Frankfurt/Main - Ein halbes Jahr nach einem Konzert des Rappers Travis Scott in Frankfurt hat der Prozess gegen eine mutmaßliche Bande wegen schweren Raubs begonnen.
Laut Anklage sollen sie bei dem Konzert Besuchern Goldketten vom Hals gerissen haben, um diese anschließend zu verkaufen. Die Polizei habe in ihrem Wagen über 20 Goldketten gefunden, berichtete der Staatsanwalt am Rande des Verfahrens im Frankfurter Landgericht. Der Wert pro Stück variiere zwischen 74 und mehreren Tausend Euro.
Allerdings wurden bislang nur fünf Goldketten einem Eigentümer zugeordnet, in der Anklage war sogar nur die Rede von dem Raub einer Goldkette im Wert von 400 Euro. Die anderen vier mittlerweile ermittelten Fälle sollten noch in das Verfahren aufgenommen werden, so der Vertreter der Anklage.
Extra nach Frankfurt gereist
Die fünf Angeklagten im Alter zwischen 21 und 28 Jahren äußerten sich zum Prozessauftakt nicht zu den Vorwürfen. Der Staatsanwaltschaft zufolge sollen sie sich für den Raub zu einer Bande zusammengeschlossen, ein Auto gekauft haben und für das Konzert von Italien nach Frankfurt gereist sein. Der Polizei hätten jedoch vorab Hinweise vorgelegen, sodass sich Ermittler in Zivil bei dem Konzert im Juli 2024 aufgehalten hätten.
Drei der Angeklagten sollen ebenfalls dort gewesen sein und Konzertbesuchern im Getümmel vor der Bühne Ketten vom Hals gerissen haben, sie müssen sich in dem Prozess wegen des Vorwurfs des schweren Raubs verantworten. Den beiden anderen Angeklagten wird Beihilfe vorgeworfen, sie sollen vor dem Stadion gewartet haben. Den Ermittlern sei ihr Wagen aufgefallen, weil er in einer der vorderen Reihen geparkt gewesen und schnell davongefahren sei, so der Anklagevertreter. Noch am selben Tag wurden die Angeklagten auf einem Parkplatz festgenommen, seitdem sitzen die Männer, die alle im Ausland leben, in Untersuchungshaft.
Ein Urteil wird für Ende Januar erwartet. Der Strafrahmen für die Haupttäter beginnt laut Angaben der Vorsitzenden Richterin bei drei Jahren, für die Gehilfen liegt er bei mindestens sechs Monaten. © Deutsche Presse-Agentur
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.