• 20:37 Uhr: ➤ Russland kritisiert Lawrows Ausladung von OSZE-Gipfel
  • 17:48 Uhr: Bericht: Russland plant offenbar nächste Mobilisierungswelle
  • 15:25 Uhr: Ukrainischer General zeigt sich optimistisch: Krieg ist zum Frühlingsende vorbei
  • 11:57 Uhr: Geheimdienst: Russland zapft den Anleihemarkt in großem Stil an
  • 09:55 Uhr: Ukraine lehnt Idee eines "kurzen Waffenstillstands" mit Russland ab
  • 08:59 Uhr: US-Bericht: Hunderte Ukrainer im besetzten Cherson verschwunden

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Russland kritisiert Lawrows Ausladung von OSZE-Gipfel

  • 20:37 Uhr

Russland hat empört auf die Entscheidung von Gastgeber Polen reagiert, dem russischen Außenminister Sergej Lawrow die Teilnahme am bevorstehenden OSZE-Gipfel zu verweigern. Der Schritt sei "beispiellos und provokativ", erklärte das Außenministerium in Moskau am Samstag. Polen habe damit der Glaubwürdigkeit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) "irreparablen Schaden zugefügt".

Das Jahrestreffen der 57 Außenminister der OSZE, bei dem Polen die Präsidentschaft innehat, soll am 1. und 2. Dezember in Lodz stattfinden. Der polnische OSZE-Vorsitz hatte am Freitag mitgeteilt, dass Lawrow die Einreise verweigert werde, da er wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf der EU-Sanktionsliste steht. (afp)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 15,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 15. November). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 7,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 15. November).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 19. November

Kiew: Mehr russische Truppen in Luhansk

  • 22:30 Uhr

Die russischen Streitkräfte erhöhen nach Erkenntnissen des ukrainischen Generalstabs ihre Truppenpräsenz im Gebiet Luhansk. Um die vielen Soldaten unterzubringen, werde ein Teil der Zivilbevölkerung zwangsumgesiedelt, erklärte der Generalstab in Kiew am Samstag. Die Menschen würden in anderen Orten untergebracht, hieß es. Die ostukrainische Region Luhansk grenzt an Russland. (dpa)

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Zugverbindung von Kiew nach Cherson wiederhergestellt

  • 19:48 Uhr

Zum ersten Mal nach gut acht Monaten ist ein Zug aus Kiew in der erst vor kurzem von russischen Besatzern befreiten südukrainischen Stadt Cherson eingefahren. Insgesamt 200 Passagiere hatten Fahrkarten unter dem Motto "Zum Sieg" ergattert, berichteten ukrainische Medien.

Die sieben Waggons waren von Künstlern im Rahmen des Projekts "Zug zum Sieg" bunt bemalt worden. Am Bahnhof begrüßten die Ankunft des Sonderzugs am Samstag hunderte Schaulustige mit ukrainischen Landesfahnen und lautem Jubel.

Die Bahnverbindung zwischen der Hauptstadt Kiew und Cherson war unmittelbar nach Kriegsbeginn am 24. Februar infolge des Einmarsches russischer Soldaten unterbrochen worden.

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Kiew: Bisher kein offizielles russisches Angebot zu Friedensgesprächen

  • 18:22 Uhr

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge bisher kein offizielles Angebot zu Friedensverhandlungen gegenüber Kiew gemacht. "Wir haben keinerlei offizielles Gesuch von der russischen Seite", sagte der ukrainische Präsidentenberater Andrij Jermak während einer Videoschalte auf dem Internationalen Sicherheitsforum im kanadischen Halifax.

Bevor es zu Verhandlungen kommen könne, müsste Moskau ohnehin "alle russischen Truppen von ukrainischem Gebiet abziehen", fügte er hinzu. (afp)

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Bericht: Russland plant offenbar nächste Mobilisierungswelle

  • 17:48 Uhr

Die russische Regierung soll sich offenbar auf eine weitere Mobilisierungswelle vorbereiten. Das geht aus einem Bericht des "Institute for the Study of War" (ISW) aus den USA hervor, der am Freitagabend veröffentlicht wurde. Demnach werde derzeit auf russischen Telegram-Kanälen darüber diskutiert und ein Bild einer Einberufungsvorladung verbreitet.

Diese soll von einem Mann aus St. Petersburg stammen, in der er angeblich aufgefordert wurde, im Januar 2023 zur Mobilisierung zu erscheinen. Das ISW berichtet von weiteren Quellen, die auf eine nächste Mobilisierungsmaßnahme deuten. So soll unter anderem das Militärgericht der Odintsovo-Garnison im Gebiet Moskau versehentlich bestätigt haben, dass die Mobilisierung trotz ihres offiziellen Endes fortgesetzt werde.

Das ISW berichtet zudem, dass eine weitere Mobilisierungsmaßnahme "den ohnehin schon überlasteten russischen Truppenaufwuchsapparat noch weiter belasten" werde. Dies werde wahrscheinlich zu einer noch schlechteren Qualität der Ausbildung sowohl für mobilisierte Rekruten als auch für Wehrpflichtige führen. Eine weitere Mobilisierungswelle in den kommenden Monaten werde die Situation "nur verschlimmern und wahrscheinlich die Gesamtqualität der russischen Truppen, die an die Front in der Ukraine geschickt werden, verschlechtern".

Laut dem Institut sei es "offensichtlich, dass die russischen Behörden die Mobilisierungsbemühungen nie vollständig eingestellt haben". (ari)

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Sunak verspricht Unterstützung "bis die Ukraine gewonnen hat"

  • 16:07 Uhr

Bei seinem ersten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat der neue britische Premierminister Rishi Sunak der Ukraine die "dauerhafte Unterstützung" seines Landes zugesichert. London werde Kiew unterstützen, "bis die Ukraine gewonnen hat", sagte der Premier am Samstag bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Sunak kündigte weitere Militärhilfen in Höhe von umgerechnet gut 57 Millionen Euro zu. Die britische Militärhilfe umfasst unter anderem 125 Flugabwehrkanonen sowie Technologie zur Abwehr iranischer Kampfdrohnen, erklärte Downing Street.

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Britischer Premier Rishi Sunak in Kiew zu Besuch eingetroffen

  • 15:48 Uhr

Der neue britische Premierminister Rishi Sunak ist überraschend zu Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Bilder, die am Samstag auf dem offiziellen Telegram-Kanal des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verbreitet wurden, zeigen, wie Sunak bei leichtem Schneefall von Selenskyj in Empfang genommen wurde. "Seit den ersten Kriegstagen waren die Ukraine und Großbritannien feste Partner", heißt es im Kommentar zu dem Video.

Bei dem Treffen seien wichtige Fragen der Zusammenarbeit und der internationalen Sicherheit diskutiert worden. Bei Twitter schrieb Sunak zu seinem Besuch: "Großbritannien weiß, was es heißt, für Freiheit zu kämpfen. Wir sind den ganzen Weg bei euch."

Sunaks Vorgänger Boris Johnson gehörte zu den ersten hochrangigen Vertretern des Westens, die Kiew nach Ausbruch des Krieges besuchten, um ihre Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Großbritannien hat der Ukraine unter anderem Flugabwehrwaffen und Mehrfachraketenwerfer mit hoher Reichweite geliefert. (dpa)

Im polnischen Przewodów geht eine Rakete nieder und tötet nahe der Grenze zur Ukraine zwei Menschen

Drohnenbilder zeigen die Einschlagstelle der Rakete

Der Einschlag einer Rakete erschüttert die polnische Grenzstadt Przewodów. Zwei Menschen sterben, ein Getreidespeicher wird zerstört. Russland weist jede Schuld für den Unfall von sich. Untersuchungen laufen. Vermutlich handelt es sich um eine fehlgeleitete Flugabwehrrakete der Ukraine. So sieht es vor Ort aus.

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Ukrainischer General zeigt sich optimistisch: Krieg ist zum Frühlingsende vorbei

  • 15:25 Uhr

Der ukrainische Vizeverteidigungsminister hat sich optimistisch gezeigt, dass die eigenen Truppen bis Ende Dezember schon auf der Krim sein und bis Mitte nächsten Jahres den Krieg im eigenen Land beenden könnten. "Mein Gefühl ist, dass dieser Krieg zum Frühlingsende vorbei ist", sagte General Wolodymyr Hawrylow in einem Interview des britischen Fernsehsenders Sky News am Samstag. Er halte es nicht für ausgeschlossen, dass das ukrainische Militär schon bis Ende des Jahres auf die Krim vorrücke. Russland hatte die Halbinsel bereits im Jahr 2014 annektiert.

Aus militärischer Sicht könne sich der Krieg noch eine Weile hinziehen, räumte Hawrylow ein. Die ukrainische Armee brauche noch eine gewisse Zeit, um ihre volle Leistungsstärke zu erreichen. Außerdem bringe Moskau seinerseits neue Truppen an die Front. Aber die Rückeroberung weiterer Gebiete sei nur eine Frage der Zeit und ein "Black Swan" ("Schwarzer Schwan") in Russland könne den Prozess deutlich beschleunigen.

Als "Black Swan" wird ein unerwartetes Ereignis mit massiven Auswirkungen bezeichnet. Hawrylow spekulierte über ein mögliches Ende der Herrschaft Wladimir Putins angesichts der Enttäuschung in Russland über den Verlauf des Kriegs. (dpa)

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Geheimdienst: Russland zapft den Anleihemarkt in großem Stil an

  • 11:57 Uhr

Russland hat sich nach Einschätzung britischer Militärexperten mit dem Anzapfen des Anleihemarktes in großem Stil auf ein unsichereres finanzpolitisches Umfeld vorbereitet. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor.

Am Mittwoch habe Russland seine bislang größte Anleiheemission an einem Tag durchgeführt und 820 Milliarden Rubel (rund 13 Milliarden Euro) aufgenommen, heißt es in der Mitteilung aus London. "Dies ist für Russland wichtig, da die Emission von Schuldtiteln ein wichtiger Mechanismus zur Aufrechterhaltung der Verteidigungsausgaben ist, die seit der Invasion in der Ukraine erheblich gestiegen sind."

Russlands Verteidigungsausgaben für 2023 belaufen sich nach Angaben der britischen Militärexperten auf rund fünf Billionen Rubel (rund 79,4 Milliarden Euro) und liegen damit um mehr als 40 Prozent über dem 2021 angekündigten Haushalt für 2023.

Mit der Kreditaufnahme über Staatsanleihen werden Haushaltslöcher gestopft. Die russische Regierung hatte Anfang September den Verkauf von Rubel-Anleihen angekündigt und erklärt, ihre Pläne für weitere Auktionen bekanntgeben zu wollen. Wegen der umfangreichen Sanktionen ist Russland weitgehend vom westlich dominierten internationalen Zahlungsverkehr abgeschnitten.

"In Zeiten der Ungewissheit ist die Emission von Schuldtiteln teuer", heißt es in dem britischen Tweet. Der Umfang der russischen Auktion deute darauf hin, dass das Finanzministerium die derzeitigen Bedingungen als relativ günstig ansehe, aber für 2023 mit einem zunehmend unsicheren finanzpolitischen Umfeld rechne.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Apec-Mitglieder verurteilen Ukraine-Krieg "mehrheitlich"

  • 10:49 Uhr

Die Mitgliedstaaten der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) haben auf ihrem Gipfel in Bangkok den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine "mehrheitlich" verurteilt. In einer gemeinsamen Abschlusserklärung kritisierten die 21 Mitglieder am Samstag den Krieg und seine negativen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft "auf das Schärfste". Es habe jedoch auch "andere Ansichten und unterschiedliche Bewertungen" gegeben, hieß es.

Die Erklärung wurde von allen APEC-Mitgliedern - darunter auch Russland und China - mitgetragen. Sie entsprach Wort für Wort der Stellungnahme des jüngsten G20-Gipfels in Indonesien und war offenbar das Ergebnis intensiver diplomatischer Verhandlungen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte weder am G20-Gipfel noch am Apec-Treffen persönlich teilgenommen, sondern sich vertreten lassen. (afp)

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Ukraine lehnt Idee eines "kurzen Waffenstillstands" mit Russland ab

  • 09:55 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Idee eines "kurzen Waffenstillstands" mit Russland zurückgewiesen und argumentiert, dass dies die Lage nur verschlimmern würde. "Russland möchte nun einen kurzen Waffenstillstand, eine Atempause, um wieder zu Kräften zu kommen", hieß es in einer Rede des Präsidenten, die am Freitag (Ortszeit) auf dem Internationalen Sicherheitsforum im kanadischen Halifax übertragen wurde.

Eine solche Atempause wäre nicht das Ende des Krieges, sondern würde alles nur noch schlimmer machen, sagte er. "Ein (...) echter, dauerhafter und ehrlicher Frieden kann nur durch die vollständige Zerstörung der russischen Aggression entstehen", fügte Selenskyj hinzu.

Das Weiße Haus hatte am Freitag erneut betont, dass allein der ukrainische Staatschef über eine Aufnahme von Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland entscheiden könne und wies damit die Vermutung zurück, die USA würden in dieser Hinsicht Druck auf Kiew ausüben.

US-Generalstabschef Mark Milley hatte zuvor zweimal gesagt, dass die derzeitigen ukrainischen Rückeroberungen möglicherweise eine Gelegenheit für die Aufnahme von Verhandlungen über eine politische Lösung des Konflikts darstellen könnten. (afp)

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US-Bericht: Hunderte Ukrainer im besetzten Cherson verschwunden

  • 08:59 Uhr

Während der russischen Besatzung der südukrainischen Stadt Cherson sind hunderte Ukrainer festgenommen worden und viele von ihnen verschwunden. Dies geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der US-Universität Yale hervor. Die Forschungsgruppe Conflict Observatory, deren Arbeit vom US-Außenministerium unterstützt wird, zählte 226 rechtswidrige Festnahmen und Fälle gewaltsamen Verschwindenlassens. Etwa ein Viertel der Menschen wurde mutmaßlich gefoltert, vier von ihnen starben in Gefangenschaft.

Hinter den meisten Fällen steckten dem Bericht zufolge das russische Militär und der russische Geheimdienst FSB. Bei den Betroffenen handelte es sich demnach um Männer im wehrfähigen Alter, darunter Beamte, Lehrer, Strafverfolgungsbeamte und Journalisten.

Zudem werden Quellen zitiert, wonach die russischen Besatzer nach der Einnahme von Cherson im März mit Listen von Namen und Autokennzeichen Menschen ins Visier nahmen, von denen sie glaubten, dass sie sich ihnen widersetzen könnten.

Einige der Festgenommenen seien zwar freigelassen worden, viele weitere würden jedoch weiterhin festgehalten oder vermisst, seit sich die russischen Streitkräfte am 11. November aus Cherson zurückgezogen haben.

Der Bericht mache deutlich, "dass die russischen Streitkräfte für die Verbrechen, die sie mutmaßlich in Cherson begangen haben, zur Rechenschaft gezogen werden müssen", heißt es in dem Bericht. (afp)

Lesen Sie auch: Selenskyj besucht befreites Cherson - Verlagerung der Kämpfe möglich

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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