Hannover - Der Anteil der Vorschulkinder mit Verhaltensauffälligkeiten und Sprachproblemen steigt in der Region Hannover.

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Das hätten mehr als 12.100 Schuleinganguntersuchungen im Einschulungsjahrgang 2024/2025 gezeigt, teilte die Region mit.

Bei den Verhaltensauffälligkeiten stieg der Anteil der betroffenen Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren auf 9,1 Prozent, nachdem es im Schuljahr 2019/2020 noch 7,5 Prozent waren. Damit hätten über 1.100 Kinder im Vorschulalter einen erhöhten Beratungs- oder Behandlungsbedarf, warnte die Region. Dabei spielten etwa familiäre und soziale Faktoren wie ein niedriges Bildungsniveau der Eltern, fehlender Sport oder eine kürzere Kindergartenzeit eine Rolle.

Zusammenhang mit übermäßigem Medienkonsum

Die Region machte aber auch klar: Ein deutlicher Zusammenhang bestehe zwischen Verhaltensauffälligkeiten und übermäßigem Medienkonsum – Kinder, die mehr als zwei Stunden täglich digitale Medien nutzten, hätten ein besonders hohes Risiko. Jugenddezernentin Andrea Hanke betonte, es sei gerade für die Grundschülerinnen und -schüler wichtig, "dass die Schule ein Schutzraum ist, in dem sie sich frei von medialen Einflüssen entwickeln können".

Regionspräsident Steffen Krach forderte einheitliche Regeln für die Handynutzung an Grundschulen und weiterführenden Schulen: "Im Unterricht und in den Pausen hat das Handy nichts zu suchen und trägt nicht zur Medienkompetenz bei." Er räumte ein: "Klar ist auch: Handys sind fester Bestandteil des Lebens und deswegen müssen Kinder im Umgang mit Medien geschult werden." Der SPD-Politiker erklärte, Medienkompetenz und Demokratiebildung gehörten zusammen und sollten von Anfang an in den Lehrplan integriert werden: "Hier wünsche ich mir eine klare Vorgabe des Kultusministeriums."

Anteil der Kinder mit Sprachproblemen deutlich gestiegen

Der Anteil der Kinder mit Sprachproblemen wiederum stieg auf 18,8 Prozent – im Schuljahr 2019/2020 waren es noch 14 Prozent. Dagegen stabilisierte sich der Anteil übergewichtiger Kinder bei 9,7 Prozent, das entspricht dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Zum Vergleich: Im Einschulungsjahrgang 2021/22 waren 14,5 Prozent der Kinder übergewichtig.  © Deutsche Presse-Agentur

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