Friedrichshafen - Gut fünf Monate nach der Ankündigung des Automobilzulieferers ZF, Tausende Stellen in Deutschland abbauen zu wollen, wird um jeden Standort gerungen.

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Der Konzern mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee spricht von einem kontinuierlichen Prozess. Mit dem Betriebsrat werde in intensiven Verhandlungsrunden Standort für Standort nach Lösungen gesucht. "Immer mit dem Ziel, wettbewerbsfähiger zu werden und möglichst viel Arbeitsplätze zu erhalten."

Ende Juli hatte der Autozulieferer mitgeteilt, bis Ende 2028 bis zu 14.000 Stellen in Deutschland streichen zu wollen. ZF plant die Gründung mehrerer Standortverbunde mit schlankeren Strukturen. Zurzeit arbeiten 54.000 Menschen in Deutschland für den Konzern.

In welchem Umfang Reduzierungen an den Standorten anstehen, sollte noch konkretisiert werden. Wo keine Lösungen gefunden werden können und Stellen abgebaut werden müssen, soll das laut ZF so sozialverträglich wie möglich passieren.

Branche in der Krise

Die Autoindustrie steckt angesichts der schwachen Konjunktur in der Krise und leidet unter der mauen Nachfrage - vor allem nach E-Autos. ZF ist einer der weltweit größten Automobilzulieferer mit rund 169.000 Mitarbeitern an 160 Standorten in 30 Ländern. 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 46,6 Milliarden Euro.

Das hoch verschuldete Unternehmen hat sich Anfang dieses Jahres ein strenges Sparprogramm auferlegt. Die Kosten sollen weltweit um etwa sechs Milliarden Euro sinken, hatte es im Februar geheißen.

Hohe Schulden belasten ZF

Ein Hauptgrund für die Sparmaßnahmen sind neben der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit die hohen Schulden des Konzerns. Diese haben ihren Ursprung vor allem im Erwerb des Autozulieferers TRW und des Bremsenspezialisten Wabco. Der Konzern bezahlt aktuell mehrere Hunderte Millionen Euro an Zinsen - die zum Beispiel in der Forschung und Entwicklung fehlen. Zugleich muss der Autozulieferer, der mehrheitlich der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen gehört, in den kommenden Jahren Milliarden investieren, um die Transformation meistern zu können.  © Deutsche Presse-Agentur

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