Celle - Eine mutmaßliche "Reichsbürgerin", die an Plänen zum Sturz der Bundesregierung mitgewirkt haben soll, steht von heute an vor dem Oberlandesgericht (OLG) Celle.
Der 38-Jährigen aus dem Landkreis Hildesheim wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Laut Anklage gehörte sie zur "Kaiserreichsgruppe". Diese habe eine neue Regierungsform nach dem Vorbild des Deutschen Kaiserreichs errichten wollen.
Die Gruppe soll 2022 einen bundesweiten Stromausfall und die Entführung von Bundesgesundheitsminister
Angeklagte soll Nahkampfausbildung geplant haben
Konkret wirft die Generalstaatsanwaltschaft Celle der 38-Jährigen vor, an zwei Treffen der "Kaiserreichsgruppe" in Verden und im thüringischen Schlotheim teilgenommen zu haben. Sie soll sich zu den Themen Technik und Nahkampfausbildung in die Planungen eingebracht haben. Ihr wird zudem die Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und der Besitz eines Schlagringes zur Last gelegt.
Das OLG Celle rechnet mit einem langen Verfahren. Es hat bereits mehr als 20 Prozesstage angesetzt. "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Institutionen nicht an und behaupten, dass das Deutsche Reich (1871-1945) fortbestehe, daher ihr Name.
Weitere Prozesse gegen mutmaßliche Mitglieder der "Kaiserreichsgruppe" gibt beziehungsweise gab es laut OLG Celle vor den Oberlandesgerichten in Koblenz, Frankfurt am Main, Hamburg, Düsseldorf und München.
Das Oberlandesgericht Frankfurt verurteilte Ende November einen 62-Jährigen in diesem Komplex zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren. Der Mann hatte sich unter anderem bereit erklärt, Waffen in seiner Garage zwischenzulagern. Er sagte, er bereue die Tat. © Deutsche Presse-Agentur
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