Würzburg - Auf dem Würzburger Frühlingsvolksfest stehen neben Kettenkarussell und Riesenrad heuer etliche weiß-rote Blöcke.

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Die sogenannten Anti-Terror-Sperren, offiziell Fahrzeug-Blockier-System (FBS) genannt, sollen verhindern, dass auf dem am Wochenende beginnenden Fest Anschläge mit Autos verübt werden.

Konkrete Gefahrenhinweise gäbe es nicht, sagte der Leiter des Ordnungsamtes bei einem Presserundgang im Vorfeld des Festes. Man denke daher gar nicht daran, das Fest abzusagen. Der Stadtmitarbeiter betonte mehrfach, dass alle Menschen willkommen seien. Ziel der Sperren sei, sowohl das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen, als auch die objektive Sicherheit.

Für das FBS hat die Stadt nach eigenen Angaben einen fünfstelligen Betrag in die Hand genommen. Einige Sperren waren demnach bereits vorhanden. Sie seien nun vervollständigt worden. "Wir schließen nicht nur wörtlich, sondern auch metaphorisch Lücken", sagte der Behördensprecher. Das Blockiersystem soll auch bei anderen Festen wie dem Kiliani-Volksfest zum Einsatz kommen.

Das Würzburger Frühlingsfest findet vom 29. März bis zum 13. April statt. Es ist traditionell das erste Frühlingsvolksfest in Bayern im Jahr.

Taschenkontrollen und Sicherheitsdienst

Auch auf den anstehenden Volksfesten in Nürnberg, München und Erlangen werden die Sicherheitsvorkehrungen ständig angepasst und teilweise hochgeschraubt. "Die Veranstalter setzen auf ein erprobtes Sicherheitskonzept, das kontinuierlich optimiert und an aktuelle Herausforderungen angepasst wird", heißt es vom Süddeutschen Verband Reisender Schausteller und Handelsleute, der das Nürnberger Frühlingsfest im April mitveranstaltet.

Natürlich gebe es keine 100-prozentige Sicherheit, aber das Volksfest sei sehr gut vorbereitet. Zu den Maßnahmen zählen ein privater Sicherheitsdienst, Polizeistreifen und Taschenkontrollen sowie Schulungen der Schausteller.

Videoüberwachung auf der Bergkirchweih

Bei der Bergkirchweih in Erlangen im Juni soll es ebenfalls - wie bereits in den Vorjahren - Taschenkontrollen und Sicherheitsdienste geben. Einfahrsperren existieren laut Stadt schon seit mehreren Jahren. Vor zwei Jahren sei zudem eine Videoanlage der Polizei hinzugekommen, die auch dieses Jahr wieder zum Einsatz kommen soll. Dabei würden Details, wie die Orte der Kameras, immer wieder angepasst.

Für das Münchner Frühlingsfest auf der Theresienwiese gebe es seit vielen Jahren ein Sicherheitskonzept, das jedes Jahr fortgeschrieben und angepasst wird, teilt die Veranstaltungsgesellschaft der Münchner Schausteller GmbH (VMS) auf Nachfrage mit. Das Konzept liege gerade den Sicherheitsbehörden zur Prüfung vor. Details nannte die VMS zunächst nicht.

Bayerische Polizei "höchst wachsam"

Das Bayerische Innenministerium weist auf Nachfrage darauf hin, dass keine konkreten Gefährdungserkenntnisse für Veranstaltungen in Bayern vorlägen. Allerdings unterliege Deutschland einer hohen abstrakten Gefährdung. Die Bayerische Polizei und alle weiteren Sicherheitsbehörden seien daher höchst wachsam. Aufgrund der Selbstverwaltung der Kommunen gäbe es seitens des Innenministeriums keine konkreten Vorgaben zur Ausgestaltung der Sicherung vor Ort.

Das Nürnberger Frühlingsfest beginnt am 19. April. In München startet das Frühlingsfest auf der Theresienwiese am 25. April. Die Erlanger Bergkirchweih läuft vom 5. bis 16. Juni.  © Deutsche Presse-Agentur

Vor dem Würzburger Frühjahrsvolksfest
Gewalttaten auf Volksfesten sollen unter anderem mit Sperrblöcken für Fahrzeuge verhindert werden. © dpa / Heiko Becker/dpa
Vor dem Würzburger Frühjahrsvolksfest
Gewalttaten auf Volksfesten sollen unter anderem mit Sperrblöcken für Fahrzeuge verhindert werden. © dpa / Heiko Becker/dpa