Berlin - Wer in Berlin mit Bussen und U-Bahnen unterwegs ist, kennt diese Stimme: Philippa Jarke hat die rund 4.500 Stationen der BVG in Berlin eingesprochen, und dazu noch Tausende Sätze, wie das bekannte "Zurückbleiben bitte" oder "Ausstieg in Fahrtrichtung links". Das sagte Jarke dem "Tagesspiegel". Insgesamt sei sie mehr als 100 Stunden im Studio gewesen.
Noch viel mehr Sätze habe sie für die Digitalisierung ihrer Stimme eingesprochen. Eine Künstliche Intelligenz (KI) habe gelernt, so zu sprechen wie sie. "Ich habe dafür 15.000 Sätze, die alle überhaupt keinen Sinn ergeben, eingesprochen – so etwas wie "Napoléon in Grün-Orange fährt einen VZ 3000G4-2"", sagte Jarke dem "Tagesspiegel" weiter. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) könnten daraus beliebige Sätze basteln, etwa wenn es kurzfristige Ansagen bei Fahrplanänderungen gebe.
Jarke arbeitet unter anderem als Synchronsprecherin, Schauspielerin und Filmproduzentin. Sie habe bereits als Kind Kassettensprecherin werden wollen, sagte sie im Interview. Seit Dezember 2020 ist sie die Stimme der BVG. Derzeit ist sie im mit vier Golden Globes ausgezeichneten Musical-Thriller "Emilia Pérez" als Stimme der namensgebenden Figur in den Kinos zu hören, ebenfalls eine Transfrau wie Jarke. © Deutsche Presse-Agentur
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