München - Eine Woche vor Weihnachten ruft die Gewerkschaft Verdi zu Warnstreiks bei Paketdiensten in Bayern auf.
Bis 23. Dezember sollen die Beschäftigten die Arbeit zeitweise niederlegen, um höhere Löhne zu erkämpfen. Schon heute dürften 200 bis 300 Mitarbeitende dem Aufruf folgen, sagt Verdi-Verhandlungsführer David Merck.
"Es wird mit Sicherheit Einschränkungen geben", sagt die Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes LBS, Sabine Lehmann. Die Kurier-, Express- und Paketdienste hätten sich zwar vorbereitet. Aber gerade im Weihnachtsgeschäft gebe es sofort Störungen im Gesamtsystem, wenn nicht alles perfekt läuft.
Allerdings sind nicht alle Paketdienste betroffen: So ist der Branchenriese DHL nicht Teil der aktuellen Tarifverhandlungen. DPD und Fedex seien im Arbeitgeberverband LBS, hätten ihre Löhne jedoch ab 1. Dezember um 6 Prozent erhöht, sagt Merck.
Verhandelt wird für Beschäftigte von Hermes, UPS, Kühne und Nagel, Schenker und anderen Logistikunternehmen in Bayern. Verdi fordert für sie pauschal 368 Euro mehr Lohn. Ein Paketaufleger im Logistikzentrum verdiene 2.668 Euro, ein Paketzusteller 2.966 Euro im Monat; dazu kämen Schichtzulagen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, sagt Merck.
Die Arbeitgeber bieten 3,5 Prozent Lohnerhöhung ab Januar und weitere 2,5 Prozent ab Januar 2026 sowie eine Einmalzahlung von 780 Euro bei einer Laufzeit von 27 Monaten.
Nachdem die dritte Runde der Tarifverhandlungen für Speditionen, Logistik und Kurier, Express und Paketdienste kein Ergebnis brachte, ist ein neuer Termin noch offen. Verdi-Verhandlungsführer Merck nennt das Angebot enttäuschend. Der Abstand der Branchenlöhne zu den Durchschnittslöhnen in Bayern müsse deutlich kleiner werden. DPD und Fedex hätten ihre Löhne ab 1. Dezember um 6 Prozent erhöht.
Lehmann kritisiert, die Gewerkschaft bestehe einfach auf ihrer Forderung und habe sich in den Verhandlungen keinen Millimeter bewegt: "Das macht es schwierig zu verhandeln." © Deutsche Presse-Agentur
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