Kaisermarkt in Frankfurt: Der Wochenmarkt im Bahnhofsviertel schien vor dem Aus zu stehen. Doch jetzt gibt es einen Neustart – allerdings erst im nächsten April.

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Die Ergebnisse der nicht repräsentativen Online-Befragung der Stadt sind eindeutig: 53 Prozent der Teilnehmer halten einen Wochenmarkt am Kaisertor, also dem Ende der Kaiserstraße am Hauptbahnhof, für "wichtig". 31 Prozent bewerten das Thema neutral und nur für 16 Prozent hat der Markt keine große Bedeutung.

Dennoch sah es bis vor kurzem so aus, als würde das seit 1999 bestehende Angebot auf der Kaiserstraße zum Jahresende eingestellt, das fünfundzwanzigjährige Bestehen des Markts wurde in diesem Herbst entgegen ursprünglicher Pläne nicht mehr gefeiert. Nur noch bis Weihnachten will der private Veranstalter, der Landesverband für Markthandel und Schausteller (LMS), die Organisation übernehmen, die Händler haben schon ihre Kündigung bekommen. Ohnehin kommen seit einigen Monaten nur noch wenige Beschicker dienstags und donnerstags auf die Kaiserstraße, es fehlen klassische Stände, die zum Beispiel Obst und Gemüse verkaufen. Die Ankündigung des Veranstalters, das Angebot wieder zu erweitern, wurde nie in die Tat umgesetzt.

Städtische Hafen- und Marktgesellschaft übernimmt

Dabei gilt der Markt als wichtiger Baustein, um die Situation im Bahnhofsviertel zu verbessern und die Kaiserstraße zu beleben. Anwohnern, Hauseigentümern, Präventionsrat und Unternehmen ist es deshalb ein Anliegen, das Angebot zu erhalten. Auch die Stabsstelle Stadtmarketing im Wirtschaftsdezernat hat großes Interesse daran, das Tor zur Stadt aufzuwerten und bemühte sich um eine Lösung.

Lange war aber unklar, ob die städtische Hafen- und Marktgesellschaft (HFM), die die meisten anderen Märkte in Frankfurt betreibt, im Bahnhofsviertel einspringen kann. Wegen eines Informationsblatts der Polizei stand zum Beispiel im Raum, dass der Markt mit mobilen Straßensperren gesichert werden muss. Diese Anforderung, die auch erhebliche Konsequenzen für andere Märkte gehabt hätte, ist nach Gesprächen mit der Polizei aber vom Tisch.

Auch andere Hürden sind offenbar in Absprachen zwischen mehreren städtischen Dienststellen beseitigt worden. "Es wird einen Neustart geben", kündigte Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst (FDP) im Gespräch mit der F.A.Z. an. Die städtische HFM, die eine große Expertise bei der Organisation von Märkten habe, werde den Betrieb im April 2025 übernehmen.

Stände zunächst nur am Donnerstag

Geplant sei, dass es zu diesem Zeitpunkt wieder ein größeres Angebot mit zusätzlichen Ständen gibt. Zuletzt sei der Markt etwas gastronomielastig geworden. Für neue Händler sei es aber attraktiver, nicht im Winter, sondern im Frühjahr zu starten. Für die verbliebenen Händler des alten Marktes, die sich eine lange Winterpause aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten können, werde es eine Übergangslösung geben, so Wüst.

Die Stände sollen wir bisher auf der mittleren Kaiserstraße aufgebaut werden und nicht am Ende der Straße, dem sogenannten Kaisertor. Dort soll zwar ein etwa 100 Meter langer Straßenabschnitt zur Fußgängerzone werden, doch weil schon jetzt Flächen für die Außengastronomie erweitert wurden, ist zu wenig Platz für den Markt. Eine weitere Änderung ist: Der Markt am Dienstag soll entfallen, die Stände werden zunächst nur donnerstags aufgebaut. "Wir wollen erst einmal einen Markttag haben, der gut funktioniert", sagte Wüst. "Die Menschen sollen da gerne hingehen."

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Nach Ansicht der Wirtschaftsdezernentin wertet der Markt das Viertel "enorm auf". Gerade von Unternehmen im Bahnhofsviertel seien immer wieder Nachfragen gekommen. "Es geht darum, wieder Leben auf die Kaiserstraße zu bringen", sagte Wüst. Nach Ansicht der Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel kann das gelingen, wenn auf dem Markt ein attraktives Sortiment geboten wird. Die Initiative schlägt eine Kooperation mit der Vermarktungsgesellschaft "Gutes aus Hessen" vor.  © Frankfurter Allgemeine Zeitung

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