62.000 tote russische Soldaten seit Kriegsbeginn

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➤ Putin befiehlt Geheimdienst verstärkte Kontrolle über Krim-Brücke

  • 20:46 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin hat per Dekret den Geheimdienst FSB angewiesen, die Kontrolle über die durch eine Explosion beschädigte Krim-Brücke zu verschärfen. "Dem FSB werden die Vollmachten übertragen zur Organisation und Koordination von Schutzmaßnahmen für den Transportweg über die Meerenge von Kertsch, für die Strombrücke der Russischen Föderation auf die Halbinsel Krim und die Gaspipeline vom Gebiet Krasnodar zur Krim", heißt es in dem am Samstag veröffentlichten Dekret. Es ist die erste Maßnahme, die der Kreml nach der mutmaßlich durch einen Anschlag herbeigeführten Explosion am Morgen ergriff.

Bislang war die Verantwortung für die Sicherheit der Brücke laut dem Duma-Abgeordneten Alexander Chinstein dreigeteilt. Für die Überwachung des Luftraums war das Verteidigungsministerium verantwortlich, für die Seeüberwachung die Nationalgarde "Rosgwardija". Die Auto- und Eisenbahnstrecke selbst wurde jedoch vom Verkehrsministerium kontrolliert.

Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke war am frühen Samstagmorgen von einer schweren Explosion erschüttert worden. Videos zeigen große Schäden. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Russischen Angaben zufolge ist ein Lastwagen explodiert. Dadurch sollen nach Darstellung russischer Ermittler weiter entfernt gleich sieben Kesselwagen mit Diesel in Brand geraten sein. Außerdem stürzten Teile der Brückenautobahn ins Meer. Mindestens drei Menschen sollen dabei getötet worden sein.

Vor dem Erscheinen des Kreml-Dekrets hatte der mit harter Hand regierende und wegen schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit kritisierte Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, angeboten, mit seinen Einheiten künftig die Krim-Brücke zu bewachen. Offiziell sind diese Einheiten der Nationalgarde "Rosgwardija" unterstellt. (dpa)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 13,7 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 04. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,4 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 04. Oktober).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen vom 08. Oktober

Russische Besatzer in Cherson bereiten großflächige Evakuierung vor

  • 18:32 Uhr

Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven bereiten die russischen Besatzer in dem von Moskau annektierten südukrainischen Gebiet Cherson die Evakuierung von Zehntausenden Zivilisten vor. Unter anderem seien die russischen Regionen Krasnodar und Stawropol zur Aufnahme von Kindern und Erwachsenen bereit, schrieb der Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, am Samstag in seinem Telegram-Kanal.

Ein anderer Besatzungsvertreter, Kirill Stremoussow, räumte im russischen Staatsfernsehen ein, seine Verwaltung stelle sich auf "eine schwierige Zeit" ein. Zugleich sprach er mit Blick auf die geplanten Evakuierungen von "Erholungs-Einladungen" russischer Regionen an Kinder, Eltern und Ältere.

Russland hat das Nachbarland Ukraine am 24. Februar überfallen. Rund sieben Monate nach Kriegsbeginn erzielte die ukrainische Armee bei ihrer Gegenoffensive in den vergangenen Wochen größere Geländegewinne - insbesondere in den östlichen Gebieten Charkiw und Donezk. Auch aus Cherson meldeten die Ukrainer zuletzt die erfolgreiche Rückeroberung mehrerer Ortschaften. (dpa)

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Russland tauscht Kommandeur seiner Ukraine-Offensive aus

  • 17:32 Uhr

Die russischen Truppen in der Ukraine haben nach zahlreichen Niederlagen bei ihrem Angriffskrieg nun einen neuen Kommandeur. Der 55 Jahre alte Armeegeneral Sergej Surowikin sei von Verteidigungsminister Sergej Schoigu eingesetzt worden, um die "militärische Spezialoperation" zu führen, teilte Ministeriumssprecher Igor Konaschenkow am Samstag in Moskau mit. Schoigu kommt damit nach Meinung von Kommentatoren seinen Kritikern entgegen, die angesichts von Niederlagen eine Neuaufstellung der Truppen in der Ukraine gefordert hatten.

Die Lage war zuletzt von kremlnahen Militärbloggern als chaotisch und katastrophal beschrieben worden. Die Kriegsreporter, Feldkommandeure und die private Kampftruppe Wagner reagierten Medien zufolge begeistert auf die Ernennung des "verantwortungsbewussten" Soldaten.

Surowikin gilt als Offizier mit breiter Erfahrung in Kriegen, darunter in der Vergangenheit auch in Syrien und davor in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Der "Held Russlands" war 2017 zum Befehlshaber der Weltraumtruppen ernannt worden. Vor Surowikin stehen angesichts der vielen Erfolge der ukrainischen Armee bei ihrer Verteidigungsoffensive und der Rückeroberung vieler Ortschaften große Herausforderungen.

Die russische Armee hatte sich zuletzt aus dem Gebiet Charkiw zurückgezogen und musste auch die strategisch wichtige Stadt Lyman im Gebiet Donezk aufgeben. Das hatte die Kritik an der russischen Militärführung noch einmal deutlich verschärft.

Kremlchef Wladimir Putin hatte angesichts dessen im September eine Teilmobilmachung angeordnet, die neben neuen Befehlshabern eine Wende bringen soll für Russland in der Ukraine. Es sollen etwa 300.000 Reservisten eingezogen werden, um die besetzten Teile der Gebiete Cherson, Saporischschja, Luhansk und Donezk zu halten und verlorene Regionen zurückzuerobern.

Russland hatte sich die in großen Teilen besetzten Gebiete nach Scheinreferenden über einen Beitritt zu seinem Staatsgebiet unter internationalem Protest einverleibt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angekündigt, alle besetzten Gebiete zu befreien – einschließlich der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim. (dpa)

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Mützenich: Atom-Drohungen von Putin ernst nehmen

  • 16:51 Uhr

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat angesichts der Atom-Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin vor einer nuklearen Eskalation des Kriegs in der Ukraine gewarnt. "Ich rate dazu, diese Drohungen ernst zu nehmen und sich nicht auf die Beschwichtigungen angeblicher Experten zu verlassen, die die Verhaltensweisen Putins in bester 'Putin-Versteher'-Manier glauben vorhersagen zu können", sagte Mützenich dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".

Niemand wolle sich den Einsatz von Atomwaffen vorstellen und dennoch kalkulierten die "militärischen Doktrinen" bereits mit dem Einsatz der Waffen, sagte Mützenich. "Mithilfe immer kleinerer, zielgenauerer und sofort einsetzbarer Nuklearwaffen planen Militärstrategen der Atommächte die Kriege der Zukunft."

Aus Sicht des Sozialdemokraten sollte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an der Seite der USA neue diplomatische Initiativen ergreifen. Die US-Regierung scheine seit längerer Zeit wieder bereit, "eigene Verhandlungslösungen zur Beendigung des Krieges auszuloten", sagte Mützenich.

"Darin sollten wir die Verantwortlichen in Washington nicht nur bestärken, sondern auch aktiv unterstützen." Ein militärisch und zeitlich unbegrenzter Krieg verschlimmere die humanitäre, soziale und wirtschaftliche Lage in der Ukraine im Besonderen und die Stabilität der internationalen Ordnung im Allgemeinen. (dpa)

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AKW Saporischschja wieder ohne Strom - Notstrom zur Kühlung

  • 16:17 Uhr

Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut von der für die Kühlung der Brennstäbe wichtigen externen Stromversorgung abgeschnitten worden. Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom teilte mit, dass am frühen Samstagmorgen die letzte verbliebene Hauptstromleitung "aufgrund eines erneuten Beschusses durch russische Truppen" beschädigt und unterbrochen worden sei.

Das bereits vor Wochen heruntergefahrene AKW sei vollkommen ohne Strom, wodurch automatisch Dieselgeneratoren angesprungen seien. Die Dieselvorräte reichten für zehn Tage eines solchen Notbetriebs, hieß es weiter. Die Stromleitungen müssten repariert werden.

Das größte Atomkraftwerk Europas war bereits im September für rund zwei Wochen vom ukrainischen Stromnetz abgeschnitten worden. Während der Unterbrechung lief die Stromversorgung über Notfall-Leitungen sowie über den letzten der sechs Reaktoren, der damals noch in Betrieb war. Anschließend wurde auch der letzte Reaktor aus Sorge vor einem Atomunfall heruntergefahren. Das Nuklearmaterial muss jedoch auch im abgeschalteten Zustand weiter gekühlt werden.

Russland kontrolliert das AKW faktisch seit Anfang März, als Moskaus Truppen im Zuge des Angriffskriegs große Teile der Südukraine besetzten. Das Kraftwerk ist in den vergangenen Monaten bei schweren Kämpfen mehrfach unter Beschuss geraten. Die Ukraine und Russland geben sich gegenseitig die Schuld. Russlands Präsident Wladimir Putin ordnete am Mittwoch an, das Kernkraftwerk im Zuge der völkerrechtswidrigen Annexion der besetzten ukrainischen Gebiete zu verstaatlichen. (dpa)

Ukraine meldet über 62.000 tote russische Soldaten seit Kriegsbeginn

  • 14:41 Uhr

Russland hat seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 laut ukrainischen Angaben 62.060 Soldaten verloren. Der ukrainische Generalstab berichtete am Samstag über Facebook, dass Russland außerdem geschätzt 2.472 Panzer und 5.111 gepanzerte Kampffahrzeuge verloren hat.

Hinzu kommen demnach 1.459 Artilleriesysteme, 345 Mehrfachraketenwerfer, 180 Luftabwehrsysteme, 266 Flugzeuge, 234 Hubschrauber, 1.079 Drohnen und 15 Boote. Für die Angaben gibt es allerdings keine unabhängigen Bestätigungen. (lh)

Wladimir Putin

Russische Elite zunehmend wütend über Ukraine-Einsatz

Der russische Präsident Wladimir Putin feiert heute seinen 70. Geburtstag, doch Jubelstimmung dürfte im Kreml derzeit nicht aufkommen. Denn für die Armee läuft es schlecht in der Ukraine – und die Kritik am Militär und an Verteidigungsminister Sergej Schoigu nimmt zu. Erste Stimmen fordern dessen Rücktritt.

Ukraine nach Vorfall auf Krim-Brücke: "Alles Illegale muss zerstört werden"

  • 11:43 Uhr

In der Ukraine sind die Bilder von der brennenden und zerstörten Brücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim mit Jubel aufgenommen worden. "Krim. Die Brücke. Der Anfang", schrieb der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Samstag bei Twitter. "Alles Illegale muss zerstört werden, alles Gestohlene muss an die Ukraine zurück." Podoljak sagte aber nicht explizit, dass die Ukraine verantwortlich sei für die Explosionen und den Brand auf der Brücke.

Russische Atomspezialeinheit Richtung Grenze unterwegs

Beunruhigende Entwicklungen im Ukrainekrieg: Es sei ein Zug mit militärischer Ausrüstung von Russland in die Ukraine unterwegs, der von einer Atomspezialeinheit des Kremls stammen soll. Droht die nächste Eskalation? © ProSiebenSat.1

Dort waren Kesselwagen mit Treibstoff auf einem Güterzug am Samstag in Brand geraten. Nach Angaben russischer Ermittler explodierte ein Lastwagen auf dem Straßenteil der Brücke. Die Detonation soll dann die weit entfernten Kesselwagen in Brand gesetzt, die Gleise zerstört und auch noch Teile der Fahrbahn an mehreren Stellen zerstört haben.

Die Internetzeitung Ukrajinska Prawda berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise in Kiew, dass der Geheimdienst SBU hinter der Spezialoperation stecke. Der SBU bestätigte das nicht, veröffentlichte aber wie viele offizielle Stellen in der Ukraine in den sozialen Netzwerken Aufnahmen von der brennenden Brücke – und stellte ein Gedicht dazu.

Postchef Ihor Smyljanskyj kündigte im Nachrichtenkanal Telegram den Druck einer Sondermarke von der Brücke an. "Der Morgen war noch nie so ein schöner. Zu diesem Feiertag bringen wir eine neue Marke heraus mit der Krimbrücke – oder vielmehr mit dem, was von ihr übrig ist." Zuvor hatte die ukrainische Post schon eine Briefmarke des zerstörten russischen Kreuzers "Moskwa" der russischen Schwarzmeerflotte herausgebracht. (dpa)

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Aus den eigenen Reihen: Kritik an russischer Kriegsführung wächst

  • 09:58 Uhr

Nachdem Russland in den letzten zwei Wochen weitere Rückschläge im Krieg in der Ukraine hinnehmen musste, äußern immer mehr verschiedene Akteure innerhalb des russischen Systems ihre Kritik an der russischen Verteidigungsführung.

Wie das britische Verteidigungsministerium in den sozialen Medien mitteilte,
gehören zu den Kritikern der tschetschenische Führer Ramsan Kadyrow, der Eigentümer des privaten Militärunternehmens Wagner Group, Jewgeni Prigoschin, staatlich anerkannte Fernsehmoderatoren, Popstars und eine immer lauter werdende Gemeinschaft ultranationalistischer Militärblogger.

Kadyrow und Prigoschin werden demnach als Anhänger eines "Pro-Kriegs"-Blocks wahrgenommen, dessen Kritik sich auf Argumente für ein größeres staatliches Engagement und die Bereitschaft zur Eskalation stützt.

Die Kritik konzentriere sich dabei nach wie vor auf das militärische Oberkommando und nicht auf die hochrangige politische Führung, aber sie repräsentiert einen Trend zur öffentlichen Äußerung von Dissens gegen das russische Establishment, der zumindest teilweise toleriert wird und wahrscheinlich nur schwer umkehrbar sein wird.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (lh)

Kreml: Putin setzt wegen Feuer auf Krim-Brücke Kommission ein

  • 08:46 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Kremlangaben über den schweren Brand auf der Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim informiert worden. Er habe angewiesen, eine Kommission zur Untersuchung der Ursachen des Feuers einzusetzen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der Agentur Interfax zufolge. Auf dem Bahnteil der Krim-Brückenanlage, die auch eine Autobahn hat, waren nach ersten Angaben Treibstoffwaggons eines Güterzuges in Brand geraten. Verletzt wurde nach Behördenangaben niemand. Der Brücke wurde für den Verkehr gesperrt.

Auch ein Straßenabschnitt der Autobahn wurde den Angaben zufolge schwer beschädigt. Auf in russischen und ukrainischen Medien verbreiteten Bildern war zu sehen, wie Flammen aus einem Zug stießen und das gesamte Gleisbett brannte. Es sollte eine Fährverbindung eingerichtet werden, wie die Regierung in der Krim-Hauptstadt Simferopol mitteilte.

Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine Ende Februar kam es mehrfach zu Explosionen auf der Krim mit schweren Schäden, darunter auf Militärstützpunkten. Es gab auch in der Hauptstadt Kiew immer wieder Drohungen, die von Putin 2018 eingeweihte Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen mit Drohnen, die explodierten. (dpa)

Charkiw von mehreren Explosionen erschüttert

  • 06:39 Uhr

Die ostukrainische Stadt Charkiw ist um kurz nach Mitternacht von mehreren Explosionen erschüttert worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP stiegen gewaltige Rauchschwaden in den Himmel. Es gibt bisher keine Berichte über Verletzte. Ihor Terechow, Bürgermeister von Charkiw, erklärt auf Telegram, die Explosionen seien die Folge von Raketeneinschlägen im Stadtzentrum gewesen. Sie hätten Brände in einer medizinischen Einrichtung und in einem unbewohnten Gebäude ausgelöst. (lh)

Strack-Zimmermann: Ukrainer jetzt an Leopard-Panzern ausbilden

  • 01:07 Uhr

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat sich für eine Panzerausbildung der ukrainischen Soldaten in der EU ausgesprochen. "Die Spanier wären bereit, in Lettland die ukrainischen Soldaten am Leopard 2 auszubilden", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses der Deutschen Presse-Agentur am Freitag bei ihrem Ukraine-Besuch in Kiew. Dafür müsste Deutschland aber grünes Licht geben.

Aktuell stelle sich die Frage, wie die Ukraine militärisch durch den anstehenden Winter komme. "Daher wäre auch jetzt der optimale Zeitpunkt, die Ukrainer am Marder oder Leopard auszubilden, da das entsprechend Zeit in Anspruch nimmt", betonte sie.

Bei ihren Gesprächen unter anderem mit Verteidigungsminister Olexij Resnikow und dem Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, sei das Thema Waffenlieferungen immer wieder betont worden. "Der Tenor ist: wir brauchen alles, immer, die ganze Zeit. Das ist auch nachvollziehbar", sagte die 64-Jährige. Im Süden des Landes sei das Thema besonders akut. "Man ist siegesgewiss. Trotzdem sind die Verluste dort relativ hoch." In dem offenen Gelände könnten Leopard-Panzer aus Deutschland den Ausschlag geben.

Strack-Zimmermann war nach einer Reise nach Lwiw (Lemberg) im April nun bereits zum zweiten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar diesmal für zwei Tage in die Ukraine gereist. Sie ist in der Ampel-Koalition eine derjenigen, die wiederholt eine verstärkte militärische Unterstützung für Kiew aus Deutschland gefordert hat. Kampfpanzer westlicher Bauart wurden bisher von keinem Land an die Ukraine geliefert. (dpa)

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Internationaler Währungsfonds stellt 1,3 Milliarden Dollar für Ukraine bereit

  • 00:12 Uhr

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stellt der Ukraine über sein neues Instrument zur Bewältigung von Nahrungsmittelkrisen 1,3 Milliarden US-Dollar (1,28 Milliarden Euro) zur Verfügung. Das neue Paket soll "die Ukraine bei der Bewältigung ihres dringenden Zahlungsbilanzbedarfs unterstützen" und "als Katalysator für künftige finanzielle Unterstützung durch Geber und Gläubiger der Ukraine wirken", erklärte der IWF am Freitag.

"Das Ausmaß und die Intensität des Krieges, den Russland vor mehr als sieben Monaten gegen die Ukraine begonnen hat, hat großes menschliches Leid verursacht und die ukrainische Wirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen", hieß es in der Erklärung.

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal hatte dem IWF Mitte September mangelnde Unterstützung seines im Krieg befindlichen Landes vorgeworfen. Die Ukraine hatte im August beim IWF ein neues Hilfsprogramm beantragt. (AFP)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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