Autobahnausbau: Die Autobahn GmbH hat eine Studie zum Ausbau der A5 bei Frankfurt vorgelegt. Mehrere Bürgerinitiativen haben sie sich näher angesehen - und etliche Einwände.

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Eine Erweiterung der Autobahn 5 auf zehn Spuren zwischen dem Frankfurter Kreuz und Friedberg führt nach Ansicht der Kritiker des Ausbaus zu Belastungen, deren Folgen die im Juni vorgelegte Machbarkeitsstudie der Autobahn GmbH unzureichend berücksichtige. Zwei Bürgerinitiativen und der Umweltverband BUND haben die Studie bewertet und das Ergebnis am Samstagnachmittag vorgestellt.

Ina Ullrich von der Bürgerinitiative "Es ist zu laut" erläuterte die Straßenplanung mit Zitaten aus der Machbarkeitsstudie. Die fast einhundert Zuhörer in der evangelischen Pfingstkirche in Griesheim hatten für die zehn Meter hohen Lärmschutzwände, ohne die eine Schutzwirkung bei zehn Spuren nicht zu erreichen sei, den Maßstab vor Augen. "Der Saal ist sieben Meter hoch", sagte Ullrich, "denken Sie sich jetzt drei Meter dazu."

Ohne drei Einhausungen zwischen dem Westkreuz und Niederrad würden die grundgesetzlichen Lärmschutzgrenzen nicht eingehalten. Dass ein Lärmschutztunnel bei bis zu 15 Spuren technisch möglich sei, die an Stellen mit Ausfädelspuren entstünden, werde in der Studie eher angezweifelt, sagte Ullrich. In den nach Einschätzung der Bürgerinitiative viel zu niedrig angesetzten Kosten von mehr als einer Milliarde Euro seien Einhausungen ohnehin nicht berücksichtigt. Der Studie sei auch zu entnehmen, dass die Kaltluftzufuhr aus dem Taunus geschwächt werde. "Aus unserer Sicht hat sie die Machbarkeit nicht gezeigt."

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Die Bürgerinitiativen fordern neben einem Verzicht auf die Erweiterung einen besseren Lärmschutz an Wohn- und Naherholungsgebieten schon beim jetzigen Ausbauzustand. Die Machbarkeitsstudie habe durch Kennzeichenabgleich ermittelt, dass zwischen 70 und 75 Prozent des Verkehrs auf der A 5 aus Frankfurt und der Region kämen, sagte Willi Loose vom "Aktionsbündnis Unmenschliche Autobahn". Die Stadt Frankfurt müsse daher ein Mitspracherecht für die "Regionalautobahn" auf ihrem Stadtgebiet bekommen. Für den 29. September haben inzwischen 52 Organisationen zu einer Fahrraddemonstration aufgerufen, die über die A 5 führt.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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