Politik Schon Mitte des Jahres 2024 ist klar: Im Herbst 2025 wird eine neue Person im Chefsessel des Rathauses sitzen.
Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos) will nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren und sich beruflich neu orientieren. Nicht unwahrscheinlich, dass erstmals eine Frau in OdenthaI diese Aufgabe übernehmen wird. Mit Laura Lundberg (CDU) und Sonja Tewinkel (parteilos, vormals den Grünen zugehörig) haben bisher ausschließlich Frauen den Hut in den Ring geworfen. Sie träfen auf eine Verwaltung, in der nach der jüngsten Ämterreform sehr viel mehr Frauen in Leitungsfunktionen tätig sind.
Finanzen Die Kasse ist leer: Weil Odenthal seine Schulden nicht mehr ausgleichen kann, muss im März ein Haushaltssicherungskonzept erstellt werden. Das sieht Steuererhöhungen vor, auch in den kommenden Jahren. Dennoch sind – wie erwartet - die Zahlen Ende des Jahres, bei Einbringung des Doppelhaushaltes 2025/26, noch schlechter geworden.
Migration Die Verwaltung legt der Politik eine umfassende Ausarbeitung zur Flüchtlingssituation vor. Danach könnte der Bau eines neuen Flüchtlingsheimes für maximal 60 bis 80 Menschen in Höffe die Unterbringungsnot zwar nicht beheben, aber entspannen. Eine Bürgerinitiative sieht das anders, hält den Bau für überdimensioniert und wehrt sich gegen die Pläne. Die Politik zögert und macht Abstriche. Der Ankauf einer Immobilie in Hochscherf wird abgelehnt und nicht als Lösung gesehen.
Feuerwehr Der Ersthelfertrupp in Blecher gibt auf. Zu wenig Alarmierungen und zu hoher Schulungsaufwand werden als Gründe benannt. Die Löschgruppe Voiswinkel ärgert sich darüber, dass ein ursprünglich für ihren Standort vorgesehenes Löschfahrzeug dann doch nach Blecher geliefert wird, um die Sicherheit an allen Orten gleichermaßen zu gewährleisten, wie der Leiter Axel Staehler erklärt. Mit Oliver Müller bekommt Staehler einen neuen Vize, für Voiswinkel wird ein anderes Löschfahrzeug bestellt, das 2025 kommen soll.
Verkehr Alleingelassen fühlt sich der Bürgerbus Odenthal. Weil der Verein Fahrgäste befördert, für die er kein Fahrgeld kassiert, droht die finanzielle Schieflage. Gespräche mit dem Kreis bleiben ohne Lösung. Schon besiegelt ist das Aus für das Auf-Abruf-Sammeltaxi Efi. Nach Ablauf der Förderung stellt der Kreis das Modellprojekt ein, das in Odenthal sehr beliebt war.
Bauprojekte Der Bürgerradweg von Höffe nach Klasmühle nimmt Fahrt auf: Die ersten Planungskosten für die 1,2 Kilometer lange Strecke sind gesichert. Auch in Oberodenthal besteht Interesse, an der Neschener Straße zwischen Schmeisig und Bechen einen Bürgerradweg zu bauen. Viel wird vom Engagement der Bürgerschaft abhängen.
Alle Räder stehen in den Herbstferien zwischen dem Odenthaler Zentrum und Voiswinkel still. Die Vollsperrung der Straße soll die Straßenreparatur und die Sanierung des Rad-/Gehweges beschleunigen, macht aber weite Umwege nötig. Die Arbeiten bleiben im Zeitplan. Bis Mitte Februar 2025 soll auch der dritte und letzte Abschnitt fertig werden und die Radwegeverbindung nach Bergisch Gladbach hergestellt sein.
Bis 2026 sollen die Grundschulen in Blecher und Voiswinkel für den Offenen Ganztag erweitert werden, um den gesetzlichen Anspruch zu erfüllen. Ein Millionenprojekt. In die Kita Hüttchen will Odenthal hingegen nicht mehr groß investieren. Hier soll der zuständige Rheinisch-Bergische Kreis eine Lösung finden. Im Dhünntalstadion sind endlich die Bagger am Start. Immer wieder mussten sich die Sportler gedulden. Nun werden Rasenplatz, Laufbahn, Weit- und Hochsprunganlagen neu angelegt.
Kurz vor dem Ziel scheitert hingegen das "Bistro der Träume". Der Treffpunkt im Zirkuswagen für Voiswinkel wird von der Klage eines Anwohners gestoppt. Der Zirkuswagen kommt trotzdem, aber mit anderem Konzept und neuem Standort: auf dem Schulgelände der Grundschule.
Vier Windräder könnten sich in einigen Jahren auf Klauberg und Bülsberg drehen. Ein privater Betreiber legt der Gemeinde seine Pläne für die Windanlagen vor, die auf privatem Grund stehen sollen. Die Gemeinde könnte finanziell profitieren.
Die Brücke Menrath, 2021 von der Flut zerstört, ist immer noch ein Torso. Weil die Brückenpfeiler falsch gesetzt wurden, passt die Brücke nicht drauf. Der Verursacher ist noch ungeklärt.
Unerwarteter Geldsegen: Die Toilettenanlage Altenberg, mehrfach zu Tode geplant, kommt nun doch. Wie ein Geschenk des Himmels mutet an, dass ein Ehepaar aus Odenthal das Elend nicht länger mit ansehen konnte und großzügig 300.000 Euro spendet, damit Altenberg auch auf diesem Gebiet bald ein würdiges Bild abgibt.
Kultur Fünf Jahre intensiver Vorbereitung werden belohnt: Altenberg erhält als Teil der zisterziensischen Klosterlandschaft das Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen, höchste Auszeichnung der EU.
Seinem Ruf als herausragende Kulturstätte wird Altenberg auch durch das Festival "Literatur am Dom" gerecht, das 2024 zum dritten Mal stattfand. Wieder prominent besetzt, hat es sich inzwischen einen Namen in der Szene gemacht. Unweit der Bühne befindet sich die 800 Jahre alte Markuskapelle. Drei Jahre nach der großen Flut ist die Restaurierung des ältesten Bauwerks in Altenberg abgeschlossen. © Kölner Stadt-Anzeiger
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.