Dem einen oder anderen dürften beim Vorbeifahren an der B265 die Bagger bereits aufgefallen sein. Die SL WindEnergie hat mit dem Bau der Fundamente für den geplanten Windpark begonnen.
Wie das Unternehmen mitteilt, das zur SL NaturEnergie Unternehmensgruppe in Gladbeck gehört, sollen neun Windenergieanlagen des Typs Enercon E-115 mit einer Nabenhöhe von 92 Metern ab Ende des Jahres hier in Betrieb gehen. Insgesamt erwartet die SL WindEnergie eine Stromerzeugung von mehr als 55 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.
Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 19.000 Haushalten. Gleichzeitig könne man so knapp 40.000 Tonnen CO2 einsparen. "Damit die Strompreise nicht weiter steigen und dauerhaft stabil bleiben, brauchen wir in NRW so viel Windenergie wie möglich", wird Milan Nitzschke, Geschäftsführer der SL NaturEnergie, in der Mitteilung zitiert.
Windpark-Betreiber plant Bürgerbeteiligung
Im September 2024 hatte das Unternehmen noch eine Leistung von 61,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr prognostiziert. Man habe sich aber dafür entschieden, die Berechnungen etwas konservativer anzusetzen, heißt es dazu knapp von der Unternehmenssprecherin Stefanie Flam.
An sieben der neun Anlagen in Rövenich ist laut SL WindEnergie die Rurenergie GmbH aus dem Kreis Düren beteiligt. Zudem plant der Betreiber eine Bürgerbeteiligung und will nach eigener Aussage mittels einer Stiftung lokale Vereine und Initiativen unterstützen.
Nach den Arbeiten an den Fundamenten folge der Turmbau, teilt der Betreiber weiter mit. Zum Schluss werden dann Gondel, Rotor und Flügel hochgezogen.
Auch nördlich von Geich könnten bald neue Windkraftanlagen entstehen
Die SL NaturEnergie ist ebenfalls Betreiber des neuen Windparks bei Vettweiß. Nördlich von Zülpich wurden hier zehn Windkraftanlagen aufgestellt. Direkt an diesen Windpark schließt sich eine weitere Windkonzentrationszone der Stadt Zülpich an. Es handelt sich um Zone 1 "nördlich Geich". Die Stadt Zülpich geht davon aus, dass auch dort zeitnah Windräder aufgestellt werden.
Die planungsrechtliche Beteiligung der Stadt durch den Kreis sei allerdings noch nicht erfolgt, weshalb die Stadt aktuelle keine genaueren Informationen habe, teilte Stadtsprecher Torsten Beulen mit. Die SL NaturEnergie betont auf Nachfrage, mit den Planungen in Geich nichts zu tun zu haben.
Stadtrat Zülpich macht Vorgaben für farbliche Gestaltung der Windräder
Der Rat der Stadt Zülpich hat in jedem Fall schon einmal eine Gestaltungssatzung für einen Windpark in Geich beschlossen. Es gehe darum, "ein farblich weitgehend einheitliches Erscheinungsbild ohne störende Farb- und Werbeakzente in der Landschaft zu erreichen", heißt es in der Vorlage. Gerade im Zusammenhang mit den Vettweißer Windrädern.
Die Satzung sieht vor, dass Anlagen nur in "weißen und grauen bis hellgrauen Farben" zulässig sind. Das sei nämlich nicht immer der Fall, wie man aktuell bei dem Windpark an der A1 bei Erftstadt sehen könne, so Beulen. Tatsächlich steht dort kein Windpark in schillerenden Farben, allerdings sind die Gondeln der dortigen Windräder rot, das will die Stadt Zülpich nicht.
Farbabstufungen im unteren Mastbereich aus Artenschutz- oder Landschaftsbildgründen sollen aber zulässig sein. Außerdem verbietet die Satzung Reklametafeln und Werbebänder an den Anlagen. © Kölner Stadt-Anzeiger
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