Frankfurt - Der Christopher Street Day (CSD) in Frankfurt (Oder) ist nach Ansicht der Polizei weitestgehend "störungsfrei" verlaufen.

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Das sagte ein Sprecher der Polizei unmittelbar nach der Parade durch Frankfurt (Oder) und Słubice. Bis zu 500 Teilnehmer gab es zeitweise laut den Veranstaltern.

Die Stimmung war ausgelassen, Reden wurden gehalten, es gab keine Gegenproteste. Bei der Polizei waren auch vor dem CSD-Umzug keine Gegenveranstaltungen angemeldet worden.

Bautzen strahlt auf andere CSDs aus

Die Veranstalter hatten vor dem CSD allerdings die Sorge, dass es durchaus zu Gegenprotesten bis hin zu Ausschreitungen kommen könnte. Vor mehreren Wochen hatte die rechtsextreme Kleinstpartei Freie Sachsen zu einem Protest gegen den CSD in Bautzen aufgerufen. 680 Menschen folgten dem Aufruf und demonstrierten gegen "Gender-Propaganda und Identitätsverwirrung".

Bei vorherigen CSD-Umzügen wurden in Słubice nach Angaben der Veranstalter Regenbogenflaggen angezündet und Teilnehmende mit Eiern beworfen.

Kleine Pöbeleien

Die Veranstalter sprachen auch am Samstag von kleineren Zwischenfällen. So sei gegen Teilnehmer der Parade gepöbelt worden sein. Es hielt sich aber im Rahmen, so eine Sprecherin des Events. Sie sprach von einer in der Summe sehr gelungenen Demonstration.

Die Polizei hatte vor der Demo angekündigt, zusätzliche Polizeikräfte zum CSD am Samstag in der Oderstadt hinzuziehen zu wollen. Man sehe eine gewisse Verunsicherung bei den Veranstaltern, sagte ein Sprecher der Polizei unter der Woche.

Auch die Veranstalter äußerten Sicherheitsbedenken: "Jüngste Ereignisse auch in anderen Städten zeigen, dass die Polizei ihre Präsenz bei solchen Veranstaltungen aufstocken muss, und so werden wir auch interne Sicherheitsstrukturen wie geplant aufstocken."

Redmann blickt besorgt auf Gegendemos

Der Chef der Brandenburger CDU, Jan Redmann, hatte die Gegendemos bei vergangenen CSD-Veranstaltungen als besorgniserregende Entwicklung bezeichnet. "Ich möchte eigentlich nicht wieder die Zeit haben, wo es Gegendemos gibt", sagte er vor wenigen Tagen. Es solle nicht so sein, dass "der Hausmeister oder die Krankenschwester" sich nicht auf die Straße trauten, um zu zeigen, wie bunt und vielfältig Brandenburg sei.  © Deutsche Presse-Agentur

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