Fahrplanwechsel: In Frankfurt gilt auch im nächsten Jahr ein gekürzter Fahrplan, weil Personal fehlt. Die Einschränkungen werden jedoch anders verteilt.
Der Rufbus Knut fährt nach dem Fahrplanwechsel weiter durch die Nacht im Frankfurter Norden. Vom 15. Dezember an ist er täglich von 18 Uhr bis 6 Uhr unterwegs. Weil die Bundesförderung endet, hat die Nahverkehrsgesellschaft Traffiq eine neue Finanzierungsmöglichkeit gesucht. In der "Kernnacht" zwischen Mitternacht und 5 Uhr, wenn wenige Fahrgäste unterwegs sind, ersetzt Knut daher die Buslinien 28 und 29, zwischen 1 und 4 Uhr zudem die Linien 39 und 63.
Statt der großen Dieselbusse mit oft nicht einmal einem Fahrgast fährt dann der Elektrobus und setzt Fahrgäste kurz vor der Haustür ab. Allerdings kostet er einen Komfortzuschlag von einem Euro und weitere 30 Cent je Kilometer.
Der On-Demand-Bus bedient unter anderem die U-Bahn-Stationen Kalbach, Nieder-Eschbach und Preungesheim sowie die angrenzenden Stadtteile. Künftig können sich die Fahrgäste auch in den Frankfurter Bogen, nach Eschersheim, ins Nordwestzentrum und zur U-Bahn-Station Weißer Stein bringen lassen.
QR-Codes ergänzen Aushangfahrpläne
Vor Kurzem hatte Traffiq bereits mitgeteilt, dass der wegen Personalmangels ausgedünnte Fahrplan auch im nächsten Jahr gilt, die Einschränkungen aber anders verteilt werden. So fahren die U-Bahnen der Linie U2 im Berufsverkehr nur noch alle zehn statt alle 7,5 Minuten, dafür sollen möglichst viele Züge mit vier Wagen verkehren.
Die vom Riedberg kommende U8 wechselt vom zehn- auf den 15-Minuten-Takt. Auch die U4 fährt weniger oft, in der Hauptverkehrszeit etwa im 7,5- statt im Fünf-Minuten-Takt. Dagegen kommt die U5 nachmittags alle 7,5 statt alle zehn Minuten, zwischen 21 und 23 Uhr alle zehn statt alle 15 Minuten. Die U6 ist sonntags, die U9 samstags wieder häufiger unterwegs.
Wegen der Änderungen bei den S-Bahnen, deren Linien S3 und S4 aus Bad Soden und Kronberg künftig am Südbahnhof enden, hat Traffiq die Fahrpläne der U-Bahn-Linie U3 angepasst, um weiter Anschlüsse an die S5 in Oberursel sicherzustellen. Das habe auch auf die U-Bahn-Linien 1, 2, 8 und 9 und mehrere Buslinien Auswirkungen.
Im Busverkehr werden unter anderem die Linien 33 vom Westhafen zum Fernbusterminal am Hauptbahnhof und die Linie 64 vom Baseler Platz nach Ginnheim zu einer verlängerten Linie 64 vereinigt. Dadurch entsteht eine umsteigefreie Verbindung von Ginnheim über den Uni-Campus Westend und die Alte Oper zum Westhafen.
Anzeigen mit den aktuellen Abfahrtzeiten
Die Fahrtzeiten reichen bis nach Mitternacht und orientieren sich an der bisherigen Linie 64. In der Bürostadt Niederrad ist vormittags künftig wieder die Linie 79 unterwegs, die bei der Fahrplankürzung als eine der ersten eingestellt worden war.
Während es an den U-Bahn- und den meisten Straßenbahn-Stationen elektronische Anzeigen mit den aktuellen Abfahrtzeiten gibt, ist dies an Bushaltestellen bisher die Ausnahme. Diese werden dafür jetzt flächendeckend mit QR-Codes versehen. Die kleinen Quadrate mit schwarz-weißem Muster finden sich auf allen neuen Aushangplänen.
Wer sie mit der Kamera des Mobiltelefons scannt, gelangt zur App des Rhein-Main-Verkehrsverbunds und kann dort die nächsten Abfahrten als Echtzeit-Angabe ablesen. Auch Verspätungen und tagesaktuelle Störungsmeldungen werden dabei berücksichtigt. Die QR-Codes hat Traffiq im vergangenen Jahr an 60 Haltestellen in einem Pilotversuch getestet. Die Fahrgäste hätten sich positiv über diese Möglichkeit geäußert. © Frankfurter Allgemeine Zeitung
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