Schwerin - Die Telefonseelsorge in Mecklenburg-Vorpommern ist nach eigenen Angaben in existenzieller Gefahr.
Grund ist Geldmangel, wie die Hilfsorganisation für Menschen in seelischer Not auf ihrer Internetseite mitteilt. "Die steigenden Personal- und Sachkosten können mit den derzeitig zur Verfügung gestellten Mitteln nicht mehr gedeckt werden." Zuvor hatte der NDR berichtet.
Ohne eine Anpassung der Finanzmittel seien Einschnitte unausweichlich, heißt es. "Mit drastischen Folgen für die Hilfesuchenden, insbesondere in den Nachtstunden, wenn es keine vergleichbaren, niedrigschwelligen Angebote gibt".
37.000 Hilfekontakte in einem Jahr
Allein im vergangenen Jahr habe es 37.000 Hilfekontakte in MV gegeben. Der Bedarf sei anhaltend hoch, insbesondere bei Themen wie Einsamkeit, psychischer Belastung und Suizidgedanken. "Leider bedurfte es auch 2024 oft mehrerer Anrufversuche, weil auf allen zur Verfügung stehenden Leitungen bereits gesprochen wurde", heißt es weiter.
Die Telefonseelsorge, die hauptsächlich von Ehrenamtlichen betrieben wird, appellierte an kirchliche Träger, Politik, Gesellschaft und Förderer, ihr finanzielles Engagement zu verstärken. Nur dann könne die Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern sichergestellt und fortgesetzt werden.
270 ehrenamtliche Telefonseelsorger
Getragen wird die Ökumenische Telefonseelsorge Mecklenburg-Vorpommern den Angaben zufolge von den Kirchkreisen Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, dem Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern, den Erzbistümern Berlin und Hamburg sowie den beiden dazugehörenden Caritasverbänden.
Zusätzlich beteiligen sich demnach das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Kommunen und Spender an der Finanzierung. Rund 270 ausgebildete ehrenamtliche Telefonseelsorger seien aktiv. Neun Hauptamtliche koordinieren den Angaben zufolge die Arbeit. © Deutsche Presse-Agentur
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