Frankfurt/Main - Auch bei winterlichen Temperaturen übernachten obdachlose Menschen draußen: In Frankfurt und anderen hessischen Städten sind Kältebusse unterwegs, um sie mit winterfesten Schlafsäcken, Isomatten, Decken und heißem Tee zu versorgen. Wer möchte, kann sich in eine Unterkunft fahren lassen.
In Frankfurt ist der Kältebus von 21.30 bis 5 Uhr morgens unterwegs, sieben Nächte in der Woche. Die Route legen die Mitarbeiter vorab fest. Sie führt an den Orten vorbei, an denen Obdachlose übernachten - unter Brücken, in Haus- und Ladeneingängen, in Parks, an Haltestellen und in Unterführungen. Viele Hinweise kommen aus der Bevölkerung, dazu ruft die Stadt auch auf.
Es gehe darum, zu schauen, ob die Menschen etwas brauchten und über Schlafsack und Unterlage verfügten, sagt Daniel Schneider von der Leitung des Kältebusses. Wenn ein Mensch auch jetzt noch draußen schlafe, könne beispielsweise eine psychische Erkrankung der Grund sein, die eine Übernachtung in einer festen Unterkunft unmöglich mache.
Vertrauensverhältnis aufbauen
Über regelmäßigen Kontakt ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, sei ein wichtiges Anliegen, sagt Schneider. Dies könne den Weg für weitere Unterstützung ebnen. Er erzählt von einem Mann, der nach acht Jahren bereit gewesen sei, in eine Unterkunft zu ziehen.
In der Stadt leben nach Auskunft des Sozialdezernats derzeit rund 270 obdachlose Menschen. Draußen schlafen müsse niemand, da es genügend Plätze gebe - unter anderem in der Notübernachtungseinrichtung an der U-Bahn-Haltestelle Eschenheimer Tor, wo mehr als 200 Schlafplätze zur Verfügung stehen. © Deutsche Presse-Agentur
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