Berlin - Ein Mann soll einen damals zwölfjährigen Jungen und etwa ein Jahr später seine damals elfjährige Tochter missbraucht haben - nun steht der 38-Jähriger vor dem Berliner Landgericht.
Ihm wird schwerer Kindesmissbrauch vorgeworfen sowie Besitz, Verbreitung und Herstellung von Kinderpornografie. Zu Prozessbeginn gestand der Mann einen Großteil der Vorwürfe.
Ihm werden Taten zwischen September 2020 und August 2024 vorgeworfen. Zwischen April und Juni 2023 soll er einen damals Zwölfjährigen in zwei Fällen schwer missbraucht haben - auf einem Dachboden und auf einer Toilette eines Fußballvereins. Eine der Taten habe der Berliner gefilmt und über einen Messenger-Dienst einem bislang Unbekannten geschickt, so die Anklage. Etwa ein Jahr später soll er seine damals elf Jahre alte Tochter in einem Hotelzimmer in Ägypten missbraucht haben.
Der Angeklagte gestand Übergriffe auf den Jungen. "Die Vorwürfe, die nicht meine Tochter betreffen, stimmen", sagte er. Seine Neigung habe er auch wegen seines Drogenkonsums nicht mehr kontrollieren können. Für die Taten gebe es keine Entschuldigung. Zum mutmaßlichen Missbrauch seiner Tochter wolle er sich möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt äußern.
Hinweis aus den USA bringt Fall ins Rollen
Nach einem Hinweis einer US-amerikanischen Organisation, die sich für vermisste und ausgebeutete Kinder einsetzt, wurde im Februar 2023 die Wohnung des Angeklagten in Berlin-Steglitz durchsucht. Dabei wurden zwei Smartphones mit insgesamt 72 kinder- und jugendpornografischen Bild- und Videodateien gefunden.
Der 38-Jährige wurde im September 2024 festgenommen und ist seither in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bislang vier weitere Verhandlungstage bis zum 17. Februar vorgesehen. © Deutsche Presse-Agentur
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