Fast jede zweite Frau (43 Prozent) und jeder zweite Mann (51 Prozent) werden im Laufe ihres Lebens mit der Diagnose Krebs konfrontiert, so die Schätzungen des Robert-Koch-Instituts.
Im Jahr 2020 sind laut Landeskrebsregister insgesamt 54.747 Frauen und 58.482 Männer neu an Krebs erkrankt.
Die Krebsberatungsstelle des Rhein-Erft-Kreises nimmt die steigenden Zahlen und den Weltkrebstag am 4. Februar zum Anlass, auf ihre kostenfreien Angebote aufmerksam zu machen. Denn die Zahl der Krebsneuerkrankungen werde langfristig weiter ansteigen – dies sei unter anderem auf die wachsende Zahl älterer Menschen zurückzuführen. Gleichzeitig werde Krebs dank moderner Untersuchungen aber auch immer früher erkannt und könne somit deutlich besser behandelt werden.
Beratung in allen Phasen der Erkrankung
Die Krebsberatungsstelle Rhein-Erft hilft Erkrankten sowie deren Familien, Angehörigen, Freunden oder Arbeitskollegen, mit der Diagnose und den damit einhergehenden Herausforderungen umzugehen. "Viele Erkrankte wissen gar nicht, dass es uns gibt", so Katja Scheer, Assistenz der Beratungsstelle in der Augustinusstraße 11b in Frechen. "Wir beraten in allen Phasen der Erkrankung und oft noch nach Ende der Behandlung", erklärt die Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen.
Häufig bräuchten Erkrankte lediglich Hilfe, sich im Gesundheitssystem zurecht zu finden, das "ein Dschungel für sich" sei. Oft ginge es bei der Kontaktaufnahme darum, sozialrechtliche Fragen abzuklären. "Wo kann ich was beantragen? Was steht mir zu?" seien häufige Fragen. Noch wichtiger sei die Fähigkeit der Beraterinnen, sich individuell an die Ratsuchenden anzupassen und ihnen nicht nur in alltäglichen Fragen, sondern auch bei Ängsten und Sorgen beizustehen. "Wir haben Zeit und hören zu", betont Scheer.
Ausdrücklich richteten sich die Angebote dabei nicht nur an die Erkrankten selbst, sondern auch an deren Freunde, Familie oder Arbeitskollegen. Die Erkrankung und die damit einhergehenden Therapien würden die Betroffenen verändern, so Scheer: "Man wird dünnhäutiger."
In den Beratungen könnten auch Ehepartner oder Kollegen lernen, wie sie die Betroffenen am besten unterstützen können. Auch für erkrankte Eltern minderjähriger Kinder gebe es spezielle Beratungen. Info-Café"Niemand ist alleine krank", heißt zudem ein Vortrag, der eigens für Betriebe gedacht ist und vermittelt, wie man einem Arbeitnehmer nach der Erkrankung die Rückkehr in den Beruf erleichtern kann.
Die Krebsberatungsstelle will niederschwellig auf sich aufmerksam machen. Ein Info-Café, das alle sechs Wochen stattfindet, dient dazu, Mitarbeiter, Räumlichkeiten und die Arbeit der Beratungsstelle kennenzulernen. Es findet jeweils dienstags von 15.30 bis 17 Uhr in der Krebsberatungsstelle statt. Die nächsten Termine sind der 28. Januar, der 11. März und der 15. April. Die Krebsberatungsstelle ist unter 02234/2508160 und per E-Mail erreichbar. Weitere Informationen gibt es online. © Kölner Stadt-Anzeiger
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