F.A.Z.-Leser helfen: Aidah Katushabe wurde ohne Beine geboren – und hat nun gute Aussichten, Kinderärztin zu werden.

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Möglich ist das dank der Hilfe des Vereins Pro Uganda, den F.A.Z.-Leser in diesem Jahr unterstützen können.

Es muss schnell gehen, denn im Behandlungsraum wartet schon ein Patient. Es ist ein kleiner Junge, den seine Mutter gebracht hat. Aus der offenen Tür ist sein Wimmern zu hören, es geht ihm nicht gut. Und so eilt die junge Frau im weißen Arztkittel mit großen Schritten den Laubengang der "Afaayo Child Health Education & Rehabilitation Unit" entlang. Sie läuft breitbeinig, von einer Seite auf die andere pendelnd, wie auf einem Schiffsdeck bei Seegang. Das liegt daran, dass die Knie ihrer Prothese starr sind. Mit der linken Hand auf eine Krücke gestützt, kommt sie aber sicher und ziemlich flott voran. Sie hat schon andere Herausforderungen gemeistert.

Aidah Katushabe ist mit deformierten Beinen, ohne Unterschenkel geboren worden. Während andere Kinder laufen lernten und herumrannten, musste sie weiter auf dem Boden krabbeln. Immerhin konnte sie die Schule besuchen, was für ein behindertes Kind in Uganda längst nicht selbstverständlich ist. Ohne Beine war ihr Bewegungsradius aber stark eingeschränkt. Ein Rollstuhl hilft nicht viel, wenn es keine befestigten Wege gibt und der Regen den Boden aufgeweicht hat.

Dass die Neunundzwanzigjährige inzwischen Medizin studiert, dass sie als Praktikantin in einer Klinik derzeit Erfahrungen sammelt und einen Abschluss als Kinderärztin anstrebt, das hätte sie selbst kaum für möglich gehalten. "Es war eine lange Reise", sagt sie, und ein Lächeln huscht über ihr sonst meist ernstes Gesicht. Dass diese Reise möglich war, hat mit Pro Uganda aus Usingen im Taunus zu tun.

Der Verein hat in Mukono, einer Stadt nahe der Metropole Kampala, ein Orthopädiezentrum aufgebaut, in dem amputierte oder anderweitig behinderte Menschen versorgt werden. Das geschieht inzwischen nicht mehr nur mit Prothesen, Orthesen und ähnlichen Hilfen, sondern mit einer ganzheitlichen Behandlung, zu der beispielsweise auch Physiotherapie gehört. Ausgebildet durch Fachleute aus Deutschland und anderen Ländern tragen Einheimische inzwischen Mitverantwortung im Betrieb.

Auf den Bachelor soll der Master folgen

Auch Aidah Katushabe hat ihre Prothese in dem Orthopädiezentrum bekommen. Während den meisten, die zum Beispiel nach einem Unfall amputiert wurden, nur ein Bein fehlt, mussten bei ihr beide Beine ersetzt werden. Deshalb fällt ihr das lange Stehen schwer, das bei der Arbeit als Ärztin unumgänglich ist. In den Pausen zieht sie ihre Prothese aus, lehnt sie an die Wand und ruht sich auf einer Liege aus. Wenn die Prothese neu justiert werden muss, weil es zum Bespiel Druckstellen gibt, dann hilft das Orthopädiezentrum weiter, auch die Physiotherapie dort nimmt sie regelmäßig in Anspruch.

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Heute aber ist Aidah Katushabe selbst im Dienst, um anderen zu helfen. Im Afaayo-Rehazentrum für Kinder arbeitet sie regelmäßig als Aushilfe. Die Mutter, die im Behandlungsraum wartet, hält ihren Jungen auf dem Schoß. Er leidet an einer Spastik und hat aktuell noch starkes Fieber, das von einer Malaria-Infektion herrühren könnte. Um das auszuschließen, will die Ärztin einen Schnelltest machen.

Sie sticht mit einer Nadel in den Finger des Jungen. "Sorry", sagt sie und trägt den Tropfen auf eine Testkarte auf. Innerhalb von ein paar Minuten weist das Feld ein negatives Malaria-Ergebnis aus. Allerdings deutet die weitere Untersuchung auf eine bakterielle Infektion hin, weshalb die junge Ärztin eine Spritze mit einem Antibiotikum aufzieht. "Sorry", sagt sie noch einmal, als sie die Nadel ins Gesäß des Jungen sticht.

Ihren Bachelor-Abschluss in Medizin hat Katushabe schon in der Tasche, jetzt strebt sie den Master als Kinderärztin an. Es wäre die nächste große Etappe auf einer langen Reise. Die wenigsten, denen Pro Uganda hilft, haben so hohe berufliche Ambitionen wie die angehende Ärztin, aber für alle eröffnen sich durch die Arbeit des Usinger Vereins neue Chancen. Sie können zur Schule gehen, arbeiten, für ihre Kinder sorgen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Dafür bitten die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die F.A.Z./Rhein-Main-Zeitung ihre Leser in diesem Jahr um Spenden.

Spenden für das Projekt "F.A.Z.-Leser helfen"

Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und die Frankfurter Allgemeine/Rhein-Main-Zeitung bitten um Spenden für die Arbeit der Vereine Kinderhilfe Organtransplantation (KiO) und Pro Uganda. Die Frankfurter KiO hilft Familien mit organkranken und transplantierten Kindern und Jugendlichen, wenn andere Unterstützer ausfallen. Pro Uganda aus Usingen baut in dem afrikanischen Land Prothesen für Menschen, die Gliedmaßen verloren haben, und eröffnet so neue Lebenschancen.

Spenden für das Projekt "F.A.Z.-Leser helfen" bitte auf die Konten:

Bei der Frankfurter Volksbank IBAN: DE94 5019 0000 0000 1157 11

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