Stuttgart - Im Südwesten werden immer mehr Kinder und Jugendliche, die in politisch oder religiös motivierten Extremismus verstrickt sind, beim landeseigenen Kompetenzzentrum gegen Extremismus (Konex) beraten.

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Es sei auffällig, dass in den vergangenen Jahren der Anteil an ausstiegswilligen Minderjährigen in der Beratung stark zugenommen habe, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) in Stuttgart. Ihr Anteil lag 2023 bereits bei 30 Prozent - 10 Prozent mehr als im Jahr davor. "Dieser Trend bricht auch im Jahr 2024 nicht ab", sagte sie. 88 Prozent der Ratsuchenden seien männlich.

Auch insgesamt steigt die Zahl derer, die sich an Konex wenden, weil sie aus radikalisierten Strukturen aussteigen und sich dazu beraten lassen möchten. Im Jahr 2023 seien knapp 200 neue Vorgänge eingegangen, dieses Jahr seien es bereits mehr als 100, sagte die LKA-Sprecherin. In den beiden Jahren davor - 2022 und 2021 - waren es den Angaben zufolge zusammengenommen nur 100 gewesen.

Konex ist den Angaben zufolge seit 2018 im Bereich Islamismus und Rechtsextremismus tätig. Seit 2021 würden auch Menschen beraten, die sich aus auslandsbezogenem Extremismus und Linksextremismus zurückziehen wollten. In dem Kompetenzzentrum kümmert sich ein 12-köpfiges Team mit Mitarbeitern aus den Bereichen Islamwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Polizei um die Ausstiegswilligen.

Die Menschen werden beim Ausstieg aus der jeweiligen Szene unterstützt und auch in der Haft betreut, sollten sie schon eine Gefängnisstrafe absitzen. Auch Angehörige und Familien werden beraten.  © Deutsche Presse-Agentur

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